Milos Teodosic liefert gegen das ungeschlagenen Unicaja Malaga eine überragende Vorstellung und führt ZSKA Moskau zum 95:85. Panathinaikos überrent Emporio Armani Milan. Olympiakos Piräus gewinnt dank Vassilis Spanoulis auch in Belgrad. Der FC Barcelona ringt mit Tibor Pleiß Fenerbahce im Topspiel knapp mit 80:78 nieder. Real Madrid brennt gegen Sassari ein Offensivfeuerwerk ab. Champion Maccbai Tel Aviv unterliegt zuhause gegen Zagreb.
Gruppe A
Real Madrid - Dinamo Banco di Sardegna Sassari 115:94 (BOXSCORE)
Reals Offense ist derzeit einfach nicht zu stoppen. Nachdem die Madrilenen Nizhny Novgorod am 3. Spieltag bereits 112 Punkte eingeschenkt hatten, verpassten sie diesmal nur knapp ihre eigene Bestmarke des Jahrhunderts. Per Vierpunktspiel schraubte Jaycee Carroll Reals Ausbeute 12 Sekunden vor dem Ende auf 115 Zähler, lediglich ein weitere Korberfolg fehlte damit auf die 116 Punkte, die die Könglichen 2000 gegen Ovarense aufgelegt hatten.
Großartig geärgert haben wird sich der Vorjahresfinalist dennoch nicht. Zu dominant war der Auftritt, zu herausragend der Teambasketball. 33 Assists spielte Real und stellte damit direkt seinen erst im letzten Spiel aufgestellten Rekord ein. Allein Sergio Rodriguez steuerte 12 Vorlagen bei und stellte damit eine persönliche Bestleistung in der Euroleague auf.
So zog Real gegen am Ende chancenlose Italiener bereits im ersten Viertel auf zehn Zähler davon. Dabei hatte Sassari zu Beginn noch gut mitgehalten. Nate Lawal brachte den Gast sogar in Führung. Nach Gustavo Ayons Fast-Break-Dunk startete Real jedoch einen kleinen Lauf, den Andres Nocioni schließlich mit vier erfolgreichen Freiwürfen und dem 27:17 beendete.
Im Anschluss hatte Sassari einem unglaublich ausgeglichenen Real immer weniger entgegenzusetzen. Stück für Stück bauten die Madrilenen ihren Vorsprung aus und fuhren am Ende im vierten Spiel den vierten Sieg ein. Mit 17 Punkten war Felipe Reyes erfolgreichster von insgesamt fünf zweistellig scorenden Spaniern. Miroslav Todic kam für Sassari auf 20 Zähler.
Nizhny Novgorod - Anadolu Efes 66:76 (BOXSCORE)
Zalagiris Kaunas - Unics Kazan 77:71 (BOXSCORE)
Gruppe B
Maccabi Electra Tel Aviv - Cedevita Zagreb 73:83 (BOXSCORE)
Es läuft noch nicht richtig beim Champion. Verständlicherweise. Schließlich war der Umbruch im Sommer groß, mit Coach David Blatt fehlt mittlerweile das Mastermind des Erfolgs. All das machte sich Zagreb zunutzte. All das und die eigene Stärke beim Dreier. 14 Mal trafen die Kroaten in Tel Aviv von Downtown und versetzten Maccabi damit einen herben Schlag.
Während des gesamten Spiels führten die Gastgeber lediglich einmal. Und das für nur 20 Sekunden im ersten Viertel. Zwar verhalfen der starke Jeremy Pargo sowie Sofoklis Schortsanitis Maccabi noch einmal zu einem kleinen Run, der im zwischenzeitlichen 44:44 seinen Höhepunkt fand, Zagreb ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Zagreb und Fran Pilepic.
Der Guard erzielte allein in der zweiten Hälfte 12 seiner insgesamt 14 Punkte und hatte damit großen Anteil an Zagrebs erstem Euroleague-Auswärtssieg der Geschichte. Topscorer der Partie war allerdings Pargo mit 24 Punkten. Nemanaj Gordic kam für die Kroaten auf 16 Zähler.
ZSKA Moskau - Unicaja Malaga 95:85 (BOXSCORE)
Unicaja ging ungeschlagen ins Spiel beim Gruppenfavoriten aus Moskau und trat zu Beginn entsprechend selbstbewusst auf. Die Spanier attackierten die Bretter, gaben keinen Ball verloren und sicherten sich so allein im ersten Viertel 7 Offensiv Rebounds. Zu viel für Moskau. Die Russen antworteten mit sehr intensivem, hartem Spiel, bekamen die Rebound-Problematik zusehends in den Griff.
