Die DBB-Auswahl von Bundestrainer Henrik Rödl hat bei der WM in China im abschließenden Gruppenspiel den ersten Sieg eingefahren. In Shenzhen schlugen Dennis Schröder und Co. Jordanien mit 96:62. Topscorer war diesmal nicht Dennis Schröder, der ein Double-Double auflegte, sondern Maxi Kleber mit 18 Punkten.
Es geht doch. Dennis Schröder (10 Punkte, 4/6 FG, 10 Assists) führte Regie, Maxi Kleber (18) begeisterte mit zahlreichen Flugeinlagen. Die DBB-Auswahl machte das beste Spiel im Turnier und musste endlich mal nicht zittern. Neben den beiden NBA-Profis scorten auch Paul Zipser (12) und Danilo Barthel (13) zweistellig. Für Jordanien punktete vor allem Center Ahmed Al Dwairi (17).
Den Deutschen (gleiche Starting Five) gelang der erste gute Start des Turniers - und das lag vor allem an Kleber, der gleich 11 Punkte in der Anfangsphase erzielte. Auch Zipser war aktiver und wurde ebenfalls vom umsichtigen Schröder (6 Assists im ersten Viertel) gefunden. Das Highlight lieferte aber Kleber, der spektakulär ein Alley-Oop-Anspiel von Daniel Theis einhändig verwandelte. Mit 28:17 ging das erste Viertel an den DBB.
Die zweite Fünf konnte daran aber nicht wirklich anknüpfen, nach gut zwei Minuten waren die Jordanier wieder auf 4 Zähler dran. Dennoch lief der Ball beim DBB besser, es wurde der Extrapass gespielt, der zu freien Eckenwürfen führte. Zur Pause führte die Rödl-Truppe wieder zweistellig, wobei Schröder in vier Sekunden über das komplette Feld rannte und einen hohen Leger zum 48:36 mit dem Buzzer traf.
DBB-Team erledigt Pflichtaufgabe gegen Jordanien souverän
Und auch nach dem Wechsel blieben die Deutschen konzentriert (vor allem in der Defense) und setzten sich weiter ab. Nach dem dritten Viertel waren es bereits 17 Punkte und der erste deutsche Sieg war greifbar.
Diesmal machten es die Reservisten besser, erzwangen Steals sowie leichte Zähler und bauten den Vorsprung weiter aus. Das Ding war schnell durch, auch Johannes Thiemann und Andreas Obst bekamen nun ihre Spielzeit. Deutschland siegte mit 96:62.
Für die DBB-Auswahl geht es nun weiter nach Shanghai, wo die Platzierungsrunde stattfindet. Erster Gegner der Deutschen wird dann am Samstag der Senegal sein, die Uhrzeit steht aber noch nicht fest. Dort haben die Deutschen mit zwei Siegen weiter die Chance, sich für das Olympische Vor-Turnier zu qualifizieren.
Die wichtigsten Statistiken zu DBB vs. Jordanien 96:62 (BOXSCORE)
- So ein erstes Viertel hätte es gegen die Dominikanische Republik gebraucht. In den ersten zehn Minuten vergaben die Deutschen nur vier ihrer 15 Würfe, dazu fielen fünf der sieben Dreier für insgesamt 28 Punkte. Übrigens waren 9 Assists im Viertel nur einer weniger als im kompletten Spiel gegen die Dominikaner.
- Vieles war Schröder zu verdanken, der mit Jordanien machte, was er wollte. Vor allem gab es keine wilde Drives oder schwierige Floater mit wenig Chancen auf Erfolg zu sehen. In Halbzeit eins traf er alle seine vier Würfe, hinzu kamen 7 Assists.
- 3/19 lautete die Dreierquote gegen die Dominikaner. Das waren sehr wenig Treffer und wenig Versuche. Gegen Jordanien lief der Ball besser, die Würfe waren offener. Lange Zeit lag die Quote bei über 50 Prozent, das war schließlich auch am Ende der Fall (16/30, 53 Prozent).
- Dass Jordanien hier lange nicht abgeschossen wurde, lag an der Rebound-Arbeit. Während das DBB-Team auf 7 Boards am offensiven Brett kam, schnappten sich die Jordanier 10.
DBB vs. Jordanien: Die Stimmen zum Spiel
Maxi Kleber (DBB): "Ich bin mit der gleichen Einstellung wie immer in das Spiel gegangen und das fängt mit meiner Defense an. Am Anfang haben sie mich mehrfach offen stehen gelassen. Das war vielleicht ihr Scouting, weil ich zuvor nicht so viele Würfe genommen habe."
Dennis Schröder (DBB): "Heute war es ein gutes Spiel. Wir haben den Ball bewegt und als Team verteidigt. Wir haben noch ein Ziel, wir wollen uns für Olympia qualifizieren. Entweder spiele ich mein Spiel, oder ich spiele gar nicht. Wenn du verlierst, wird es immer Kritik geben."
Der Star des Spiels: Maxi Kleber
Endlich, möchte man sagen nach dem zweiten Spiel, war der Mavs-Forward richtig ins Spiel integriert. Nicht nur traf er seine Dreier, sondern lief auch Pick'n'Roll mit Schröder und wurde in Transition gefunden. Er ist nach Schröder die beste deutsche Waffe, das zeigte dieses Spiel eindrucksvoll. Defensiv ohnehin aktiv wie immer.
Der Flop des Spiels: Dar Tucker
Neben Center Al Dwairi ist der eingebürgerte Spielmacher die wichtigste Option der Jordanier, doch gegen Ismet Akpinar und manchmal auch Schröder kam er nicht so wie in den ersten Spielen zum Zug.