In Hamburg verteidigt Jürgen Brähmer am Samstag seinen Europameister-Titel im Halbschwergewicht. Sein Gegner Tony Averlant brachte schon Brähmers EBU-Titel-Vorgänger Eduard Gutknecht in Bedrängnis.
Für seinen 42. Kampf kehrt Brähmer in die Alsterdorfer Sporthalle zurück, wo er im Dezember 1999 sein Profi-Debüt gab. Die Halle ist für den 34-jährigen Schweriner ein gutes Pflaster: 13 Mal stieg er in Hamburg in den Ring, 13 Mal konnte er einen Sieg feiern.
Brähmer wirkt entspannt vor seiner ersten Titelverteidigung nach dem Sieg über Eduard Gutknecht im Februar. "Ich trainiere ohne Pause, und dann schick ich ihn nach Hause", reimte der Halbschwergewichtler in einem vor dem Kampf veröffentlichten Trainingsvideo: "Der Franzose bekommt bei uns immer auf die Hose."
Brähmer denkt schon an WM-Chance
Noch 2013 soll der Deutsche bei einem Sieg seine Chance auf den WBO-Gürtel von Nathan Cleverly bekommen, nachdem der Waliser am 20. April seinen Titel einstimmig nach Punkten gegen den Münchner Robin Krasniqi verteidigt hat.
"Das habe ich bereits im Hinterkopf, aber ich werde meinen kommenden Gegner deswegen nicht unterschätzen", erklärte Brähmer über seine große Chance: "Ich will diesen Kampf gewinnen, um den EM-Titel zu behalten - aber auch, um die Chance auf den WBO-WM-Titel zu wahren."
"Averlant wird unterschätzt"
Das Duell Cleverly gegen Brähmer wäre pikant. Beide sollten sich bereits 2011 gegenüberstehen. Weil der deutsche Rechtsausleger verletzungsbedingt absagen musste, erkannte die WBO dem amtierenden Champion den Titel ab und vergab ihn kampflos an den Waliser. Brähmer will die offene Rechnung nun endlich begleichen. "Ich habe unterschrieben, weil ich wieder Weltmeister werden will. Deshalb boxe ich", erklärte Brähmer seinen Wechsel zu Sauerland.
Auch wenn sein französischer Kontrahent bei 27 Kämpfen sieben Niederlagen einstecken musste und bei 17 Siegen nur 4 K.o. verzeichnete, bringt der Europameister ihm Respekt entgegen. "Ich werde mir keine Pausen erlauben können", so Brähmer: "Averlant wird von vielen Leuten unterschätzt. Doch er ist mit seiner Größe von 1,87 Meter ein ganzes Stück größer als ich und daher schwer zu boxen."
Averlant: "Ich werde gewinnen"
Für den Franzosen sind die positiven Argumente allerdings nur Makulatur. "Weder meine Größe noch seine Auslage werden entscheidend sein, sondern meine harten Schläge, die Brähmer treffen werden", so der ehrgeizige Averlant: "Ich meine es ernst: Ich werde am Samstag gewinnen."
In Deutschland ist der 29-Jährige kein Unbekannter: Im August 2011 beendete er die Karriere von Hoffnungsträger Artur Hein. Gegen den damaligen Europameister Gutknecht verlor er im März 2012 umstritten nach Punkten.
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