Geht es nach Aksel Lund Svindal, Matthias Mayer und Co., dann soll die seit der Saison 2016/17 geltende Abfahrts-Startreihenfolge fallen. Die Top Ten der Weltrangliste dürfen aktuell ungerade Startnummern zwischen 1 und 19 wählen, womit die Besten der Welt in einem lange auseinandergezogenen Startfeld zu finden sind. Mit diesem System wollte man die Zuschauer länger vor dem Fernseher halten.
Ziel: mehr Chancengleichheit
Die Athleten fordern nun, dass die Läufer von 1 bis 30 jede einzelne Nummer zwischen 1 und 30 aussuchen dürfen. Damit würden die Topleute voraussichtlich auch wieder im Paket ins Rennen gehen, weil sie im Vorfeld wissen, was wohl die besten Nummern auf einer bestimmten Strecke bei zu erwartenden Verhältnissen sein werden.
Das soll vor allem mehr Chancengleichheit schaffen. Denn wer mit dem Handicap einer schwächeren Saison in einen neuen Winter startet, der bekommt - bis er sich wieder nach vor arbeitet - als Startnummer nur noch das, was überbleibt. "Es war interessant, dass die Top 20 einstimmig gesagt haben, dass da etwas geändert gehört", sagte Reichelt, der selbst in diesem Winter ein Leidtragender der geltenden Regel war. "Ich kann ein Lied davon singen. Mit einer Änderung wäre es einfach aus sportlicher Sicht viel fairer."
Kritik an den Rennanzügen
Ein weiterer Punkt waren die Rennanzüge, da seien sich die Top 20 ebenfalls einig gewesen, dass es um Sicherheit gehe und nicht nur um Aerodynamik, berichtete Reichelt. "Das heißt dickere Anzüge, schnittfest und mit Protektoren versehen." Ein weiterer Punkt war die Pistenpräparierung. Zuletzt in Kvitfjell gab es einmal mehr erhebliche Mängel, auch in Aare lief nicht alles wunschgemäß. Mit Pistengeräten wurde ein eigentlich harter Untergrund zerstört.
"Wir brauchen da mehr Manpower im Vorfeld. Die Leute müssen eingewiesen werden, wie es zu machen ist, damit es auch funktioniert", sagte Reichelt. Ziel ist es, dass der verantwortliche FIS-Renndirektor Trinkl Mitarbeiter bekommt, die entsprechende Vorarbeiten leisten. Aktuell war Trinkl in Kvitfjell noch an einem - herausfordernden - Weltcupschauplatz engagiert, als in Aare wichtige Entscheidungen fielen und nach den heftigen Niederschlägen möglicherweise auch Fehler gemacht wurden.
Reichelt wird im Frühling mit dem Gefühl von Rückhalt zum FIS-Kongress nach Griechenland reisen. "Für mich ist es sehr wichtig, dass ich weiß, was ist die weitverbreitete Meinung. Das macht es jetzt einfacher für mich. Ich hoffe, dass sich da was tut." Er wird sich im Vorfeld noch weiter mit Waldner besprechen, der wie auch Trinkl die Vorschläge der Läufer unterstützt.
Das Gespräch mit ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel wird Reichelt ebenfalls suchen, dieser war der große Befürworter der geltenden Startregel. Ob das Fernsehen die Idee unterstützt und wie das FIS-Council letztlich entscheidet, ist offen.