Formel 1 - Fragen zum Saisonstart: Gelingt Vettel mit Aston Martin der Neuanfang?

Von Christian Guinin
Sebastian Vettel geht 2021 für Aston Martin an den Start.
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Holt sich Lewis Hamilton seinen achten Weltmeistertitel?

In Anbetracht der Tatsache, dass sich aufgrund der weitestgehenden Einfrierung des Reglements sowie der nur bedingten Weiterentwicklung der Boliden an den Rahmenbedingungen für 2021 kaum etwas geändert hat, müssten eigentlich Lewis Hamilton und Mercedes als die unangefochtenen Top-Favoriten ins neue Jahr starten. Der Weg des Briten zum achten WM-Titel und dem damit verbundenem alleinigen Rekord schien wie ein Spaziergang.

Doch der W12 hatte bei den Testfahrten mit ungeahnten Problemen zu kämpfen. Mit lediglich 1.645 Kilometern legte man die wenigsten aller Teams zurück und auch die von Hamilton gesetzte, schnellste Runde der Silberpfeile war über eine Sekunde langsamer als die Top-Zeit von Max Verstappen. Laut Teamchef Toto Wolff sei der Bolide für beide Piloten "einfach ein wenig giftig zu fahren und auch gerade bei Seitenwind relativ instabil". Großes Problem scheint die fehlende Balance und das unkontrollierbare Heck zu sein.

"Ein flaches Auto wie der Mercedes hat das Zentrum des Anpressdrucks schön mittig unter dem Auto. Durch den Einschnitt (am Unterboden, Anm. d. Red.) verlieren sie im hinteren Teil Anpressdruck und das Zentrum des Anpressdrucks wandert dadurch nach vorne. Dadurch ist das Auto aus der Balance", schätz Experte Marc Surer bei formel1.de die Lage um den Silberpfeil ein.

Ein Problem, was zwar bei den Testfahrten zu teils gehörigen Schwierigkeiten führte und dem Team wertvolle Kilometer kostete, in der Summe aber relativ leicht zu beheben ist und beim Saisonstart in Bahrain kein Thema mehr sein sollte. "Für mich ist es nur ein Balanceproblem, das sie in den Griff kriegen müssen", so Surer. Wolff ließ zudem durchblicken, dass man wohl mit relativ viel Benzin unterwegs gewesen ist. "Ich denke, wir waren in Bahrain mit Sicherheit das schwerste Team, was den Sprit betrifft."

Dennoch sollte Mercedes sich vor einem Team ganz besonders in Acht nehmen: Red Bull. Die Österreicher erlebten ihrerseits ein starkes Testwochenende und machen sich, auch dank einer neuen Fahrerpaarung, große Hoffnungen, die Mercedes-Dominanz in diesem Jahr endlich durchbrechen zu können.

An die Seite der klaren Nummer eins namens Max Verstappen nimmt 2021 Sergio Perez Platz. Der Mexikaner überzeugte im vergangenen Jahr mit starken Leistungen und ist gegenüber Vorjahrespilot Alexander Albon ein deutliches Upgrade. Zwei starke Piloten dürften Red Bull speziell in Sachen Taktik neue Optionen geben. Wenn das Auto nun den Eindruck der Wintertests bestätigen kann, hat RB für die kommende Saison das vielleicht beste Gesamtpaket des Feldes. Für einen Angriff auf Mercedes scheint man bereit.