Geplant ist demnach eine fast fünf Kilometer lange Abfahrt mit Start auf knapp 3.900 Metern, vom Klein Matterhorn über die Landesgrenze ins Aostatal. Diese soll allenfalls schon im Jahr 2022 in der ersten oder zweiten November-Woche über die Bühne gehen.
Möglich macht das die Zusammenarbeit mit dem angeschlossenen Skigebiet Cervinia sowie die voraussichtlich bis im Herbst 2021 fertiggestellte Bahn von Testa Grigia auf der italienischen Seite zum Klein Matterhorn. "Wir wollen dieses Rennen - und wir werden alles dafür tun", sagt Julen, der auch ein Frauenrennen begrüßen würde. Mit 4.480 Metern ist die Lauberhorn-Abfahrt bisher die längste.
FIS-Präsident Kasper: "Stehen voll hinter dem Projekt"
Gemäß Julen stammt die Idee vom CEO der Bergbahnen von Cervinia. In Zermatt genieße das Projekt breiten Rückhalt, und auch von Verbandsseite ist die Resonanz positiv. "November-Abfahrten in Zermatt - das passt wunderbar in unseren Kalender. Wir stehen voll und ganz hinter dem Projekt", sagte der im Herbst scheidende FIS-Präsident Gian Franco Kasper. Swiss-Ski-Direktor Bernhard Aregger sieht darin "eine große Chance, den Weltcup-Kalender zu bereichern".
Weil die Strecke überwiegend über Gletscher führt, halte sich der Aufwand in engen Grenzen, beteuert Julen: "Man muss Fangnetze aufstellen, die Piste sichern, die Gletscherspalten sichern. Aber man muss keine größeren baulichen Veränderungen vornehmen, keine Bäume fällen - das ist Winterlandschaft pur."
Weltcup ohne Wengen: "Ein Eigentor des Skisports"
Als Angriff auf die Lauberhorn-Rennen will Julen den Vorstoß nicht verstanden wissen. "Wir haben kein Interesse, Wengen zu schaden. Der Weltcup ohne Wengen - das wäre ein Eigentor des Skisports", betont der 61-Jährige, der Urs Näpflin, den OK-Chef der Lauberhornrennen, einst als Servicemann betreute.