Malaga verlor ein wenig die Selbstverständlichkeit und sah sich zudem der gesamten Magie des Milo Teodosic ausgesetzt. Der Serbe lieferte ein unglaublich effektives Spiel (6/8 2FG, 5/6 3FG), dirigierte Moskaus Offense mitunter nahe der Perfektion (10 Assists). So zog ZSKA auch dank seines Playmakers im zweiten Viertel teilweise bis auf 20 Zähler davon.
Allerdings verkürzte Malaga seinen Rückstand bis zur Halbzeit auf 13 Punkte und erhöhte mit Beginn des dritten Viertels das Tempo. Die Spanier attackierten immer wieder den Korb, setzten auf ihre Early Offense und erwischten so häufig defensiv ungeordnete Moskowiter. Als Teodosic dann auch noch eine Pause bekam, verkürzte Unicaja sogar auf drei, doch der Serbe kam zurück und traf in den finalen Sekunden des dritten Viertels umgehend den Dreier.
Ähnlich verlief das Spiel auch im finalen Abschnitt. Wann immer es schien, als zöge Moskau davon, antwortete Malaga, ganz reichte es für die Spanier dabei allerdings nie. So auch, als Unicaja kurz vor Schluss bei fünf Punkten Rückstand zum Fast Break ansetzte, Aaron Jackson jedoch das Hustleplay auspackte und Sonny Weems bediente, der den offenen Jumper traf. Damit war die Vorentscheidung gefallen. Topscorer der Partie war Teodosic (27 Punkte), der sich bei aller Magie allerdings 5 Turnover leistete. Jayson Granger und Mindaugas Kusminskas kamen für Malaga auf jeweils 20 Zähler.
Alba Berlin - Limoges CSP 89:66 (BOXSCORE)
analyse Albas Defense gewinnt Spiele
Gruppe C
PGE Turow Zgrozelec - FC Bayern München 89:78 (BOXSCORE)
analyse Bayern versagt in Paradedisziplin und verliert
Fenerbahce Ülker - FC Barcelona 78:80 (BOXSCORE)
Spitzenspiele erfordern spezielle Maßnahmen. Also hatte sich Zeljko Obradovic auch etwas Besondere einfallen lassen. Eigentlich, so die Annahme, sollte der FC Barcelona dank Ante Tomic, Tibor Pleiß und Maciej Lampe Vorteile unter den Brettern haben. Eigentlich. Denn Fener attackierte das Brett von Beginn an gnadenlos und bereitete den Katalanen damit einige Probleme. Der Dreier war dagegen überhaupt keine Option. Fener nahm in der ersten Hälfte lediglich zwei Würfe von draußen und traf keinen.
Die Gastgeber begannen sehr kontrolliert, gingen beharrlich über ihre Big Men und dominierten die Bretter. Barca benötigte dagegen etwas Zeit. Im Laufe des zweiten Viertels hatten sich die Katalanen allerdings etwas besser auf Feners Spiel eingestellt. Coach Xavi Pascual bot mit Lampe und Tomic zwei Big Men gleichzeitig auf und glich so das Rebound-Duell wieder ein wenig aus. Als Marcelinho Huertas mit der Halbzeitsirene auch noch per Dreier das 41:41 erzielte, schien es, als könne sich Barca einen kleinen Vorteil herausspielen.
Doch weit gefehlt. Fener startete unglaublich aggressiv in die zweite Hälfte, spielte sehr variabel und hatte dazu auch den Dreier mittlerweile ins Repertoire aufgenommen. Aus der Ruhe bringen ließ sich Barca davon allerdings nicht. Wenn möglich, zogen die Katalanen das Tempo an, wenn nötig, behielten sie die Ruhe und spielten ihre Angriffe effektiv aus.
Durch das Pick-and-Roll zwischen Huertas und Pleiß schuf Barca immer wieder Räume für Brad Oleson, der von Downtown heiß lief (4/4 3FG). Sogar ein kleinen Vorsprung erspielten sich die Gäste. Doch wann immer es schien, als zöge Braca entscheidend davon, kam Fener wieder zurück. Gut eine Minute brachte Ricky Hickman die Türken per Fadeaway-Jumper sogar bis auf zwei Punkte heran.
