Gruppe E
Fenerbahce Istanbul (10-1) - Darussafaka Dogus Istanbul (3-8) 77:69 (BOXSCORE)
Eine Halbzeit lang schien es, als hätte Fener die Stadtrivalen im Griff - wie in den ersten vier Duellen der laufenden Saison. Doch eine ganz miese Phase Anfang des dritten Viertels brachte auf einmal Spannung: Die Gastgeber blieben fast fünf volle Minuten ohne Punkt, kassierten einen 7:0-Run und lagen auf einmal hinten.
Doch offenbar war das genau der Weckruf, den Fener brauchte. Noch im dritten Viertel fing man sich einigermaßen wieder und holte sich die Führung fast sofort zurück. Zwar dominierte man die Partie im Anschluss nicht, doch Ekpe Udoh (18 Punkte), Bogdan Bogdanovic (11) und Luigi Datome (14) trafen in der Schlussphase immer dann, wenn es brenzlig wurde. So reichte es für den Sieg und damit auch den Heimvorteil.
Für Darussafaka ist die Premierensaison in der Euroleague hingegen nach dem Top 16 beendet. Das Team um Ex-Berliner und Topscorer Reggie Redding (12 Punkte) fightete, doch am Ende fehlte es auch an Kaltschnäuzigkeit: Die Gäste trafen beispielsweise nur 30 Prozent ihrer Freiwürfe (!) und leisteten sich dazu auch noch 14 Turnover.
Panathinaikos Athen (7-4) - Lokomotiv Kuban Krasnodar (7-4) 84:79 (BOXSCORE)
Einen Sieg brauchte Kuban noch, um Geschichte zu schreiben: Mit einem weiteren Erfolg über Panathinaikos wäre der erste Playoff-Einzug der Klub-Historie perfekt gewesen. Dazu standen die Vorzeichen ausgezeichnet, war man in den bisherigen drei Aufeinandertreffen mit den Griechen immer als Sieger vom Platz gegangen. Doch schon im Vorfeld merkte Kuban-Coach Georgios Bartzokas an: "Panathinaikos ist mit seinen neuen Spielern viel stärker geworden."
Und einer von ihnen sollte Lokomotiv schließlich das Leben schwer machen. Mit 16 Punkten schwang sich Elliot Williams gegen die Russen zum Topscorer (16 Punkten) auf - in nur 27 Minuten Spielzeit. Dabei war es vor allem der starke Schlussabschnitt, der Pana auf die Siegerstraße brachte. Ein 10:0-Run, der von krachenden Dunks und eiskalten Dreiern begleitet wurde, ließ Krasnodar völlig auseinanderfallen. Alleine in den letzten vier Minuten produzierten die Russen 5 Turnover.
Panathinaikos-Coach Aleksandar Djordjevic war dementsprechend stolz auf seine Jungs: "Das war ein großer Sieg. Wir haben gekämpft und besonders in der zweiten Hälfte viel Engagement gezeigt. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung mit tollen Aktionen in der Defense."
Die starke Verteidigung nach dem Pausentee machte sich vor allem am Perimeter bemerkbar. Zuvor traf Krasnodar ausgezeichnet von der Dreierlinie und das lag vor allem an Matt Janning (4/8 3FG). Auch die 16 Punkte des US-Guards konnten an der Niederlage der Russen nichts ändern. Beide Teams stehen unabhängig vom Ausgang weiterhin auf Playoff-Kurs in der Gruppe E.
Anadolu Efes Istanbul (5-6) - Cedevita Zagreb (2-9) 80:76 (BOXSCORE)
Dieser Sieg war überlebenswichtig! Nur durch einen Erfolg in Zagreb konnte die Truppe von Efes-Coach Dusan Ivkovic das Rennen um die Playoff-Plätze in der Gruppe E weiterhin offen halten - und seine Jungs lieferten.
Da ging es zunächst viel besser für die Gäste los. Nemanja Gordic (16 Punkte) fing früh Feuer und führte Cedevita zu einer 28:20-Führung nach dem ersten Viertel. Doch dann erhöhten die Türken gerade in der Defense die Schlagzahl und hielten Zagreb bei 8 kleinen Pünktchen bis zum Halbzeit-Buzzer.
Dann übernahm Star-Spieler Thomas Heurtel. Der Franzose warf für insgesamt 19 Punkte und legte im Vorbeigehen noch 8 Assists für seine Kollegen auf. Die Vorentscheidung besorgte allerdings Birkan Batuk, der zwei Minuten vor Schluss einen dicken Longball auf die Reise schickte. Mit dem psychologischen Vorteil im Rücken blieb Istanbul ohne Nerven von der Freiwurflinie.
Somit glich man die Saisonbilanz gegen die Kroaten nach vier Aufeinandertreffen auf 2:2 aus, schnappte sich endlich wieder einen Heimsieg, während vor allem Zagreb-Topscorer Jacob Pullen seinem Team nicht wie gewohnt weiterhelfen konnte (7 Punkte, 2/6 3FG) und das Ausscheiden von Cedevita entschieden ist.
Malaga (3-8) - Crvena Zvezda Telekom Belgrad (7-4) 72:78 (BOXSCORE)
Roter Stern um Maik Zirbes haben die erste Playoff-Teilnahme überhaupt im Visier, wollten dafür in Malaga aber endlich die Auswärtsschwäche bekämpfen - da in dieser Saison nur 2 von 9 Spiele in der Fremde gewonnen wurden. Nun sollte endlich ein dritter Erfolg nun hinzukommen.
Doch nicht irgendwie. 19 Punkte lagen die Serben bereits zurück. Nicht zu beginn des ersten Viertels, es war bereits der Beginn der zweiten Halbzeit. Doch Belgrad bewies unglaubliche Moral und erkämpfte sich das wohl größte Comeback des Jahres. Nemanja Nedovic (16 Punkte) hatte Malaga noch zu einer fulminanten ersten Hälfte verholfen und alles schien angerichtet für die nächste Auswärtsschlappe von Maik Zirbes und Co.
Nur hatten er und seine Kollegen kräftig was dagegen, neben Zirbes (9 Punkte, 7 Rebounds) werkelten gleich vier Spieler mit einer zweistelligen Punkteausbeute am Traum-Comeback. Angeführt von Stefan Jovic (16 Punkte, 3/6 3FG, 7 Assists) legte Roter Stern im zweiten Abschnitt los wie die Feuerwehr. Es folgte ein 11:2-Run, der sogar von einem 23:7-Lauf noch getoppt wurde.
Die Spanier wussten nicht mehr, wie ihnen geschieht. Alleine das letzte Viertel ging mit 25:12 an die Gäste, die am Schluss 42 Prozent 3FG von Downtown warfen und 60 Prozent der Zweipunktewürfe. Somit braucht Belgrad noch einen Sieg zum Weiterkommen oder eine Niederlage von Efes.