In einem Interview ist Mittelgewichts-Champion Felix Sturm mit seinem alten Promoter Klaus-Peter Kohl sowie Arthur Abraham hart ins Gericht gegangen und hat harsche Kritik geübt.
Häme für den K.o.-König und Schelte für den Ex-Boss: In einem verbalen Rundumschlag hat Mittelgewichts-Weltmeister Felix Sturm dem Konkurrenten Arthur Abraham boxerische Klasse abgesprochen und Promoter Klaus-Peter Kohl, bei dem er unlängst die Kündigung eingereicht hat, Unehrlichkeit vorgeworfen.
"Arthur ist mit seinem Kieferbruch berühmt geworden, weil er sich da durchgequält hat. Psychisch war das eine große Tat, keine Frage. Aber boxerisch ist da nichts. Er ist ein Heumacher, er schlägt viel, aber sein boxerisches Können und seine Kondition sind begrenzt", sagte Sturm in einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Sieg nach Kieferbruch
Abraham hatte am 23. September 2006 in Wetzlar im Kampf gegen Edison Miranda früh einen Kieferbruch erlitten und trotzdem nach zwölf Runden gewonnen.
Mittlerweile ist der gebürtige Armenier ins Supermittelgewicht aufgestiegen, wo er an dem Super-Six-Turnier teilnimmt. Trotzdem will Sturm sich mit Abraham messen. "Der Kampf gegen Abraham ist interessant für Deutschland, deshalb wollten wir ihn machen. Deshalb hoffe ich, dass er jetzt zu seiner Aussage steht, dafür nochmal ins Mittelgewicht zurückzukehren", sagte der 30 Jahre alte WBA-Champion im Mittel.
Scharfe Kritik an Promoter Kohl
Abraham-Promoter Wilfried Sauerland hatte Sturm seinerzeit ein Angebot von 2,5 Millionen Euro für einen Fight gegen Abraham unterbreitet. Dieses wurde von Universum-Chef Kohl als unseriös abgelehnt.
Der millionenschwere Hamburger Geschäftsmann habe ihm die großen Kämpfe vorenthalten und ihn zudem nicht ehrlich behandelt, meint Sturm nun. "Mir wurde immer erzählt: Wir machen den Kampf gegen Kelly Pavlik. Aber am Ende des Tages ist man immer nur die sichere Variante gegangen. So konnte ich mein Ziel, gegen die Besten zu boxen, nicht verwirklichen", sagte Sturm.
Kündigung eingereicht
Deshalb habe er die Kündigung eingereicht, um sich in Köln selbstständig zu machen, seine Kämpfe und die anderer Boxer nach dem Vorbild von Superstars wie den Klitschko-Brüdern selbst zu promoten.
"Es gab keine Kommunikation. Für uns war alles undurchsichtig, wie eine Blackbox. Inzwischen bin ich ein bisschen schlauer als früher. Es kann nicht sein, dass der Promoter mehr Geld verdient als der Boxer", sagte Sturm, der sich mit Kohl zurzeit in einer juristischen Auseinandersetzung um die Rechtmäßigkeit seiner Kündigung befindet.