Weltmeister Vettel gibt den Startschuss

SID
Sebastian Vettel (l.) und Mark Webber präsentieren ihren neuen Wagen
© Getty

Um 8.36 Uhr enthüllte Sebastian Vettel seinen neuen Red Bull mit der Startnummer 1, Michael Schumacher und Nico Rosberg stellten ihren neuen Silberpfeil 46 Minuten später vor.

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Dem Weltmeister gebührte der erste Auftritt: Sebastian Vettel enthüllte am ersten offiziellen Testtag der Formel 1 in Valencia schon morgens um 8.36 Uhr seinen neuen Red-Bull-Boliden. Rekordweltmeister Michael Schumacher und Nico Rosberg hielten bei der Präsentation ihres Silberpfeils 46 Minuten Respektabstand, den Mercedes auf der Rennstrecke aber verkürzen will.

"Die Nummer sieht gut aus. Ich habe den Wagen heute morgen das erste Mal in einem Stück gesehen. Daher habe ich auch noch keinen Namen für ihn", sagte Vettel, nachdem er gemeinsam mit seinem Teamkollegen Mark Webber ein blaues Tuch vom RB7 gezogen hatte und erstmals der Öffentlichkeit auch seine neue Startnummer 1 präsentiert hatte.

Mit dem neuen Boliden aus der bewährten Feder von Star-Designer Adrian Newey wollen die "Bullen" ihre beiden Titel in der Fahrer- und der Konstrukteurs-WM erfolgreich verteidigen.

Vettel hat "Batterien wieder aufgeladen"

Nach den hektischen Wochen nach seinem WM-Triumph am 14. November in Abu Dhabi hatte Vettel über Weihnachten und im Januar genug Zeit, "meine Batterien wieder aufzuladen", sagte der 23-Jährige. Vettel ging dann schon um 10.05 Uhr, fünf Minuten nach Beginn der Testfahrten, mit der Nachfolgerin seiner "Luscious Liz" erstmals auf die Strecke und drehte mit ihr schnell auf einem ähnlichen Niveau wie Vize-Weltmeister Fernando Alonso im Ferrari seine Runden.

Nico Rosberg ließ sich bei der Jungfernfahrt des neuen Mercedes 20 Minuten mehr Zeit, später stoppte ihn für einige Zeit ein Hydraulikproblem. Um 9.22 Uhr hatte er gemeinsam mit Schumacher eine schwarze Plane vom neuen Silberpfeil gezogen, der die Stuttgarter zumindest näher an die Spitze heranbringen soll.

"Unsere Zielsetzung hat sich nicht geändert. Wir wollen um Siege fahren und wir werden am Ende unser Ziel erreichen", meinte Mercedes-Sportchef Norbert Haug: "Ich kann nicht versprechen, ob es drei, vier, fünf, 17 oder 25 Rennen dauert. Aber wir arbeiten in die richtige Richtung." Der Druck, der auf dem Team lastet, stört ihn nicht. "Druck ist Teil des Geschäftes, und aus Druck werden auch Diamanten", sagte Haug.

"Es ist Zeit für die 8"

Auch Schumacher erhofft sich im zweiten Jahr nach seiner Rückkehr mehr Erfolge als 2010, als er nicht über vierte Plätze und Rang neun in der Gesamtwertung hinausgekommen war.

"Wir haben es bereits mehrmals gesagt, aber ich betone es noch einmal: Wir möchten gemeinsam etwas Großes aufbauen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in dieser Saison viel regelmäßiger auf dem Podium stehen werden - am liebsten in der Mitte", erklärte der 42-Jährige. Ein spanischer Fanclub stärkte dem siebenmaligen Weltmeister mit einem Transparent den Rücken: "Schumi, wir glauben an Dich. Es ist Zeit für die 8."

Gegen Schumachers achten Titel hätte aber auch Vettel etwas einzuwenden, nicht nur, weil er den Wanderpokal für den Weltmeister gerne noch etwas länger zu Hause stehen haben würde. "Natürlich wollen wir den Titel verteidigen", sagte der 23-Jährige. Dass er als jüngster Weltmeister der Formel-1-Geschichte noch genügend Zeit hätte, auch Schumachers Bestmarke zu übertreffen, damit will er sich aber noch nicht beschäftigen.

"Dafür würde ich viel Zeit brauchen", meinte Vettel: "Man setzt sich nicht das Ziel, acht Titel zu holen, um einen mehr zu haben als der bisher Beste. Das ist ein langer Weg. Man muss immer im richtigen Moment am richtigen Platz sein. Michael hatte diese Konstellation siebenmal. Was er geleistet hat, ist außergewöhnlich."

Man ginge aber nicht mit dem Anspruch in eine Saison, den zweiten von sieben Titel gewinnen zu wollen, meinte Vettel: "Man muss Schritt für Schritt gehen. Andererseits: Wenn ich acht Titel gewinnen würde, hätte ich kein Problem damit."

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