Reichelt nur knapp am Sieg vorbei

Von APA
Kjetil Jansrud (Bild) holte sich die kleine Kristallkugel
© GEPA

Hannes Reichelt rast in Kvitfjell nur knapp am Super-G-Sieg vorbei. Der Österreicher landet hauchdünn (0.10+) hinter dem Sieger Peter Fill.

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Knapp hat es am Sonntag nicht für einen österreichischen Sieg beim Weltcup-Super-G in Kvitfjell gereicht. Hannes Reichelt musste sich dem Südtiroler Peter Fill nur um 0,10 Sekunden geschlagen geben, Dritter wurde der kanadische Weltmeister Erik Guay (0,23). Mit einem siebenten Tagesrang sicherte sich der Norweger Kjetil Jansrud zum zweiten Mal in seiner Karriere nach 2015 die kleine Kristallkugel.

Der Super-G bleibt damit weiter fest in norwegischer Hand, es ist der sechste Triumph in Folge für die Wikinger nach Aksel Lund Svindal (2012 bis 2014), Jansrud (2015) und Aleksander Aamodt Kilde (2016). Für Reichelt geht es beim Finale in Aspen noch um den zweiten Endrang, derzeit ist er 36 Zähler hinter Kilde Dritter.

Nach den Plätzen neun und elf in den beiden Kvitfjell-Abfahrten hoffte Reichelt im Super-G auf einen Platz ganz vorne. "Ich habe mich gestern beim Setup vertan. Das Ergebnis heute taugt mir, ich habe riskiert, aber nicht dumm. Die Zehntel findet man schnell, wenn man will", meinte der Salzburger. Ab Startnummer neun, die Jansrud trug, begann es heller und sonniger zu werden, davon profitierte auch Reichelt, der mit 19 fuhr. "Im Leben kommt alles zurück, vor zwei Tagen war ich beim Wind benachteiligt, heute hatte ich das Glück auf meiner Seite."

"Kugel bedeutet mir sehr viel"

Jansrud legte mit den Siegen in den ersten drei Saison-Super-G die Basis für den Disziplinerfolg, zuletzt in Kitzbühel hatte Matthias Mayer gewonnen. "Ich wusste, ich habe einen großen Vorsprung, aber wenn ich ausfalle , dann wäre es noch einmal spannend geworden in Aspen", sagte Vizeweltmeister Jansrud. "Die Kugel bedeutet mir sehr viel, die bekommst du, wenn du der beste der Saison bist. Sie ist sehr speziell, ich werde sie lange genießen." Der 31-jährige Jansrud kann sich beim Finale in Aspen noch das Kristall für die Abfahrtswertung holen, sein einziger verbliebener Konkurrent ist mit 33 Punkten Rückstand Fill.

"Er hat heute gezeigt, dass er in einer sehr guten Form ist, das wird sehr spannend, aber so soll es auch sein", meinte Jansrud. Speedpilot Fill feierte den dritten Weltcupsieg seiner Karriere, den ersten im Super-G. "Ich war sehr überrascht, ich habe nicht viel erwartet. Es war ein super Lauf, kein Fehler von oben bis unten. Ich bin überglücklich." Der 34-Jährige hoffte, den Schwung mit nach Aspen nehmen zu können, denn dort werde die Abfahrt "ein Kampf" werden.

Zweitbester Österreicher wurde überraschend Christian Walder, der mit Nummer 40 auf Rang elf rauschte (0,83) - unmittelbar vor Mayer (0,91). Die ersten paar Startnummern, darunter auch die Österreicher Max Franz (wurde 15.), Vincent Kriechmayr (17.) und Romed Baumann (27.), hatten noch keinen Sonnenschein und bei schlechterer Sicht keine Chance auf einen Topplatz. "Es war noch schön dunkel, aber ist halt einfach so. Es wäre schön gewesen, wenn alle die gleichen Bedingungen gehabt hätten", sagte der Kärntner Franz. Otmar Striedinger wurde 18.

Hirschers Vorsprung: 404 Punkte

Im Gesamtweltcup hat Marcel Hirscher sechs Rennen vor Schluss 404 Punkte Vorsprung auf Jansrud und je 432 auf den Norweger Henrik Kristoffersen und den Franzosen Alexis Pinturault, die wie er in Norwegen nicht am Start waren. Weiter geht es am kommenden Wochenende in Kranjska Gora mit einen Riesentorlauf und einem Slalom, hat der Salzburger am Sonntag zumindest 400 Punkte Vorsprung auf den nächstbesten Verfolger, steht er schon vor dem Finale in Aspen auch rechnerisch zum sechsten Mal in Serie als Gewinner der großen Kristallkugel fest.

Fraglich ist derzeit, wie lange der Super-G noch im Weltcup-Programm ist. In den vergangenen Tagen hatte FIS-Renndirektor Markus Waldner mit diversen Reform-Ideen aufhorchen lassen, u.a. stellte er diese Disziplin infrage. Die Speedpiloten können dem freilich nichts abgewinnen. Reichelt schüttelte den Kopf und meinte im ORF-Interview: "Wenn wer was vom Skifahren versteht, kommt man nicht einmal auf die Idee."

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