"So lange noch ein kleines Fünkchen Hoffnung besteht, dass vielleicht sogar tatsächlich auch Olympia möglich sein sollte, so lange werde ich versuchen, in Pyeongchang zu starten", so Neureuther. Der 33-Jährige will vorerst auf eine OP verzichten und alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten ausschöpfen.
Eichler: "Einsatz durchaus möglich"
Die Frage, wie realistisch so ein Unterfangen ist, beantwortet nun Sportmediziner und Neurochirurg Dr. Michael Eichler: "Durch konsequentes Training, also Muskelaufbau im Rahmen intensiver Kräftigungsbehandlung der Kniegelenksmuskulatur und Koordinationstherapie der Beine, ist der olympische Einsatz in zweieinhalb Monaten durchaus möglich - sicher allerdings nicht in allen Disziplinen."
Schließlich müsse aber ein Belastungstest darüber Aufschluss geben, ob das Kniegelenk belastbar ist. Entscheidend sei demnach auch, welches der beiden Kreuzbänder im Knie gerissen ist. "Toni Schumacher, ehemaliger Nationaltorwart, spielte jahrelang mit zwei Kreuzbandrissen in der Bundesliga. Das ist natürlich nicht die Regel und belastet die Knorpelstrukturen im Kniegelenk bedeutend mehr als unter dem Schutz der Kreuzbänder", so Eichler.
Eichler weiter: "Generell müssen Betroffene langsam wieder in den Tritt kommen. Hochleistungssportlern bleibt dafür nicht die Zeit. Allerdings verfügen sie aber über eine extrem gut ausgeprägte Beinmuskulatur, was ein Comeback schneller ermöglicht."