Im ersten Durchgang war Hirscher auf der Podkoren-Piste mit den salzigen Bedingungen nicht zurechtgekommen, war nur Sechster. Die Rangverbesserung im zweiten Lauf stimmte ihn positiver. "Mit einem dritten Platz kann man mit einem zufriedenen Gesicht nach Hause fahren. Das Skifahren hat mir selbst nicht so getaugt", bekannte der seit Samstag achtfache Gesamtweltcupsieger. Zudem hat es ihn beim Einfahren in der Früh "richtig auf die Papp'n" gehaut. "Das ist mir seit zehn Jahren nicht passiert. Es wird echt Zeit, dass die Badehose kommt."
In Kranjska Gora kam der aktuelle Slalom-Weltmeister Hirscher nun bisher insgesamt 15 Mal auf das Podest. Sechs Siege feierte er, 2018 gelang ihm das Double. Am 9. März 2008 stand er dort als Slalom-Dritter zum ersten Mal in seiner Karriere auf dem Podest. Ob es weitere Stockerlplätze geben wird, bleibt fraglich. Die Zukunftsfrage wird erst geklärt.
Kristoffersen: "Ganz zufrieden"
Kristoffersen verpasste nach dem Sieg im Riesentorlauf das Double, nach fehlerhafter Finalfahrt war er mit dem zweiten Platz "ganz zufrieden". Zweimeter-Mann Zenhäusern, dem für das Siegerbild die rechts und links neben ihm stehenden viel kleineren Kontrahenten kaum die nach oben gestreckte Hand reichen konnten, was für einiges Gelächter sorgte, gewann zum dritten Mal ein Weltcuprennen. Die zwei Siege zuvor errang er in den City Events 2018 und 2019 in Stockholm, in den Parallel-Events gilt er wegen seiner Körperlänge als Spezialist.
"Das ist wunderbar, im letzten Jahr war ich hier erstmals in einem Slalom auf dem Podest. Heuer wieder, und dann mit diesen zwei Legenden. Ich sollte mir hier ein Haus kaufen", sagte Zenhäusern in der Pressekonferenz. Er sei sehr nervös gewesen. "Hirscher zu besiegen, der alles gewonnen hat in den letzten Jahren, das ist der größte Tag in meinem Leben. Es war ein Traumlauf, unglaublich."
Er liebe den Hang, das Publikum und den Schnee, erklärte der 26-jährige Olympiazweite von Pyeongchang, der sein "Herz in die Hand" nahm und Laufbestzeit in den aufgeweichten Schnee zauberte. Und mit dem Preisgeld könne er sich in Zukunft vielleicht für Langstreckenflüge ein Business-Ticket leisten, denn er würde gerne wieder zum Training nach Neuseeland fliegen. Aber bei seiner Größe sei das sehr unkomfortabel.
Feller: "Teilweise schmierig"
Feller haderte damit, dass die Hundertstel einfach nicht auf seiner Seite sind, das Resultat nimmt er natürlich gerne mit. Nach dem ersten Lauf war er nur Achter gewesen, die Kombination aus "teilweise schmierig, teilweise unruhig, unrhythmische Kurssetzung", hatte das Unterfangen schwierig gemacht. "Ein sehr gutes Rennen, ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden", bilanzierte der WM-Sechste, der mit Blick auf das Ergebnis meinte: "Man fährt zwei Durchgänge, am Ende wird abgerechnet. Die einen haben im ersten eine höhere Nummer und dann im zweiten dafür die bessere Piste."
Aus Österreichs erfolgreichem Slalomteam, das bei der WM alle drei Medaillen ins heimische Lager geholt hatte, fehlte freilich Bronzemedaillengewinner Marco Schwarz wegen seiner schweren Knieverletzung. Für den silbernen Michael Matt war bereits im ersten Lauf Endstation. Ein großes Ärgernis, denn ihm liegen diese frühlingshaften Bedingungen sehr.
"Trotz Nummer fünf war schon eine gescheite Spur drinnen. Das war überraschend, denn beim Besichtigen hat es nicht schlecht ausgeschaut. Ich war zu früh am Innenski und in der leichten Spur weggerutscht", sagte der Tiroler Matt, der mit seiner Saison überhaupt nicht zufrieden ist. "Es war sehr mühsam, die Weltcupsaison war beschissen, zum Glück war eine WM dabei, wo es funktioniert hat." Marc Digruber landete auf Platz 25.
Wild sah der Abflug von Christian Hirschbühl aus, der im ersten Durchgang ein Tor rammte und einen harten Bauchfleck hinlegte. Auch Simon Rueland schied aus. Johannes Strolz (37.), Mathias Graf (40.), Fabio Gstrein (44.) verpassten die Qualifikation für den zweiten Durchgang. Die Weltcupsaison wird von kommenden Mittwoch bis Sonntag in Soldeu/Andorra abgeschlossen.