Souveräner Pflichtsieg zum Auftakt

SID
Das DEB-Team von Jakob Kölliker will bei der WM wieder mindestens ins Viertelfinale
© spox

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat Jakob Kölliker den ersten WM-Sieg als Bundestrainer beschert und zugleich zum dritten Mal in Folge Auftaktspiel einer Weltmeisterschaft gewonnen. Das Team des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) kam am Freitag im Globen von Stockholm zu einem hart erkämpften, aber nie gefährdeten 3:0 (1:0, 1:0, 1:0) gegen Italien und verschaffte sich somit in der acht Teams umfassenden Vorrunden-Gruppe die drei fest eingeplanten Punkte.

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Am Sonntagabend geht es für das DEB-Team mit dem Spiel gegen Lettland (20.15 Uhr), dem zweiten von insgesamt sieben Gruppenspielen, weiter.

Ziel von Kölliker und seinen Spielern ist die direkte Qualifikation für die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014, wofür mindestens der achte Platz und somit das Erreichen des WM-Viertelfinales vonnöten ist.

Tore durch Schubert, Reimer und Fischer

Dazu bedarf es aber einer Leistungssteigerung, denn für Köllikers Spieler war gegen die eigentlich harmlosen Italiener ein Arbeitssieg.

Immerhin sorgten Christoph Schubert (16. Minute), Patrick Reimer (23.) und Christopher Fischer (46.) mit ihren Toren für Jubel bei den deutschen Fans unter den 1.033 Zuschauern.

"Italien war ein unangenehmer Gegner, wir haben uns lange schwer getan. Mit zunehmender Spieldauer haben wir das Spiel aber immer besser in den Griff bekommen. Jedes Tor hat uns Selbstvertrauen gegeben. Es ist ganz wichtig, auch schwache Spiele zu gewinnen. Ich hoffe, dass wir uns spielerisch noch steigern können", sagte der Schweizer Kölliker.

"Haken drunter machen"

Auch die Spieler gingen selbstkritisch mit ihrem ersten Auftritt um. "Wir haben den ersten Schritt gemacht, das ist gut für das Selbstbewusstsein. Nun können wir einen Haken drunter machen", sagte Reimer.

Und Schubert meinte: "Wir haben uns in der Anfangsphase schon schwer getan. Nach dem 1:0 war dann alles OK. Der Sieg war verdient. In den nächsten Spielen müssen wir die Scheibe besser laufen lassen. Wir müssen über 60 Minuten unsere Linie beibehalten."

Die über die gesamte Kuppel verlorenen Grüppchen sorgten für eine unwirkliche Stimmung in der riesigen Arena, die für mehr als 14.000 Personen ausgelegt ist - kein Vergleich zu den mehr als 76.000 Zuschauern zum 2:1-Auftakt nach Verlängerung gegen die USA auf Schalke 2010 oder der letztjährigen 2:0-Sensation gegen Russland in der proppenvollen Bratislaver Arena.

Starker Bellissimo im italienischen Tor

Ob die Atmosphäre wie bei einem Training aber für eine über weite Strecken unkonzentrierte Leistung des deutschen Teams verantwortlich war, sei dahingestellt.

Die DEB-Auswahl fühlte sich offenbar in der ungewohnten Favoritenrolle unwohl. Zwar fand die Partie fast ausschließlich in der gegnerischen Hälfte statt, die tief stehenden Italiener ließen Köllikers Spielern aber auch kaum eine andere Wahl.

An Daniel Bellissimo versuchten sich die deutschen Stürmer allerdings trotz deutlicher Überlegenheit in den ersten Minuten vergeblich: Patrick Reimers Schuss von der blauen Linie (7.) landete ebenso sicher in den Handschuhen des italienischen Goalies wie Thomas Greilingers Abschluss aus kürzerer Distanz (9.).

Führung durch Schuberts Schuss in den Winkel

Erst nach 16 Minuten erzielte Schubert nach Vorarbeit von Christoph Ullmann die längst überfällige Führung: Seinen halbhohen Schuss von der linken Seite konnte Bellissimo nur noch abfälschen, der Puck zappelte im Netz.

Kurz nach Beginn des zweiten Drittels war es erneut Ullmann, der den zweiten Treffer vorbereitete und den rechts heran gelaufenen Reimer bediente: Der Stürmer scheiterte im ersten Versuch noch an Bellissimo, konnte die Scheibe aber im Nachsetzen ins Tor schlenzen.

Wer jetzt eine befreiter aufspielende deutsche Mannschaft erwartete, wurde eines Besseren belehrt: Passfehler und Ungenauigkeiten unterbrachen immer wieder den Spielfluss, Fischers Glückstreffer durch Bellissimos Schoner setzte dann auch den entsprechenden Schlusspunkt unter eine mäßige Auftaktleistung.

Das Spiel zum Nachlesen im Ticker

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