Ebenso bei der Feier offiziell dabei war ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel als Mitglied des FIS-Councils und beobachte damit aus nächster Nähe einen lächelnden, gelösten Hirscher. Mit einem noch kräftigeren Luftsprung als zwei Tage davor der Tiroler Rodel-Olympiasieger David Gleirscher sprang der 28-Jährige auf das Siegespodest, mit dazu passender Jubelpose. "Saucool, dass das jetzt funktioniert hat. Gleich bei der ersten Chance. Unbeschreiblich", sagte Hirscher in seinem ersten Interview nach der Zeremonie.
Bei den wenigen Zuschauern im Zielraum und beim Rennen sei man sich des Ganzen gar nicht so bewusst. "Man kann das gar nicht so realisieren, dass das Olympia ist", erklärte der Annaberger. Bei der Siegerehrung entdeckte er unter den Zuschauern immerhin eine Flagge abseits der Kollegen aus dem ÖOC-Team. Und der jeweils sechsfache Weltmeister und Gesamtweltcupsieger wusste das auch zu schätzen: "Toll, wenn man soweit von zu Hause das auf sich nimmt und hierherkommt."
Hirscher und die fehlende Lederhose
Noch einmal betonte Hirscher, dass er besonders mit seiner Abfahrtsleistung zufrieden sei. "Da war auch viel von Überwinden und unbedingten Wollen dabei. Von dem her ist es eine ideale G'schicht." Die Medaille hatte sich Hirscher noch auf dem Siegespodest kurz angesehen. "Sie ist gar nicht so leicht, ein halbes Kilo wird es schon haben. Der ideelle Wert ist natürlich unermesslich hoch."
Hirscher meinte, er wäre gerne mit einer Lederhose zur Siegerehrung einmarschiert, habe aber keine dabei. "Das ist das einzige, das nicht aufgegangen ist." Sollte sie ihm aber noch nachgeschickt werden, würde er sie bei einer eventuellen weiteren Teilnahme an einer Siegerehrung in Pyeongchang anziehen.