"Die Ansage an Schlierenzauer war vor Lahti und Willingen ganz klar: 'Er muss Leistung zeigen'", sagte Stecher. "Das hat er leider Gottes, wenn man das Mannschaftsspringen in Lahti ausnimmt, nicht ganz so gebracht, wie wir uns das erwartet haben. Daher haben wir dem jungen Athleten Jan Hörl den Vorzug gegeben."
Schlierenzauer, der Anfang Februar nach zehnwöchiger Pause in den Weltcup zurückgekehrt war, landete mit dem Team in Lahti zwar auf Rang eins, kam ansonsten über die Ränge 30 und 42 nicht hinaus. Am Sonntag wurde er wegen eines nicht regelkonformen Anzugs im ersten Durchgang disqualifiziert.
Neben dem 20-jährigen Hörl finden sich auch Stefan Kraft, Daniel Huber, Michael Hayböck, Philipp Aschenwald und Manuel Fettner auf Stechers Liste.
Kein Karriereende von Schlierenzauer
Schlierenzauer selbst äußerte sich noch am Sonntagabend in einer Aussendung. "Es ist im ersten Moment schon bitter, bei einer Heim-WM in Seefeld zuschauen zu müssen. Auf der anderen Seite kann ich mir auch nichts vorwerfen", meinte der Tiroler darin. Er danke dem Skiverband für die Unterstützung in dieser Saison.
"Wir haben alles versucht. Jetzt bin ich leider noch zu wenig auf meinem Leistungs-Potenzial. Für mich ist es bitter. Ich muss es aber annehmen", erklärte Schlierenzauer. Die momentane Situation werde aber nicht dazu führen, dass er seine Karriere beende, stellte der 29-Jährige klar: "Ich sehe mich schon noch zwei bis drei Jahre im Spitzensport. Da will ich den Weg weiterführen, mit dem Ziel, noch einmal das volle Potenzial abzurufen und gut Ski zu springen. Ich weiß, dass ich nach wie vor brenne. Alles andere ist eine Frage der Zeit."
Die Disqualifikation in Willingen am Sonntag sei zustande gekommen, nachdem sich der Stoff des Anzugs durch unterschiedliche Temperaturen minimal gedehnt habe. Bei Schlierenzauer sei demnach ein drei Millimeter zu langes Schrittmaß gemessen worden.