ÖSV-Damen schwach
Stephanie Brunner belegte Rang 11, Ricarda Haaser wurde 12. und Eva-Maria Brem schaffte als 30. zwar gerade noch die Finalqualifikation, kam am Ende aber über Platz 27 nicht hinaus. Ob die ÖSV-Führung damit schon am Samstag Aufschlüsse hinsichtlich der restlichen fünf Olympia-Namen bekommen hat, war vorerst offen. Am Sonntag im abschließenden Slalom haben vor allem Katharina Truppe, Katharina Liensberger und Michaela Kirchgasser noch Chancen, sich auf der Last-Minute-Börse noch Korea-Flugtickets zu sichern.
Der Riesentorlauf auf der Lenzerheide war wie immer vor allem vom supersteilen Starthang geprägt. Dort hatten viele Damen Probleme. Worley war schon über ihre Halbzeitführung vor Rebensburg überrascht. In der Entscheidung patzten beide Top-Läuferinnen zwar gravierend, Worley brachte ihren ersten Weltcupsieg seit über einem Jahr - den 12. insgesamt - aber doch nach Hause.
"Sie hat absolut verdient gewonnen", sagte Rebensburg, die diesen Winter schon drei Riesentorläufe gewonnen hat und als Deutschlands große Hoffnung auf eine Alpin-Goldene in Pyeongchang gilt. Der Riesentorlauf ist am 12. Februar der erste Olympia-Bewerb der Alpin-Ski-Damen. "Es war heute wirklich nicht einfach von oben bis unten", gestand Rebensburg. "Ich bin vor allem froh, im Ziel zu sein."
Worley und Rebensburg eine Klasse für sich
Siegerin Worley und Rebensburg waren in dem schwierigen Gelände eine Klasse für sich. Auch Brunner konnte da nicht mithalten. Die Tirolerin, die diesen Winter schon mehrmals knapp ihren ersten Podestplatz verpasst hatte, musste sich diesmal mit Platz 11 begnügen.
Bei Brunner läuft aber gerade Grundsätzliches in die falsche Richtung. "Zur Zeit stimmen einige Dinge bei mir nicht zu hundert Prozent zusammen", verwies die 23-Jährige auf Probleme im körperlichen Bereich sowie beim Setup. "Wenn das nicht passt, ist man im Riesen gleich hinten", weiß die Tuxerin. Ihr Trost: "Es ist noch Zeit bis zum nächsten Rennen und ich bin optimistisch, dass bis dahin wieder alles passt."
Zufrieden waren hingegen Schild und Haaser. Während mit Elisabeth Kappaurer eine Olympia-Kandidatin im Riesentorlauf ausschied, sind Haasers Chancen zumindest nicht kleiner geworden. "Ich bin näher dran, als ich schon einmal war. Hier geht's echt zur Sache", sagte die Tirolern. Zum Thema Olympiaticket meinte sie: "Keine Ahnung. Ich hoffe, sie nehmen mich mit."
Schild bei Olympia gesetzt
Schild ist für Slalom und Riesentorlauf bei den Spielen ohnehin fix, die Salzburgerin will auch im olympischen Teambewerb starten. "Ich bin sehr zufrieden, das ist sehr in Ordnung", freute sich die Slalom-Spezialistin, auch einmal in einem Riesentorlauf beste Österreicherin geworden zu sein. Es war nach Platz sieben vor einem Jahr am Kronplatz ihr zweitbestes RTL-Ergebnis überhaupt. "Top 10 ist für mich im Riesentorlauf immer sehr gut. Dabei war da noch einiges drin, ich wollte ja in erster Linie ins Ziel kommen und bin unten ein bissl zu rund gefahren."
Auch ihr habe der Hang Respekt eingeflößt, gestand Schild. "Am Start haben die Betreuer leichte Angst in meinen Augen gesehen. Dann bin ich halt drauflos gefahren, es braucht ein bissl Überwindung. Aber das ist eben Weltcup. Ich finde es cool, dass wir da auch schwierige Hänge haben." Beim Olympia-Auftakt habe sie nichts zu verlieren, so Schild. "Da wird es zwei Läufe auf Angriff geben."
Brem war bewusst, dass sie Platz 27 wohl nicht mehr nach Südkorea bringt. "Wenn der Rückstand nach Lauf eins schon so groß ist, bekommt ein Rennen gleich eine andere Bedeutung. Wir haben deshalb im zweiten was am Material unter Rennbedingungen probiert. Es ist damit als wichtige Erfahrung einzuordnen, mehr nicht."