Österreich in Abstiegsgefahr - Haas/Grabher verlieren entscheidendes Doppel

Von tennisnet/PM
Barbara Haas
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Nur zwei Punkte fehlten Barbara Haas, um den Klassenerhalt zu fixieren. Nachdem 1:2 gegen die Türkei muss das Team am Samstag gegen den Abstieg aus der Europa/Afrika-Zone 1 spielen.

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Insgesamt 8:14 Stunden dauerte das Duell mit der Türkei beim Fed-Cup-Turnier in Tallinn. Am Ende machte sich trotz ansprechender Leistung Ernüchterung breit im Lager der Österreicherinnen. Wie schon gegen Polen, unterlag das Team von Kapitän Jürgen Waber mit 1:2.

Somit konnte der Klassenerhalt in der Europa/Afrika-Zone nicht vorzeitig fixiert werden - läppische zwei Punkte fehlten Barbara Haas, die im Tiebreak des zweiten Satzes 5:3 geführt hatte. Nach dem Match gegen Lettland am Freitag bekommt es die Nationalmannschaft mit dem Letzten der Gruppe A zu tun, also entweder mit Serbien oder Georgien. Der Verlierer steigt ab

Die gerade erst wieder von einem Magen-Darm-Virus genesene Weltranglisten-177. unterlag am 2. Spieltag der Türkin Cagla Buyukakcay in exakt drei Stunden mit 6:4, 6:7 (5:7), 4:6. Am Donnerstagvormittag hatte Julia Grabher die ÖTV-Damen mit 1:0 in Führung gebracht.

Die 21-Jährige aus Dornbirn hatte am Donnerstag zunächst Basak Eraydin niedergerungen - ebenfalls in einem wahren Krimi in drei Akten. Nach 2:33 Stunden und einem 5:7, 6:4, 7:5-Erfolg stand Grabher, die Nummer 244 im WTA-Ranking, im Tallink Tennis Center als strahlende Siegerin fest.

Grabher beweist Kampfgeist

"Ich bin enorm erleichtert", sagte Grabher, "ich habe mich zurückgefightet und gewusst, dass sie nervös werden wird, vor allem beim Aufschlag. Spielerisch war es nicht so gut, aber es war ein wichtiger Sieg für unser Team."

Im Anschluss zeigte auch Haas eine starke Vorstellung. Dabei hatte die österreichische Nummer eins am Vortag noch unter einer Magen-Darm-Grippe gelitten und deshalb im Duell gegen Polen (1:2) nicht eingesetzt werden können. Doch auch am Tag darauf hatte Haas einige bange Momente zu überstehen. Im Tiebreak des zweiten Satzes lag sie bereits mit 5:3 in Front und war nur noch zwei Punkte vom Matchgewinn entfernt.

Doch Buyukakcay, die am Donnerstag überraschend die lettische French-Open-Gewinnerin Jelena Ostapenko bezwungen hatte, präsentierte sich nervenstark und gewann die nächsten vier Punkte in Serie - und damit Durchgang zwei. Im Entscheidungssatz brachten zunächst sowohl Haas als auch Buyukakcay sicher ihr Service durch.

Haas für Einsatz nicht belohnt

Im ominösen siebten Spiel schwächelte dann die Linzerin und wurde zum 3:4 gebreakt. Doch Haas schlug zurück und holte sich den Aufschlag ihrer Gegnerin. Das folgende Break konnte sie dann aber nicht mehr ausmerzen, wehrte zwar noch vier Matchbälle ab, wurde für ihren großen Einsatz letztlich aber nicht belohnt.

Auch das entscheidende Doppel war nichts für schwache Nerven. Haas und Grabher bekamen es mit Buyukakcay und Ayla Aksu zu tun. 2:6, 6:7 (5). Bei 6:5 vergaben die Österreicherinnen einen Satzball.

"Es waren Duelle auf Augenhöhe", sagte Kapitän Jürgen Waber. "Beide sind ans Limit gegangen, haben alles gegeben, haben aufopferungsvoll gekämpft. Barbara hat eineinhalb Sätze dominiert, dann wurde sie aufgrund der Krankheit physisch etwas langsamer. Wenn man bedenkt, dass nur zwei Punkte zum vorzeitigen Klassenerhalt gefehlt haben, ist das schon bitter."

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