"Ich hatte einen guten Start, gerade im Vergleich zu Lewis", schilderte Vettel die Situation: "Ich denke, ich habe meinen Teil der Absprache eingehalten. Genaueres besprechen wir intern."
Um nach dem Start die Plätze eins und zwei zu besetzen, sollte Leclerc seinem Teamkollegen Windschatten geben und ihm somit einen Vorteil gegenüber Lewis Hamilton zu verschaffen. Zum Ausgleich wurde Vettel anschließend per Funk angehalten, Leclerc wiederum vorbeizulassen, um die ursprüngliche Reihenfolge wiederherzustellen.
Der Heppenheimer allerdings weigerte sich und fuhr stattdessen die besten Rundenzeiten im Feld. Um Leclerc vorbeizulassen, müsse dieser schon schneller fahren, forderte Vettel zu diesem Zeitpunkt.
Das gelang Leclerc nicht, wodurch sich Ferrari in der neunten Runde schließlich dazu entschied, die Reihenfolge nicht direkt auf der Strecke, sondern erst später über die Boxenstoppstrategie zu ändern.
Vettel habe ohnehin "nicht verstanden", warum er Leclerc vorbeilassen sollte, stellte er klar und sprach von einem Reifenwechsel, "der vielleicht etwas spät kam". Durch Leclercs Undercut verlor Vettel nämlich seine Spitzenposition.
Sebastian Vettel scheidet aus - Mercedes gewinnt
Wenig später schied er - zu diesem Zeitpunkt auf Platz vier liegend - mit einem Defekt an seinem Hybridsystem aus. "Das ist natürlich sehr bitter", klagte Vettel: "Ich habe mich sehr wohl gefühlt, das Rennen kontrolliert und einen Vorsprung herausgefahren. Dann hatte ich plötzlich keine Leistung mehr."
Leclerc, der am Ende hinter Hamilton und Valtteri Bottas lediglich Dritter wurde, wollte sich zur Kontroverse nicht weiter äußern und verwies darauf, die Angelegenheit teamintern besprechen zu wollen: "Ich werde dem Team immer vertrauen."
Während der ersten Runden hielt er sich zwar am Funk im Vergleich zum Singapur-GP emotional zurück, wunderte sich allerdings über Vettels Verhalten.