Die Formel 1 ist 2018 in ihrer insgesamt 69. Saison. SPOX liefert euch alle Infos zur TV-Übertragung, dem Livestream-Angebot, den Teminen der Rennwochenenden, den neuen Fahrerpaarungen sowie zu technischen und sportlichen Veränderungen im F1-Reglement.
Während zur 2017er-Saison zahlreiche Regeländerungen für einen großen Umschwung sorgten, änderte sich in diesem Jahr verhältnismäßig wenig. Trotzdem dürfen sich die Fans auf neue Gesichter, neue Teamnamen sowie die Rückkehr des Deutschland- und Frankreich-GP freuen. Und: In Sachen Übertragung tut sich 2018 einiges.
Formel 1 nicht mehr auf Sky - wo läuft die F1 2018 im TV?
In den letzten Jahren zeigten sich der Privatsender RTL im Free-TV und der Pay-TV-Sender Sky für die Übertragungen der Königsklasse des Motorsports verantwortlich. Während bei Sky alle Sessions des Wochenendes live zu sehen waren, übertrug RTL immerhin Qualifying und Rennen in Jetzt-Zeit. Mit der Saison 2017 sind die Verträge beider Kanäle ausgelaufen.
Pay-TV-Sender Sky konnte sich mit Liberty Media nicht einigen und stieg aus dem Bieten um die Formel-1-Rechte aus. "Die Ziele, die wir uns für die Verhandlungen vorgenommen haben, konnten wir nicht erreichen", sagte Carsten Schmidt, der Vorsitzende des Senders, dem SID.
Anders RTL: Der Privatsender hat sich die Rechte für weitere drei Jahre gesichert. Alle Rennen werden somit weiterhin im Free-TV zu sehen sein. Nachdem das Formel-1-Interesse seit dem Rücktritt von Michael Schumacher schrittweise weniger wurde, gingen die Quoten 2017 wieder nach oben. Jetzt dürfen sich die Zuschauer auf weitere spannende Rennen im Free-TV freuen.
Auf wen man aber definitiv im kommenden Jahr als TV-Experte verzichten muss, ist Niki Lauda, der nach 21 Jahren RTL den Rücken kehrt und sich auf seine Aufgaben bei Mercedes konzentrieren wird. Die Nachfolge werden sich Ex-Weltmeister Nico Rosberg und Timo Glock teilen. Rosberg setzt somit eine Familientradition fort. Sein Vater war bei RTL der Vorgänger von Niki Lauda. Wie sich die beiden die Rennen aufteilen werden, ist noch offen. Denn: Glock fährt 2018 auch weiterhin DTM.
F1 TV: Formel 1 ruft eigenen Livestreamdienst ins Leben
Wer die Formel 1 ohne Werbeunterbrechung sehen möchte, kann ab Anfang Mai (Spanien-GP) auf einen von der Formel 1 kreierten Streamingdienst zurückgreifen: F1 TV.
Das OTT-Angebot gibt es in zwei verschiedenen Versionen und kostet hierzulande 64,99 Euro im Jahr. Zu empfangen gibt es F1 TV auf Deutsch, Englisch, Französisch oder Spanisch. Mehr Infos zum neuen Streaming-Angebot der Formel 1 gibt es hier.
Keine Grid Girls mehr in der Formel 1
Was sich angebahnt hat, ist mittlerweile offiziell: Die Grid Girls haben in der Königsklasse - und allen Rahmenrennen - ausgedient. Das bestätigte Marketingchef Sean Bratches Ende Januar. Der Grund für die Absetzung sei laut Bratches ein "Gefühl, dass dieser Brauch nicht zu den Werten unserer Marke passt". Grid Girls, so der 57-Jährige, stünden "im Widerspruch zu den Gesellschaftsformen der heutigen Zeit".
Die Entscheidung kommt nicht wirklich überraschend, da schon vor Monaten über das Aus der Grid Girls debattiert wurde. Neben vielen Kritikern gab es auch immer wieder Fahrer und Fans, die sich für einen Verbleib aussprachen.
