Der erste Finalist der EuroBasket 2013 steht fest. Litauen hat sich mit einer beeindruckenden zweiten Halbzeit gegen Kroatien das Ticket gesichert. Beim 77:62 überzeugte das Team vor allem defensiv und hatte offensiv mit Linas Kleiza, Jonas Malciunis und Mantas Kalnietis gleich drei Stützen.
Kleiza überragte dabei vor allem in der ersten Halbzeit, in der er 17 seiner 22 Punkte erzielte. Dazu kamen 11 Rebounds. Jonas Maciulis war mit 23 Zählern der Topscorer, Mantas Kalnietis erzielte 18 Punkte und dirigierte das Spiel der Balten umsichtig.
Bei Kroatien erreichte einzig Bojan Bogdanovic Normalform. Der Shooting Guard erzielte 15 Zähler. Enttäuschend waren vor allem die Leistungen von Roko Ukic (1 Punkt, 7 Rebounds) und Ante Tomic (7 Punkte, 6 Rebounds). Für die Kroaten ist die EM dennoch als Erfolg zu verbuchen. Der Balkanstaat spielt nun um Bronze. Litauen trifft auf den Sieger aus dem zweiten Halbfinale zwischen Spanien und Frankreich.
Stimmen:
Jonas Maciulis (Litauen): Es ist sehr wichtig für uns. Jetzt, nachdem viele ältere Spieler das Team verlassen, hat unser Team bewiesen, dass wir Basketball spielen können und auch Litauen repräsentieren können. Ich denke, dass wir das bewiesen haben und jetzt müssen wir noch einen Schritt gehen."
Jonas Kazlauskas (Head Coach Litauen): "Natürlich sind wir sehr glücklich und stolz auf das Team. Als wir mit der Vorbereitung anfingen, waren die Erwartungen nicht sehr groß. Es wurde gesagt, dass das Team hier nichts erreichen kann, aber jetzt haben wir unseren Rhythmus gefunden und sind glücklich, das Finale spielen zu dürfen."
Jasmin Repesa (Head Coach Kroatien): "Glückwunsch an Litauen, sie haben das absolut verdient und haben viel besser als wir gespielt, vor allem in der zweiten Hälfte. Ehrlich gesagte, wirkten sie von der ersten Sekunde an stärker, schneller und reaktionsschneller. Sie sind natürlich physisch stärker, aber sie waren auch frischer als wir."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Litauen startet mit Kalnietis, Seibutis, Maciulis, Kleiza und Lavrinovic. Kroatien geht mit Ukic, Simon, Bogdanovic, Markota und Tomic ins Halbfinale.
4.: Markota nagelt den Dreier rein und Bogdanovic räumt dann Lavrinovic ab. Macht aber nichts, weil Kalnietis auch Dreier kann. 9:7 für Kroatien.
6.: Wahnsinn! Kleiza tankt sich an Markota an der Baseline vorbei und dunkt den Ball durch den Korb! Starke Aktion vom Star der Balten. 17:12 für Litauen.
11.: Einfach nur unglaublich was Kleiza hier abliefert! Der Ex-Raptor versenkt erst den Dreier, wird im nächsten Angriff gefoult und macht beide Freiwürfe. 17 Punkte hat der Forward bereits! 29:20 für Litauen.
14.: Da sind die Kroaten wieder dran! Erst wir Kalnietis von Zoric abräumt, dann geht der Fastbreak über Rudez, der den offenen Dreier nimmt und versenkt. 29:27.
24.: Litauen kommt besser aus der Kabine! Maciulis trifft vom Perimeter. Es ist bereits sein vierter Dreier. 48:39 für die Balten. Der Forward legt dann noch ein Zweier mit Foul nach. 51:39. Litauen zieht davon.
36.: Mit Brett! Da muss er selbst grinsen. Kleiza trifft den Dreier und macht seinen 20. Punkt. 73:56. Das Ding ist durch.
40.: Aus. Ende. 77:62. Litauen steht im EM-Finale!
Der Star des Spiels: Jonas Maciulis. Der Forward übernahm nach der Pause den Part von Linas Kleiza und punktete unaufhaltsam. Er traf sicher vom Perimeter (4/5), zog immer wieder zum Korb und blieb auch von der Freiwurflinie souverän. Ebenfalls stark war Kleiza, der die erste Halbzeit mit 17 Punkten dominierte und sich zudem 11 Rebounds griff.
Der Flop des Spiels: Roko Ukic. Der Spielmacher der Kroaten enttäuschte auf ganzer Linie. Offensiv gelang ihm gar nichts und in der Defensive konnte er Mantas Kalnietis zu keiner Zeit stoppen. Ukic traf keinen seiner Würfe aus dem Feld (0/6) und schaffte es auch nicht, seine Mitspieler in Szene zu setzen.
Analyse: Die EM in Slowenien geht in die entscheidende Phase und das merkte man auch dem ersten Halbfinale an. Beide Teams gingen mit einer unglaublichen Intensität in die Partie. Das Spiel war schnell, zuweilen hart und eng.
Nach einem etwas unruhigen Beginn mit vielen Turnovern zeigten beide Teams ihre Klasse. Litauen kam anfangs vor allem über gutes Ball-Movement, eine starke Dreier-Quote und Linas Kleiza. Der Forward zeigte wahnsinnige erste 15 Minuten, in denen er 17 Punkte erzielte und kaum zu bremsen war.
Das konnte Kroatiens Coach Jasmin Repesa nicht gefallen, er nahm die Auszeit und ordnete sein Team neu. In der Folge spielten die Kroaten bessere Team-Verteidigung und kamen mit einem 7:0-Lauf wieder ran. Vor allem Bogdanovic trug die Scoringlast. Auf litauischer Seite versuchte Valanciunas den abgekühlten Kleiza zu entlasten.
Die Balten hatten leichte Vorteile unter den Brettern und sicherten sich dadurch einige Second-Chance-Points. Kroatien punktete dagegen häufig über Fastbreaks. Mit einem 40:37 für Litauen ging es in die Pause.
Nach dem Wechsel konnte man meinen, dass die Kroaten ihr Talent in der Kabine vergessen hatten. Es lief nichts mehr. Litauen spielte aber auch eine richtig gute Team-Defense und genehmigte Kroatien keine leichten Würfe.
Und der Kleiza der ersten Häfte war nun Maciulis. Der Forward traf vom Perimeter, zog zum Korb und sammelte Punkt um Punkt. Die Balten zogen auf 18 Punkte davon. Das Spiel war nach dem 20:6 im dritten Viertel durch.
Litauen ließ im Schlussviertel nichts mehr anbrennen und steht damit im Finale der EuroBasket 2013. Sieggarant war dabei die unglaubliche Team-Defense der Balten. Offensiv erledigten Kleiza, Maciulis und Kalnietis den Rest. Für Kroatien geht die insgesamt erfolgreiche EM im Spiel um Platz drei weiter.
Der Spielplan der EuroBasket 2013