Und plötzlich wurde es wild. Barcelona leistete sich durch Pleiß und Navarro gleich zwei Turnover, brachte keinen Punkt mehr zustande, Fener überdrehte. Die Gastgeber versuchten alles, brachten den Ball jedoch einfach nicht mehr im Ring unter. Topscorer der Partie waren Fenerbahces Andrew Goudelock und Oleson mit jeweils 16 Punkten. Pleiß hatte defensiv einige wichtige Aktionen, verschlief jedoch auch auch die eine oder andere Rotation, wurde offensiv immer wieder als Blocksteller genutzt und kam in knapp 12 Minuten auf 5 Punkte und 1 Rebound.
Panathinaikos - EA7 Emporio Armani Milan 90:63 (BOXSCORE)
Nach dem Sieg in München, dem ersten der laufenden Saison, hätte Milan eigentlich voller Selbstbewusstsein nach Athen reisen können. In der Theorie besitzen die Italiener schließlich einen bestens besetzten Kader. Ein weiterer Erfolg wäre zudem ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer möglichen Qualifikation für die Top 16 gewesen. So viel zur Theorie.
Denn grundsätzlich würde auch Panathinaikos die Todesgruppe C gern überstehen. Zumal die Griechen durch den überzeugenden Erfolg gegen Fenerbahce ihrerseits Selbstbewusstsein getankt hatten. Und genau so trat Pana auch auf. Selbstbewusst, aggressiv, gnadenlos. Der einstige Serienchampion überrannte Milan geradezu. Panathinakos dominierte die Bretter (37:23 Rebounds), bewegte den Ball unglaublich effektiv (23 Assists) und traf zudem extrem sich aus dem Feld - egal, ob nun von diesseits (60 Prozent 2FG) oder jenseits der Dreierlinie (56 Prozent 3FG).
So erspielten sich die Griechen bereits im ersten Viertel einen Zehnpunktevorsprung, den Milan nicht einmal im Ansatz zu kontern vermochte. Das Kollektiv funktionierte nicht, dazu erwischten Alessandro Gentile (0 Punkte), Daniel Hackett (2/10 FG) und Linas Kleiza (0/4 3FG) einen Abend zum Vergessen. Milan war Pana in allen Belangen unterlegen - und die Griechen zogen ihr Spiel zur Freude der frenetischen Zuschauer bis zum Ende gnadenlos durch. Schließlich kann am Ende auch der direkte Vergleich über Ausscheiden oder Weiterkommen entscheiden.
Panas intensive Defense bereitete Milan beinahe über die gesamte Spielzeit hinweg Probleme. So auch am Ende. Athen kam immer wieder ins Laufen und fuhr am Ende einen überraschend deutlichen Erfolg ein. Topscorer der Partie war dennoch Milans Samardo Samuels mit 18 Punkten. Esteban Batista war Panathinaikos' erfolgreichster Werfer (15 Zähler).
Gruppe D
Crvena Zvezda Telekom Belgrad - Olympiakos Piräus 57:62 (BOXSCORE)
Zugegeben, die diffizilste Vorrundengruppe hat Olympiakos nicht erwischt. Dennoch präsentiert sich der Champion der Jahre 2012 und 2013 derzeit durchaus beeindruckend. Olympiakos dominiert nicht durchgehend, wird es einmal eng, lassen sich die Griechen allerdings durch nichts aus der Ruhe bringen. Auch nicht von mit aller Macht auf den Sieg drängenden Serben.
Eigentlich schien die Vorentscheidung in Belgrad schon beinahe gefallen zu sein. Mit 14 Punkte Vorsprung war Olymiakos ins Schlussviertel gegangene. Und eigentlich lässt sich Piräus einen solchen Vorteil auch nicht mehr nehmen. Eng wurde es dennoch. Gleich zwei Mal verkürzte Belgrad seinen Rückstand während der finalen zehn Minuten auf zwei Zähler. Zweimal hätte Olympiakos einbrechen können.
Doch die Griechen wissen nun mal einen der Besten des Kontinents in ihren Reihen, und so übernahm Vassilis Spanoulis auch diesmal. Der Euroleague-MVP des Monats Oktober verwandelte während der letzten 20,1 Sekunden drei Freiwürfe, wehrte Belgrads Run damit erfolgreich ab und sorgte gleichzeitig dafür, dass Olympiakos auch im vierten Spiel der Saison unbesiegt blieb. Mit 14 Punkten war Spanoulis schlussendlich auch Topscorer der Partie, erhielt jedoch starke Unterstützung vom 19-jährigen Dimitrios Agravanis (8 Punkte, 9 Rebounds). Boban Marjanovic kam für Roter Stern auf 13 Zähler.
Valencia Basket - Laboral Kutxa Vitoria 79:69 (BOXSCORE)
Galatasaray Liv Hospital - Neptunas Klaipeda 94:68 (BOXSCORE)