Die Veranstalter des Monaco- und Russland-GP wollen dem Verbot allerdings trotzen. Sie kündigten an, die Damen weiterhin in die Startaufstellung einzuladen.
Neue Startzeiten in der Formel 1: 15.10 Uhr statt 14 Uhr
Das Formula One Management schaffte neben den Grid Girls auch die gewohnten Startzeiten ab, die in Europa immer um 14 Uhr erfolgten. Künftig werden die Rennen 70 Minuten später gestartet, die Ampel schaltet damit in der Regel um 15.10 Uhrzeit auf grün.
"Viele Sendeanstalten gehen erst zur vollen Stunde auf Sendung und verpassen damit die Emotion, welche die Minuten vor dem Start eines jeden Grand Prix charakterisieren", hieß es zur Erklärung. "Untersuchungen haben gezeigt, dass ein breiteres Fernsehpublikum später am Nachmittag erreichbar ist, insbesondere in den Sommermonaten."
Die meisten Trainingseinheiten und Qualifikationen werden ebenfalls nach hinten verschoben.
Zwei Ausnahmen gibt es: In England erfolgt der Start um 14.10 Uhr, in Frankreich um 16.10 Uhr. Damit sollen Überschneidungen mit der WM in Russland vermieden werden.
Formel-1-Fahrerpaarungen der Saison 2018
Während die Topteams an ihren Fahrerpaarungen festgehalten haben, gibt es dahinter einige Änderungen. Insgesamt finden sich drei Piloten im Feld, die noch keine komplette Formel-1-Saison gefahren sind. Sauber-Pilot Charles Leclerc ist gänzlich neu und ersetzt Pascal Wehrlein.
Die Erfahrungen von wenigen Grands Prix haben Pierre Gasly und Brendon Hartley in Diensten von Toro Rosso. Der Russe Daniil Kvyat hat sein Cockpit verloren, Carlos Sainz Junior fährt wie schon am Ende der Saison 2017 neben Nico Hülkenberg im Renault.
Team | Fahrer 1 | Fahrer 2 |
Mercedes | Lewis Hamilton | Valtteri Bottas |
Ferrari | Sebastian Vettel | Kimi Räikkönen |
Red Bull | Daniel Ricciardo | Max Verstappen |
McLaren | Fernando Alonso | Stoffel Vandoorne |
Torro Rosso | Pierre Gasly | Brendon Hartley |
Haas | Romain Grosjean | Kevin Magnussen |
Williams | Lance Stroll | Sergei Sirotkin |
Renault | Nico Hulkenberg | Carlos Sainz |
Sauber | Charles Leclerc | Marcus Ericsson |
Force India | Sergio Perez | Esteban Ocon |
Sebastian Vettel hat einen neuen Kollegen: Ferrari verpflichtet Kvyat
Sebastian Vettel ist in seiner Formel-1-Karriere schon mit einigen Fahrerkollegen aneinander geraten. Einer wird ihm aber ganz besonders im Gedächtnis geblieben sein: Daniil Kvyat. Der Russe schoss den Ferrari-Fahrer 2016 gleich in zwei aufeinanderfolgenden Rennen ab, seitdem hat der damalige Red-Bull-Fahrer den wenig lieblichen Spitznamen "Torpedo" weg.
Nun führen Vettels und Kvyats Wege wieder zueinander. Der bei Toro Rosso entlassene Pilot ist 2018 nämlich Entwicklungsfahrer bei Ferrari.
Alfa Romeo und Aston Martin in der Formel 1
Die zehn Teams, die man 2017 bestaunen durfte, sind auch in der neuen Saison wieder mit von der Partie. Allerdings darf man sich auf zwei neue Namen freuen, die von nun an Teil des Spektakels sind: Aston Martin und Alfa Romeo.
Aston Martin wird Titelsponsor von Red Bull, das österreichische Team geht also künftig als "Aston Martin Red Bull Racing" an den Start. RB arbeitet seit 2016 mit der englischen Sportwagen-Firma zusammen, nun wird die Kooperation ausgeweitet. Offenbar gibt es Überlegungen, dass Aston Martin in fernerer Zukunft auch die Motoren für Red Bull bauen könnte.
