Monaco-GP der Formel 1: Daniel Ricciardo trotzt Technik-Pech und triumphiert vor Vettel

Daniel Ricciardo hat zum ersten Mal beim Großen Preis von Monaco gewonnen.
© getty

Daniel Ricciardo hat den Großen Preis von Monaco mit einem Start-Ziel-Sieg gewonnen. Der Red-Bull-Pilot meisterte dabei technische Probleme und hielt Sebastian Vettel (2.) im Ferrari hinter sich. Der amtierende Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton komplettierte das Podium in Monte Carlo.

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Dass Überholen auf dem Stadtkurs schwierig ist, zeigte auch die diesjährige Ausgabe des sogenannten Glamour-GP. Somit legte Ricciardo mit seinem gewonnenen Start den Grundstein für den sechsten Sieg in seiner Formel-1-Karriere.

Vettel konnte dem Tempo des Australiers nicht folgen, bis dieser nach gut einem Renndrittel plötzlich Probleme mit der Antriebseinheit meldete. Vettel holte massiv auf, startete in den engen Gassen aber keinen Angriff. Auch Hamilton, Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen (4.) und Valtteri Bottas (5.) im zweiten Mercedes verkürzten den Rückstand auf die Führenden, setzten aber ebenfalls kein Manöver.

Hinter den ersten Fünf überquerten Esteban Ocon (6./Force India) und Pierre Gasly (7./Toro Rosso) die Ziellinie, Nico Hülkenberg wurde im Renault Achter. Max Verstappen (Red Bull), der als Letzter gestartet war, kämpfte sich mit einer Aufholjagd auf den neunten Platz. Hülkenbergs Teamkollege Carlos Sainz Junior komplettierte die Top 10.

In der Weltmeisterschaft ist Hamiltons Vorsprung um drei Pünktchen geschrumpft. Er hat nun 110 auf seinem Konto, Vettel folgt mit 96. Ricciardo springt durch seinen Sieg auf den dritten Rang (72).

Monaco-GP: Der Start

Alle Piloten kamen in etwa gleich gut weg und ließen bei der Fahrt durch die Sainte-Devote Vorsicht walten, sodass es kaum Verschiebungen, geschweige denn Kollisionen gab. Einzig Hartley verlor in der zweiten Kurve seinen Frontflügel. Verstappen gewann im hinteren Feld immerhin zwei Plätze.

Strategie beim Monaco-GP

Durch die relativ kühlen Bedingungen begannen die erstmals eingesetzten Hypersofts früh zu körnern. Somit ging es für Hamilton, der vor allem mit dem linken Vorderreifen Probleme hatte, als erster der Führungsgruppe bereits in der zwölften Runde in die Box. Sein Undercut-Versuch gegen Vettel, der im 16. Umlauf auf Ultrasoft wechselte, scheiterte aber. Der Heppenheimer behielt seine Position hinter Ricciardo, der wiederum eine Runde später zum Stopp kam.

Interessant: Mercedes splittete seine Strategie und gab Bottas Supersofts für den zweiten Stint mit auf den Weg, während Hamilton mit Ultras fuhr. Der Finne war damit schneller als die direkte Konkurrenz, fand aber nicht an Räikkönen vorbei.

Highlight des Rennens: Max Verstappen gegen Carlos Sainz Jr.

Zweikämpfe waren im Fürstentum Mangelware. Einer, der trotzdem in Rad-an-Rad-Duelle ging, war Verstappen. Am meisten Widerstand leistete ihm dabei Sainz, der ihn zunächst bei der Anfahrt auf die Hafenschikane und später auf dem Bergaufstück blockierte. Letztlich drückte sich Verstappen dann doch noch am Spanier vorbei - kürzte allerdings in der Schikane ab.

Mann des Rennens: Daniel Ricciardo

Der Australier diktierte das Rennen nach Belieben, bis ihn ein MGU-K-Defekt einbremste. Behielt im Leitplanken-Dschungel aber die Nerven und überzeugte mit Krisenmanagement. Ein perfekter Auftritt. Auch stark: Nico Hülkenberg, der dank einer alternativen Strategie einige Plätze gutmachte.

Flop des Rennens: Williams

Bevor das Rennen überhaupt gestartet war, leistete Williams sich schon den ersten Bock. Man zog Sirotkin die Reifen zu spät auf, was dem Russen einen 10-Sekunden-Strafe einbrachte. Mit Strolls Plattfuß nach wenigen Runden und der gänzlich fehlenden Pace war das Fiasko dann endgültig perfekt. Wieder mal ein rabenschwarzer Tag für den Traditionsrennstall.

Reaktionen nach dem Monaco-GP:

Daniel Ricciardo (Red Bull): "Zwei Jahre hat es gedauert bis zur Wiedergutmachung von 2016. Ich hatte Leistungsprobleme und dachte, dass das Rennen vorbei ist. Ich bin im sechsten Gang nach Hause gefahren. Klar kamen Zweifel auf, aber ich habe Monaco gewonnen!"

Sebastian Vettel (Ferrari): ""Wir hatten heute die Pace, aber es war tricky. Ich hätte gerne mehr Druck auf Daniel gemacht, aber ich hatte kein großes Vertrauen in die Reifen. Somit hatten wir nicht immer die richtige Antwort und kamen nicht vorbei."

Lewis Hamilton (Mercedes): "Gratulation an Red Bull und Daniel. Es war ein interessantes Rennen, natürlich wäre es schön gewesen, Zweiter zu werden."

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