Der Adler "kreist" an der Tabellenspitze

SID
Trainer Harold Kreis und seine Adler Mannheim haben den sechsten Sieg in Folge eingefahren
© Getty

Hochbetrieb in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL): Gleich dreimal innerhalb von fünf Tagen mussten die meisten Klubs vollen Einsatz zeigen. Den Adlern aus Mannheim hat es nicht geschadet, sie fuhren den sechsten Sieg in Serie ein. Auch der amtierende Meister Eisbären Berlin rollt weiter, bei den Hannover Scorpions kriselt es derweil.

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Nicht nur die Protagonisten auf dem Eis boten reichlich Spektakel, auch viele Fans nutzten das verlängerte Wochenende, um mit ihren Klubs quer durch die Republik zu reisen. So waren über 700 Fans mit einem Sonderzug aus Straubing nach Berlin angereist, aus Köln folgten über 600 Fans ihren Haien nach München.

Bei den Freezers folgt nach der Pflicht die Kür, es steht königlicher Besuch an: Am heutigen Dienstagabend treffen die Hamburger auf die Los Angeles Kings, mussten aber vorher in der heimischen Arena noch zweimal gegen DEL-Teams antreten. Während die recht spritzig wirkenden Hanseaten am Freitagabend die DEG Metro Stars wie aus einem Guss besiegten, schien die Vorfreude auf das Match gegen das NHL-Team bereits einen Tag zuvor in den Köpfen gesteckt zu haben.

Jedenfalls war es etwas mühevoller, gegen die Iserlohn Roosters wenigstens einen Punkt zu ergattern. Angetan von dem Spiel war L.A. Kings-Insider Rich Hammond, der sich zusammen mit dem Team der Kings die Partie ansah und schon nach einem Drittel feststellen musste: "Es ist hier eine großartige Atmosphäre. Mit Fahnenschwenken und Gesang, das ganze Drittel über!"

Gewinner des Wochenendes

Adler Mannheim: Der Adler "kreist" von Sieg zu Sieg. Kann die Kurpfälzer eigentlich noch jemand stoppen? Sieben Spiele, sechs Siege - und alle sechs Siege in Folge! Die Mannen um Trainer Harold Kreis sind momentan das Nonplusultra in der DEL. Obwohl bei einigen knappen Erfolgen am Donnerstag gegen Straubing (3:2) sowie am Samstag gegen München (4:3) ein Quäntchen Glück mit dabei war. Aber auch dies müssen sich die Mannheimer erarbeiten. Selbst der 5:2-Sieg bei den Krefeld Pinguinen war im Endeffekt enger, als es das Endergebnis aussagt. Auch die Adler erwarten am Dienstagabend hohen Besuch aus der NHL: Die Buffalo Sabres geben sich die Ehre, allerdings ohne den verletzten Jochen Hecht.

Eisbären Berlin: Die Berliner mussten nur am Samstag und Montag antreten und wussten in beiden Spielen zu überzeugen. Dem klaren 5:1-Erfolg über die Straubing Tigers in Berlin folgte ein 3:1 bei den Hannover Scorpions. Scheint so, dass sich die Spieler von Meistertrainer Don Jackson seine Vorgaben zu Herzen genommen und an ihrer Chancenausbeute gearbeitet haben. Oder war es vielleicht doch das Kabinenfest am letzten Dienstag, das den Teamgeist noch fester zusammenschweißen ließ? Letztendlich zeigten sich die Hauptstädter nach dem Null-Punkte-Wochenende in der Vorwoche wieder produktiver.

Grizzly Adams Wolfsburg: Fünf Punkte aus zwei Auswärtsspielen. Der Vizemeister aus Wolfsburg hat fast das Optimum aus den letzten beiden Spieltagen erreicht. Erst konnten die Schützlinge von Trainer Pavel Gross mit dem 7:0 Achtungserfolg bei den Iserlohn Roosters überzeugen, am Montagabend entführten die Autostädter dann zumindest zwei Punkte von den sehr bissigen Ice Tigers in Nürnberg nach dem finalen Penaltyschiessen. Erfolgsgarant an beiden Spieltagen einmal mehr: Torhüter Daniar Dshunussow!

Verlierer des Wochenendes:

Hannover Scorpions: Die Scorpions sind aus der Erfolgsspur geraten. Den Niedersachsen war in den drei Spieltagen nicht ein einziger Erfolg, geschweige ein einziger Punkt gegönnt. Weder der Trip nach Bayern zu den Thomas Sabo Ice Tigers noch der zum ERC Ingolstadt war von Erfolg gekrönt. Und selbst bei sommerlichen Temperaturen und über 4000 Zuschauern an der heimischen Expo-Plaza mussten die Scorpions im Duell gegen die Eisbären mit 1:3 als Verlierer das Eis verlassen. Da nutzte auch der frühe Führungstreffer von Ryan Maki nichts. Bei den Leinestädtern wird nun die Parole ausgerufen: "Kurz schütteln, weiter arbeiten und möglichst schnell in die Erfolgsspur zurück kehren."

EHC München: Da ging den Bayern dann wohl doch etwas die Luft aus. Nach zwei sehr intensiven Spielen mit einem Sieg nach Verlängerung gegen die Iserlohn Roosters sowie einer knappen Niederlage bei den Adler Mannheim mussten die Münchner sich am Montagabend den Kölner Haien mit 0:2 geschlagen geben. Wobei die fitteren Aspekte in dieser Partie eindeutig bei den Kölnern gefunden wurden - die seit 13 Tagen ohne Punktspiel waren. Allerdings ist beim EHC München weiter Potenzial zu erkennen. Wahrscheinlich müssen sich die Sturmreihen noch besser finden, um endlich wieder produktiver zu werden. Dann kann sich das Blatt auch wieder wenden.

Iserlohn Roosters: Ob die drei Punkte der beiden Auswärtspartien die Scharte vom Samstag wieder auswetzen können, bleibt fraglich. Mit der 0:7-Niederlage gegen die Grizzly Adams Wolfsburg wurde so manchem hartgesottenen Roosters-Fan sicher die gute Laune auf das lange Wochenende verdorben. Und mit der zweiten Heimniederlage in Folge haben sicher einige Iserlohner Träume eine harte Bruchlandung erlebt. Als "mental Müde" wurden die Roosters nach dem Spiel bezeichnet. Gemeint waren wohl die Spätfolgen der harten Partie beim EHC München. Immerhin konnten die Sauerländer zuletzt beim 3:2 n.P.-Erfolg in Hamburg mit einem nicht ganz so mulmigen Gefühl aus den letzten Tagen gehen. Roosters-Trainer Doug Mason nach dem Spiel: "Für mich war es ein wenig wie eine Achterbahnfahrt heute Nachmittag, mit der ich nun aber zufrieden sein kann."

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