Formel 1 - 5 Erkenntnisse aus dem Deutschland-GP: Vettel kann es noch - "Armageddon" geht auch bei Mercedes

Sebastian Vettel machte in der WM-Wertung 16 Punkte auf Lewis Hamilton gut.
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Erkenntnis 2: Lewis Hamilton und Mercedes sind nicht perfekt

Als Elfter überquerte Hamilton die Ziellinie. Damit verpasste der amtierende Weltmeister eigentlich zum ersten Mal seit dem Großen Preis von Österreich im Juli letzten Jahres die Punkte. Das allein zeigt schon, dass einiges schief lief. Nur, weil Alfa Romeo eine Strafe bekam, rutschte er noch auf P9.

Vom "schlechtesten Tag seit langer, langer Zeit" sprach Hamilton anschließend und zeigte sich ratlos: "Ich weiß nicht mal, was los war, um ehrlich zu sein. Ich bin aber froh, dass es vorüber ist." Kein Wunder, zwei Mal nämlich touchierte der Brite die Bande - einmal nach einem Ausritt in Kurve 16, einmal nach einem Dreher in Kurve eins.

Die Bedingungen waren natürlich schwierig, doch Fahrfehler dieser Sorte haben bei Hamilton Seltenheitscharakter. Wenn man ehrlich ist, gibt es sie eigentlich gar nicht. Dachte man zumindest bis heute. Normalerweise fährt der 34-Jährige nämlich wie ein Uhrwerk. Wo andere patzen, dreht er konzentriert seine Runden. Im Grunde genommen also genauso zuverlässig wie Mercedes arbeitet.

Eigentlich, denn auch das vermeintlich unfehlbare Weltmeister-Team erwischte beim 200. Rennen in der Formel 1 nicht den besten Tag.

Lewis Hamilton und Charles Leclerc erwischten nicht den besten Tag.
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Lewis Hamilton und Charles Leclerc erwischten nicht den besten Tag.

Oder um es mit Motorsportchef Toto Wolff zu sagen: "Für uns war es natürlich katastrophal, ein Armageddon-Wochenende. Am Anfang haben wir es richtig gut kontrolliert, aber dann sind Fehlentscheidungen zu Unfällen dazugekommen. Und so kann man kein Rennen gewinnen."

Dass sich Mercedes bei einem der sechs Hamilton-Stopps zur Lachnummer machte, als dieser gefühlte Ewigkeiten auf neue Reifen warten musste, erklärte Wolff dem ORF damit, dass der Reifenwechsel spontan "und dann auch noch der falsche Call" kam. Das sei seit Jahren nicht passiert, wunderte sich der Österreicher, der wie das gesamte Team an diesem Wochenende im 50er-Jahre-Look gekleidet war: "Das hat uns einigermaßen blöd aussehen lassen."