Witali und Wladimir Klitschko trauern um ihren toten Vater Wladimir Rodionowitsch Klitschko, der im Alter von 64 Jahren in Kiew nach einem langen schweren Krebsleiden verstorben ist.
Wann die Beerdigung stattfindet, steht noch nicht fest. Der Vater der beiden Schwergewichtler war Oberst der Luftwaffe. Nach der Atomkatastrophe 1986 in Tschernobyl koordinierte er die Hubschraubereinsätze. Möglicherweise ist die Krebserkrankung auf die hohe Strahlenbelastung zurückzuführen.
"Beide Brüder waren am Boden zerstört, als sie von der Nachricht gehört haben", sagte Klitschko-Manager Bernd Bönte. Wladimir war noch am Dienstag Ehrengast beim Pferdesportfest CHIO in Aachen, reiste am Mittwoch nach der tragischen Nachricht aber sofort nach Kiew.
"Es war schon länger klar, dass der Vater nicht mehr lange zu leben hatte. Beide Brüder nahmen zuletzt nur noch die Termine wahr, die schon seit langer Zeit feststanden", berichtete Bönte.
Vater verfolgt Haye-Kampf in der Klinik
Auch bei Klitschkos WM-Kampf vor knapp zwei Wochen in der Hamburger HSV-Arena war der Vater bereits sterbenskrank. Trotzdem ließ sich Wladimir nichts anmerken und vereinte durch den einstimmigen Punktsieg über den Briten David Haye alle Titel der vier wichtigsten Weltverbände in der Familie. Das hatte es zuvor im Schwergewichtsboxen noch nicht gegeben.
"Es war schön, dass der Vater den Kampf in der Hamburger Klinik noch am Fernseher verfolgen konnte", sagte Bönte.
Kurz nach dem Kampf wurde Klitschko senior nach Kiew geflogen, um sich dort von seinen Freunden zu verabschieden und im Haus der Familie zu sterben.
Kampf gegen Lymphdrüsenkrebs
Das verstorbene Familienoberhaupt war schon seit längerer Zeit an Lymphdrüsenkrebs erkrankt und hatte mehrere Chemotherapien durchgestanden.
Zwischenzeitlich ging es ihm wieder besser, die letzte Therapie schlug aber nicht mehr wie erhofft an. In den nächsten Tagen werden die Brüder zunächst in Kiew bleiben, um auch der Beisetzung des Vaters beizuwohnen. Diese soll im kleinen Kreis stattfinden.