"Mir geht's hier um einen Grundsatz. Es gibt Sportler, die trainieren so hart, dass sie sich vor lauter Anstrengung fast ankotzen und Mensur Suljovic schießt halt seine Darts-Pfeile sechs Stunden lang an die Wand und trinkt nebenbei ein Bier oder einen Apfelsaft", so Karl.
Karl weiter: "In meinen Augen fehlt eine ganz entscheidende Komponente, damit man dazu Sport sagen kann. Menschen, die Darts oder Billard oder Schach betreiben, haben gar keine Ahnung, was es heißt, körperlich topfit zu sein."
"Gehen nicht einfach hin und treffen"
Eine Aufregung, die Suljovic nicht verstehen kann. Der zugleich ein Unwissen bei seinen Kritikern ortet. "Wenn jemand sagt, das sei kein Sport, den lade ich gerne zu mir nach Hause ein und dann schauen wir uns das an", sagt Suljovic in der ORF-Sendung "Stöckl".
"Mich ärgert nur, dass das Sportler zu Sportlern sagen. Die wissen nicht, was dahinter steckt. Da kann ich nicht die Sportart beleidigen. Wir müssen wirklich hart trainieren." Im Detail: "Wir gehen nicht hin und treffen einfach. Es bedarf Stunden von Vorbereitung, auch zwei, drei Stunden direkt vor dem Wettkampf. Jeder, der im Wirtshaus wirft, glaubt, er ist Darts-Spieler, aber auch nicht jeder, der einen Fußball am Fuß hat, ist Fußballer."
Für den Wettkampf seien Schlaf, Essen und Trinken entscheidende Komponenten für den Erfolg. Auch mit Mentaltrainern habe er jahrelang zusammengearbeitet.
Suljovic gewann in diesem Jahr nicht nur die Champions League of Darts, sondern stieg auch zur Nummer sechs der Weltrangliste auf. Ihm gelang gemeinsam mit Marcel Hirscher, Dominic Thiem, Stefan Kraft und Österreichs erstem NBA-Profi Pöltl der Sprung unter die Top-5-Kandidaten. Bei der von der Sportjournalistenvereinigung Sports Media Austria (SMA) durchgeführten Wahl schaffen es jene fünf Sportler ins Finale, die die meisten Stimmen bekommen haben.