Papa Hirscher über Marcels Erfolg: „Es gibt genug, die vorher groß reden“

Von SPOX Österreich
Marcel Hirscher vertraut auf Vater Ferdinand.
© GEPA

Ferdinand Hirscher, Vater von Marcel Hirscher, hat sich zum anhaltenden Erfolgslauf seines Sohnes geäußert. Er betonte dabei, dass die niedrige Erwartungshaltung des Serien-Gesamtweltcupsiegers keineswegs vorgetäuscht ist und erklärt, wann Marcel einen Schlussstrich unter seine Karriere ziehen wird.

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Trotz seiner bislang 67 Weltcupsiegen und acht Goldmedaillen bei Großereignissen geht Marcel Hirscher immer wieder betont selbstkritisch und verunsichert in Weltcuprennen. "Marcel wird immer angedichtet, dass er tiefstapelt. Aber die Leute sollten einmal sehen, mit welcher Akribie und welchen Zweifeln wir arbeiten", sagte Ferdinand Hirscher der Kleinen Zeitung. "Es gibt genug, die vorher groß reden. Wir halten den Ball lieber flach."

Als Beispiel nennt Hirscher den Olympia-Slalom von Pyeongchang, wo Marcel bereits im ersten Durchgang ausschied. "Da haben wir getüftelt! Ich bin einen halben Tag nicht in die Skischule arbeiten gegangen, weil ich mir alle Videos noch einmal angeschaut habe", erzählte Ferdinand Hirscher.

Aufgrund aktuer Flugangst verpasste der heute 63-Jährige die Winterspiele in Südkorea, stand aber von seiner Heimat Annaberg aus in regem Kontakt mit dem Serviceteam. "Wir sind nicht draufgekommen, warum wir keine Abstimmung finden können. Und das, obwohl er ein paar Tage vorher Olympiasieger in der Kombination wurde", betonte Hirscher.

Hirscher: "Bis 50 wird Marcel nicht fahren"

Nicht zuletzt deshalb seien "Zweifel permanent vorhanden. Es ist immer ein Tüfteln, ob man am richtigen Weg ist." Und das sei auch eine gute Methodik. "Das braucht man. Wenn man nicht zweifelt, übersieht man Sachen", sagte Hirscher.

Der große Einbruch in "Wellentäler" werde auch bei Marcel kommen, ist sich Ferdinand Hirscher sicher. "Irgendwann kommt diese Zeit sicher. Wenn sie vor dem Aufhören kommt. Aber bis 50 wird er nicht fahren."

Das Karriereende werde nicht einfach, es werde sich bestimmt anfühlen, als ob die Welt zusammenbreche, meinte Ferdinand Hirscher: "Aber wenn es zu Ende ist, werde ich dann alles daheim mit den Haxen am Tisch genüsslich anschauen und auch meine Freude haben."

 

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