Patrick Reimer: "Versteckte Kräfte aktivieren"

SID
Patrick Reimer (M.) sorgte gegen Schweden für den zweiten deutschen Treffer
© Getty

Aufgereiht wie ein Knabenchor standen die Spieler der Eishockey-Nationalmannschaft in der Residenz des deutschen Botschafters in Stockholm und lächelten in die Kamera. Nach der herben 2:5-Niederlage gegen WM-Gastgeber Schweden waren erstmal zwei Tage Erholung angesetzt, deshalb gab es Muße für diesen Termin.

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Den entspannten Blicken der meisten Akteure nach zu urteilen schien das mit der Erholung ganz gut zu funktionieren. Am Samstag entscheidet sich dann, mit welchem Gefühl das Team später einmal auf das Erinnerungsfoto schauen wird:

"Dänemark ist ein direkter Gegner, da geht es um alles", sagte Bundestrainer Jakob Kölliker vor dem ersten von drei Entscheidungsspielen, in denen Deutschland sich die Punkte für den Einzug ins Viertelfinale sichern muss.

Der Traum von der Direktqualifikation

Und gleich im Spiel gegen die Dänen könnte der Traum von der Direktqualifikation für die Olympischen Spiele in Sotschi 2014 platzen: Beim 1:3 gegen die Topfavoriten aus Russland hielt Dänemarks Torhüter Simon Nielsen den Underdog lange im Spiel, 49 gehaltene Schüsse sind eine Hausnummer, an der der deutsche Sturm erst einmal vorbei muss.

Der bärenstarke Goalie könnte der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) durchaus zum Verhängnis werden. Vor allem an der Chancenverwertung der deutschen Offensivkräfte haperte es schließlich bislang am offensichtlichsten, eventuell könnte daran Andre Rankel etwas ändern.

Der Stürmer vom deutschen Meister Eisbären Berlin war nach zwei Spielen Pause im Abschlusstraining wieder mit von der Partie und steht aller Voraussicht nach am Samstag auf dem Eis: "Ich fühle mich gut. Heute Abend werde ich mit dem Trainer und den Ärzten reden, ob ich morgen spielen kann", sagte Rankel. Kölliker jedenfalls plant für seine Aufstellung bereits mit dem Berliner: "Es hängt alles von der Position Rankels ab."

Kein Knacks im Selbstbewusstsein

Der Bundestrainer ist davon überzeugt, dass die Negativserie aus drei Niederlagen in Folge keinen Knacks im Selbstbewusstsein der Mannschaft hinterlassen hat: "Die Spieler haben sich erholt. Wir gehen davon aus, dass wir gewinnen können und werden."

Und auch in der Mannschaft ist die Motivation hoch: "Wir haben es selbst in der Hand, morgen den ersten Schritt zu machen", sagte Christoph Ullmann. Allen voran gab sich Patrick Reimer kämpferisch: "Wir sind heiß auf die kommenden Spiele. Von drei Spielen werden wir hoffentlich drei gewinnen, dann reicht es auch fürs Viertelfinale".

Der Torschütze aus dem Spiel gegen Schweden ahnt: "Wenn man weiß, es geht um alles, kann man noch einmal versteckte Kräfte aktivieren." Und wenn das passiert, kann der DEB-Knabenchor sich das Erinnerungsfoto auch in ein paar Jahren noch mit einem Lächeln anschauen.

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