Von Jens Huiber aus New York City
Kevin Anderson war sich der historischen Dimension durchaus bewusst: Auf Twitter gab der Südafrikaner, der längst in den USA Wurzeln geschlagen hat, seiner Freude darüber Ausdruck, dass er Teil einer historischen Premiere geworden war: dem ersten Match unter geschlossenem Dach im neuen Louis Armstrong Stadium.
Dass eben jenes beinahe abgehoben hätte lag indes auch an der Unterstützung die Andersons Gegner Denis Shapovalov erfuhr. Der Kanadier gab früh im fünften Satz seinen Aufschlag ab, erarbeitete sich dann mehrere Chancen auf ein Rebreak. Einmal hatte Shapovalov Pech, ein Linienrichter gab einen Ball des 19-Jährigen aus, obwohl dieser die Linie satt getroffen hatte. Die übrigen Möglichkeiten allerdings machte Anderson in jener Manier zunichte, die auch sein sonntäglicher Gegner, Dominic Thiem, bestens kennt: mit furiosen Aufschlägen.
Dominic Thiem gegen Anderson mit Siegchancen
Thiem war nach seinem Erfolg gegen Taylor Fritz voll des Lobes für Anderson, adelte den 32-Jährigen zum besten Grundlinienspieler unter den Monsteraufschlägern. Thiem weiß, wovon er spricht: Von sieben Matches gegen Anderson konnte die österreichischen Nummer eins nur eines gewinnen, das bis dato letzte im Halbfinale von Madrid 2018.
Andererseits war Thiem auch bei den Niederlagen zumeist vom Sieg nicht weit entfernt: In Washington 2017 wie auch in Paris-Bércy 2016 musste ein Tiebreak im dritten Satz über den Erfolg entscheiden, im Zweifel gab eben Andersons Aufschlag den Ausschlag.
Harrison und Johnson erzwingen fünfte Sätze
Jener von Thiem geht im Regelfall auch als Waffe durch, so gesehen auch nach Wiederaufnahme der Partie gegen Fritz: Nach einer knapp 20-minütigen Regenunterbrechung hämmerte Thiem zwei Asse ins Feld. Leistete sich allerdings auch drei Doppelfehler in eben jenem Spiel.
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Einfach war der Weg in das Achtelfinale also weder für Thiem noch für Anderson, auch den Herren Steve Johnson und Ryan Harrison sei Dank. Johnson quälte Thiem bis in den fünften Satz, Harrison verfuhr mit Anderson ähnlich.
Über den Erfolg wird wohl der Aufschlagreturn Thiems entscheiden. Denis Shapovalov, wie Thiem mit einer einhändig gespielten Rückhand unterwegs, stellte sich eigentlich gut auf das Service des Vorjahresfinalisten ein. In den entscheidenden Momenten konnte sich Kevin Anderson aber eben doch auf seine größte Waffe verlassen.
Hier die bisherigen Matches zwischen Dominic Thiem und Kevin Anderson
Turnier | Sieger | Ergebnis |
Madrid 2018 (Sand) | Dominic Thiem | 6:4, 6:2 |
Washington 2017 (Hartplatz) | Kevin Anderson | 6;3, 6:7 (7), 7:6 (6) |
Toronto 2016 (Hartplatz) | Kevin Anderson | 4:1 w.o |
Paris-Bércy 2015 (Halle/Hartplatz) | Kevin Anderson | 6:7 (3), 7:6 (4), 7:6 (5) |
US Open 2015 (Hartplatz) | Kevin Anderson | 6:3, 7:6 (3), 7:6 (3) |
Tokio 2014 (Hartplatz) | Kevin Anderson | 7:6 (5), 6:4 |
Australian open 2014 (Hartplatz) | Kevin Anderson | 6:4, 6:3, 6:4 |