Melzer kriegt Duell mit Roger Federer

Jürgen Melzer steht zum 52. Mal in seiner Karriere in einem Grand-Slam-Hauptfeld
© GEPA

Österreichs langjährige Nummer eins zeigt in Melbourne auf: Jürgen Melzer gesellt sich in Down Under zu Bruder Gerald Melzer und zu Dominic Thiem in den Hauptbewerb.

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Erst seit Sommer 2016 ist er wieder zurück auf der Tour. Jetzt hat Jürgen Melzer einmal mehr ein tolles Highlight im Zuge seines Comebacks nach seiner Schulteroperation im Herbst 2015 gesetzt: Der 35-Jährige hat bei den Australian Open in Melbourne nun auch sein drittes Match in der Qualifikation gewonnen und steht ergo zum 52. Mal in seiner Karriere im Hauptbewerb eines Grand-Slam-Turniers, zum ersten Mal seit den US Open 2015 (zweite Hauptrunde). Der routinierte Niederösterreicher (ATP 296), der nur dank eines Protected Rankings überhaupt in der Vorausscheidung aufschlagen durfte, bezwang am Samstag, in den frühen Morgenstunden nach MEZ, im Qualifikationsfinale den an Position 20 gelisteten US-Amerikaner Rajeev Ram (ATP 132) nach 91 Minuten Spielzeit mit 6:2, 3:6, 6:3. Es war trotz der so langen Laufbahnen der beiden sein erstes Duell mit dem Pete-Sampras-Verschnitt.

Im Hauptfeld wartet niemand Geringerer als der 17-malige Grand-Slam-Sieger Roger Federer - am Montag in der Nightsession in der Rod Laver Arena (zweite Partie nach 9:00 Uhr MEZ). Der auf 17 gelistete Schweizer (ATP 17) gibt in "Down Under" sein Turnier-Comeback, nach gleichfalls Verletzungsproblemen im Vorjahr. Dank Jürgen Melzers Erfolg befinden sich jetzt insgesamt drei Österreicher im 128er-Tableau, sein jüngerer Bruder, Gerald Melzer (ATP 84), und das heimische Aushängeschild Dominic Thiem (ATP 8) waren direkt qualifiziert. Ersterer trifft, wie berichtet, auf den erst 17-jährigen, australischen Wildcard-Besitzer Alex De Minaur (ATP 333), am Montag um 1:00 Uhr MEZ auf Show Court 3. Letzterer am Dienstag dann auf den Deutschen Jan-Lennard Struff (ATP 64), der am Samstag im Finale des ATP-Challengers in Canberra den Kürzeren zog, dennoch in exzellenter Form sein dürfte.

Mit einer "Okay"-Leistung zum Sieg

Jürgen Melzer zeigte sich ob seiner Leistung gegen Ram weit weniger enthusiastisch denn am Tag zuvor: "Es war okay. Der erste Satz war sehr, sehr gut. Da hat er relativ ungenau serviert, muss man sagen, das war angenehm. Und sobald der Ball im Spiel war, hatte er null Chance", erzählte er gegenüber tennisnet.com. Dadurch stürmte der Deutsch-Wagramer von 0:1 auf 5:1 davon und brachte seine Satzführung sicher ins Trockene.

"Als er gemerkt hat, 'So wird's nix', hat er dann sehr, sehr viel riskiert und zudem angefangen, besser aufzuschlagen. So hat er den zweiten Satz eigentlich dominiert, weil ich einfach nicht ins Spiel gekommen bin, er hat's sehr unrhythmisch gespielt, viel riskiert und viel getroffen", das frühe Break im vierten Spiel sollte Ram reichen. "Ich bin aber ruhig geblieben, das war wichtig. Wenn er das durchgespielt hätte, dann hätte ich ihm gratulieren müssen. Ich habe auf meine Chance gewartet."

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Und die kam dann auch. Er breakte die aktuelle Nummer zwölf der Doppel-Weltrangliste früh zum 2:0, "und danach habe ich's solide fertiggespielt. Nur einmal musste ich noch einmal eine brenzlige Situation überstehen": Als er bei 3:1 ein 15:40 bei seinem Aufschlag drehen musste. In weiterer Folge blieb Melzer ungefährdet und fixierte wenig später seinen Sieg, der ihm nun also den Showdown gegen den "Maestro" bringt. Der fünffache ATP-Titelträger ist gegen den 88-fachen natürlich ganz klarer Außenseiter, allerdings nicht unbedingt chancenlos: Im Head-to-head steht's aus seiner Sicht 1:3.

In seinem Traumjahr 2010 war er dem Eidgenossen gleich drei Mal unterlegen gewesen, zwei Mal bei Grand Slams - im Wimbledon- und im US-Open-Achtelfinale, außerdem noch im Viertelfinale des ATP-Masters-1000-Turniers in Paris-Bercy. Bei einem solchen revanchierte sich Melzer dann: Im Monte-Carlo-Viertelfinale 2011 hatte er damals sensationellerweise mit 6:4, 6:4 die Oberhand behalten. Es wird also ein Wiedersehen nach knapp sechs Jahren.

Hier die Auslosungen und Ergebnisse der Australian Open: Einzel, Einzel-Qualifikation.

Hier der Spielplan.

Jürgen Melzer im Steckbrief

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