Box-Weltmeister Marco Huck steigt am Samstag in Halle/Westfalen gegen den Deutsch-Türken Firat Aslan in den Ring, um seinen WBO-Titel im Cruisergewicht zu verteidigen. Der 27-Jährige sieht diesen Kampf als Zwischenstation und denkt nur an Wladimir Klitschko.
Klitschko, Wladimir Klitschko! Zwei Tage vor dem WM-Kampf im Cruisergewicht zwischen Marco Huck und Firat Arslan am Samstag in Halle/Westfalen machte Promoter Kalle Sauerland ein Angebot über fünf Millionen Euro für den Super-Champion im Schwergewicht öffentlich.
Huck soll und will also den Ukrainer herausfordern. In eben jener Tennis-, Handball-, und Konzertarena des Modeunternehmers Gerry Weber in der ostwestfälischen Provinz, in der er nun zunächst einmal den 41 Jahre alten Herausforderer aus Süßen bezwingen soll.
"Das ist typisch für Sauerland, immer wenn sie für ihre Veranstaltungen noch Tickets übrig haben, versuchen sie den Kampf über den Namen Klitschko zu promoten", wirft Klitschkos Manager Bernd Bönte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd der Konkurrenz aus Berlin vor, "das Angebot ist absurd. Sie wissen, dass wir einen Vertrag mit RTL haben. Das ist nur ein Angebot für die Medien."
Arslan war Weltmeister 2007
Huck steht über Sauerland Event bei der ARD unter Vertrag, die die zehnte Titelverteidigung des 27-Jährigen überträgt. Ob der schlagstarke Berliner dabei ernsthaft vom Konditionswunder aus Baden-Württemberg gefährdet werden kann, darf ernsthaft bezweifelt werden.
"Vor Arslans Leistungen muss man den Hut ziehen", sagte Trainer Ulli Wegner, "vielleicht ist er aber auch übertrainiert. Das ist schon so manchem vermeintlich guten Boxer zum Verhängnis geworden."
Wirklich ernst nimmt "Käpt'n Huck" seinen Gegner offenbar nicht: "Kurz vor dem Kampf sitze ich in der Kabine und überlege mir, wo ich danach feiern gehe." Der technisch arg limitierte Arslan war 2007 Weltmeister des Verbandes WBA. Er steht meist hinter einer Doppeldeckung und zermürbt seine Gegner mit seinem Durchhaltevermögen.
Von bislang 39 Profikämpfen konnte er 32 gewinnen. "Ich bin seit 24 Jahren im Geschäft. Ich glaube an meinen Sieg", sagte Arslan: "Dass sich die Klitschkos offenbar für Marco interessieren, motiviert mich umso mehr."
Hucks Ziel bleibt das Schwergewicht
Der Deutsch-Türke ist intelligent genug, um zu wissen, dass er nur ein "Übergangsgegner" für Huck sein soll. Der oft ungestüme Cruisergewichts-Weltmeister hatte bei seinem ersten Ausflug ins Schwergewicht im Februar 2012 bei seinem Kampf gegen den Stallgefährten Alexander Powetkin begeistert, konnte trotz großer konditioneller Schwächen des Russen aber nicht gewinnen.
Dennoch hatte er anschließend "Blut geleckt" und war sauer, als sein Promoter ihn wieder ins Cruisergewicht zurückbeorderte. Ein Kampf gegen Wladimir Klitschko hätte selbstverständlich was. Huck hat einen harten Punch und ist schnell. Er hat eine große Klappe und ist populär. Und er könnte gegen Klitschko nur gewinnen.
"Wir wollen diesen Kampf auf jeden Fall möglich machen", sagte Kalle Sauerland, "wir erwarten jetzt ein Gegenangebot. Wir sind jederzeit auch für persönliche Gespräche bereit, um die Konditionen zu verhandeln. Dann werden wir sehen, ob die Klitschkos es ernst meinen oder ob sie letztendlich kneifen."
Der Kampf gegen Arslan, so scheint es, ist schon Nebensache bevor er überhaupt begonnen hat.
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