Chemnitz feiert ein seltenes Basketballereignis: Als sechstes deutsches Team gewinnen die Niners an einem verrückten Abend in Istanbul einen Europapokaltitel.
Das Konfetti flog durch die Halle, Freudentränen flossen, und im Kopf von Kevin Yebo lief der Spielfilm dieses denkwürdigen Abends immer und immer wieder ab. "Wir waren tot. Zweimal. Dreimal. Viermal. Wir haben es geschafft zurückzukommen, weil die Jungs die Geilsten sind. Kämpfer", rief Yebo heiser ins Mikrofon des MDR.
Die Party war da schon in vollem Gange, die Niners Chemnitz feierten nach einem verrückten und nervenaufreibenden Basketballabend den ersten Titel der Vereinsgeschichte. In der Verlängerung hatten sie den FIBA Europe Cup bei Bahcesehir Istanbul gewonnen, obwohl sie vor mehr als 11.000 lautstarken türkischen Fans 95:105 verloren hatten.
Doch der Vorsprung aus dem Hinspiel (85:74) reichte, auch wenn es zwischenzeitlich so aussah, als hätten ihn Yebo, Kapitän Jonas Richter, Matchwinner Kaza Kajami-Keane und all die anderen Europapokalhelden mehrfach schon verspielt. "Das ist Wahnsinn. Wahnsinn. Wir feiern mit unseren Fans, mit dem Team, mit unseren Freunden", stammelte Richter: "Wir wollten um jeden Preis kämpfen. Wir können unfassbar stolz auf diesen Titel sein."
Schon am Samstag geht es in der Bundesliga weiter, es geht um die Ausgangslage für die Play-offs. Dennoch kündigten die Chemnitzer eine große Sause in Istanbul an. "Wir haben dieses Ding eingenommen", sagte Richter und ließ seinen Blick stolz durch die Ülker Sports Arena schweifen, die sich nach dem Krimi schnell gelehrt hatte. "Das ein oder andere alkoholische Getränk wird heute verhaftet", sagte Richter.