Alfa Romeo war bereits in der Formel 1 aktiv. Der erste Weltmeister überhaupt, Guiseppe Farina war 1950 in einem Alfa Romeo unterwegs, auch der fünfmalige Champion Juan Manuel Fangio fuhr die italienische Marke. Künftig wird Alfa Romeo mit dem Schweizer Rennstall Sauber zusammenarbeiten.
Das "Alfa Romeo Sauber F1 Team" wird dabei Personal untereinander austauschen, zudem wird von einem "mehrjährigen Deal im technischen und im kommerziellen Bereich" gesprochen.
Formel-1-Kalender 2018: Die Termine der neuen Saison
Der Rekord aus dem Jahr 2016 mit den meisten Formel-1-Rennen in einem Jahr wird 2018 eingestellt. Auch jetzt sind nämlich wieder 21 GP-Wochenenden im Kalender verankert.
Eine besondere Änderung gibt es am 24. Juni: Dann nämlich wird der Große Preis von Frankreich ausgetragen. Dort wurde zehn Jahre lang keine F1-Rennen ausgetragen, nun duellieren sich Hamilton, Vettel und Co. in Le Castellet bei Marseille.
Die Formel-1-Saison 2018 eröffnete am 25. März mit dem Großen Preis von Australien. Beschlossen wird sie mit dem Großen Preis von Abu Dhabi am 25. November.
Nr | Datum (alle 2018) | Großer Preis (Stadt) | Runden |
1 | 23 - 25. März | GP von Australien (Melbourne) | 58 |
2 | 6. - 8. April | GP von Bahrain (Sakhir) | 57 |
3 | 13. - 15. April | GP von China (Shanghai) | 56 |
4 | 27. - 29. April | GP von Aserbaidschan (Baku) | 51 |
5 | 11. - 13. Mai | GP vpn Spanien (Barcelona) | 66 |
6 | 24. - 27. Mai | GP von Monaco (Monaco) | 78 |
7 | 8. - 10. Juni | GP von Kanada (Montreal) | 70 |
8 | 22. - 24. Juni | GP von Frankreich (Le Castellet) | 53 |
9 | 29. Juni - 1. Juli | GP von Österreich (Spielberg) | 71 |
10 | 6. - 8. Juli | GP von Großbritannien (Silverstone) | 60 |
11 | 20. - 22. Juli | GP von Deutschland (Hockenheim) | 67 |
12 | 27. - 29. Juli | GP von Ungarn (Budapest) | 70 |
13 | 24. - 26. August | GP von Belgien (Spa) | 44 |
14 | 31. August - 2. September | GP von Italien (Monza) | 53 |
15 | 14. - 16. September | GP von Singapur (Singapur) | 61 |
16 | 28. - 30. September | GP von Russland (Sotchi) | 52 |
17 | 5. - 7. Oktober | GP von Japan (Suzuka) | 53 |
18 | 19. - 21. Oktober | GP der USA (Austin) | 56 |
19 | 26. - 28. Oktober | GP von Mexiko (Mexiko Stadt) | 71 |
20 | 9. - 11. November | GP von Brasilien (Sao Paulo) | 71 |
21 | 23. - 25. November | GP von Abu Dhabi (Abu Dhabi) | 55 |
Rückkehr des Deutschland-GP
Nachdem 2015 und 2017 der Große Preis von Deutschland den Weg in den Formel-1-Kalender verpasste, macht der Tross 2018 wieder in Hockenheim Halt.
Zuletzt war auf der Strecke in Baden-Württemberg Mercedes dominant. Nico Rosberg gewann 2014, zwei Jahre später stand Teamkollege Lewis Hamilton ganz oben auf dem Podest. In der neuen Saison könnte das Motodrom dank Sebastian Vettel im Ferrari-Rot leuchten - so wie zu Zeiten von Michael Schumacher.
Formel 1 2018: Regeländerungen
Die größte Neuerung ist wohl der sogenannte Halo, ein Schutzsystem für den Kopf des Fahrers. Außerdem dürfen nur noch drei Motoren pro Pilot verwendet werden. Einen genaueren Bericht zu den Regeländerungen für die Saison 2018 gibt es hier.