Eigentlich kann man es nie allen recht machen. Günter Bresnik versucht es dennoch. Die Trainingsgruppe um Dominic Thiem auf Teneriffa ist noch einmal größer geworden: Nachdem Philipp Kohlschreiber vor einer Woche dazugestoßen ist, hat sich nun auch Andrey Rublev zum Dienst gemeldet. Der Russe hat im vergangenen Jahr bei den US Open mit einem Sieg gegen Grigor Dimitrov für Furore gesorgt, davor in Umag als Lucky Loser seinen ersten Turniersieg auf der ATP-Tour eingefahren.
Rublev hat mit Thiem auf der ATP-Tour schon Bekanntschaft gemacht, in der Wiener Stadthalle gewann Thiem vor ein paar Wochen das erste Match der beiden.
"Es werden viele Punkte gespielt werden in den kommenden Tagen", sagt also Günter Bresnik, bei dem sich alle Anwesenden gerne Rat holen. Der aber betont, dass alle Spieler mit ihren Coaches individuelle Ziele verfolgen, andere Trainingsschwerpunkte setzen. Jenen von Dominic Thiem fasst Bresnik in drei Worten zusammen: "Fitness, Fitness, Fitness."
Gut, und wenn es um die spielerische Seite geht, wird auch noch am Volleyspiel gefeilt. Was darauf schließen lässt, dass Thiem seinen Matchplan in der kommenden Saison noch offensiver anlegen wird. An der Technik mangelt es Thiem eher nicht, sein Netzspiel lebt indes auch vom Vertrauen in die eigene Stärke. Je besser die Vorbereitung, umso gewinnträchtiger der Flugball, Anschauungsunterricht leistet in dieser Hinsicht der Weltranglisten-Erste Rafael Nadal: Wenn der Spanier am Netz auftaucht, dann zumeist in einer Situation, in der der Volley nur noch Formsache ist.
Lyon ist eine Möglichkeit
Ende der Woche wird Dominic Thiem mit Günter Bresnik nach Österreich zurückkehren, Weihnachten mit der Familie verbringen. Allerdings nur zwei Tage lang, dann geht es schon weiter nach Abu Dhabi. Dort könnte der Lichtenwörther auf Novak Djokovic treffen, zu Trainingszwecken unter Wettkampfbedingungen. Um Punkte für das Race 2018geht es erstmals in Doha, auch da haben sowohl Thiem als auch Djokovic genannt.
Der weitere Turnierplan sieht nach den Australian Open die Süd- und Mittelamerika-Tour mit dem Versuch der Titelverteidigung in Rio de Janeiro vor, ein Auftritt Thiems beim Davis-Cup-Match der Österreicher Anfang Februar in St. Pölten gegen Weißrussland ist nicht ausgeschlossen.
Wie auch eine Änderung des Spielplans gegenüber 2017: Da hatte Thiem in der Woche vor den French Open kein Turnier gespielt, nicht so wie in den beiden Jahren zuvor, als er in Nizza jeweils die Siegertrophäe geholt hatte. Nizza ist nicht mehr, dafür Lyon. Erste Spielabsichten wurden schon bekannt gegeben. "Dominic versteht sich mit dem Turnierdirektor sehr gut", so Günter Bresnik. "Und ich finde es auch gut, wenn er vor Paris noch spielt." Jetzt sei es aber zu früh, sich endgültig auf einen Start festzulegen.