Die Verantwortlichen in Bokwang hatten am Sonntag die Qualifikation wegen zu starken Windes abgesagt, das Finale am Tag danach aber trotz ähnlich gefährlicher Bedingungen mit dem Hinweis durchgepeitscht, dass es ansonst gar kein Finale geben würde. Die Österreicherin Anna Gasser hatte zu den Mitfavoritinnen gezählt, kam am Ende aber bei grenzwertigen Verhältnissen über Platz 15 nicht hinaus.
"Wir hatten im Finale Windböen in mindestens gleicher Intensität wie am Vortag. Da war es der Jury wert, es abzusagen. Am Finaltag aber nicht, das ist nicht nachzuvollziehen", sagte Galler. Der ÖSV hatte bereits früh im Bewerb protestiert, aber vergeblich.
"Man ist machtlos"
"Man ist ja praktisch machtlos", sagte Galler. "Wir brauchen fünf Athletinnen und drei im Ziel, dann zählt das Ergebnis. Wenn wir als Österreich mit einer Athletin protestieren, freuen sie sich sogar, denn dann ist eine der Top-Athletinnen weg."
Finale war unverantwortlich
Aus Gallers Sicht war das Finale unverantwortlich. "Da gibt es keine Ausrede. Bei gezählten 41 Stürzen bei 50 Runs stimmt doch was nicht. Entweder sind die Athleten, sorry, deppert, oder es stimmt an der Wettkampf-Anlage etwas nicht. Ich gehe von Zweiterem aus."
Aus Gallers Sicht hätten die Verantwortlichen die Meinung der Fahrerinnen mit zu wenig Nachdruck an die Jury herangetragen. Dabei sei Slopestyle auch eine durchaus gefährliche Sportart. "Wir hatten 30 fitte Athletinnen anfangs. Dann waren es nur noch 26 und nach dem ersten Training nur noch 25. Das sagt eh genug aus, ob es gefährlich ist oder nicht."
Im Lager der ÖSV-Snowboarder erhofft man sich bei den Spielen drei Medaillen, eine aus jeder der drei Sparten Freestyle, Cross und Alpin. Gasser bekommt noch eine Chance im Big Air, als Nächste sind am Donnerstag die Boardercrosser in Bokwang im Einsatz.