"Wenn wir bis dahin nicht extrem viel weiterbringen, dann muss ich um die Quali für den zweiten Durchgang zittern", sagt der Salzburger im Interview mit der Krone. Laut der Zeitung weist Hirscher im Training zwei Sekunden Rückstand auf die Riesentorlauf-Konkurrenz auf.
Hirscher sagt dazu: "Ja, die Burschen fahren mir um die Ohren. Da bringen mir meine sechs Gesamt-Weltcup-Pokale daheim im Kasten jetzt auch nichts. Ich kann, bildlich gesprochen, meine Orden ablegen und muss wieder fast bei null anfangen."
Es sind nicht die Nachwirkungen der Knöchelverletzungen, die Hirscher so große Probleme bereiten, sondern die verpassten Trainingsläufe. Aufgrund des neuen Riesentorlauf-Materials wirken sich die drei Monate Trainingsrückstand größer aus als dies normalerweise der Fall wäre.
"Mir fehlt ein Freund zum Schmähführen"
"Es wird ja nicht umsonst oft von der Formel 1 des Winters gesprochen. Jetzt heißt es tüfteln. Normalerweise hat man um diese Jahreszeit seine Sachen schon beisammen. Wir sind noch ganz am Anfang, sozusagen bei der Hardware. Die Feinjustierungen kommen erst viel, viel später", sagt Hirscher, der seinen Knöchel auf dem aggressiven amerikanischen Schnee wieder etwas mehr spürt als in den letzten Wochen.
Besonders leid tut es dem 28-Jährigen um die Verletzung von Felix Neureuther. "Mir fehlt ein Freund zum Schmähführen. Und für den Felix ist das natürlich extrem bitter. Aber: Die kleine Hoffnung auf Olympia in Pyeongchang lebt ja für ihn noch. Und mit dem Tod von David Poisson musste unsere Ski-Familie ohnehin erkennen, dass es leider noch weit dramatischere Schicksalsschläge gibt."