Monaco und Charles Leclerc, das war in der Formel 1 bislang keine glückliche Kombination - und dabei bleibt es auch 2021. Dieses Mal scheiterte der Lokalmatador besonders dramatisch.
Charles Leclerc griff sich bei der Tuckerfahrt über "seine" Straßen verzweifelt an den Helm: Noch vor dem Start des Großen Preises von Monaco musste der Lokalmatador aufgeben. Leclerc kletterte aus seinem Ferrari, winkte sparsam ins Publikum, auch der Zuspruch der Fürstenfamilie war dann ein schwacher Trost. Das Heimrennen bleibt für den Ferrari-Star verflucht.
"Es ist schwierig, das zu verdauen, mir fehlen die Worte, ich bin sehr traurig", sagte Leclerc bei Sky: "Es ist hart, dieses Rennen nicht starten zu können." Denn es schien so viel möglich.
Völlig überraschend hatte der 23-Jährige am Samstag die Pole Position errungen, es war die erste für Ferrari seit Oktober 2019. Der Monegasse setzte dabei zunächst die Bestzeit und beendete dann beim letzten Versuch der besten zehn Piloten mit einem Abflug in die Leitplanke die Einheit für alle.
Leclerc selbst befürchtete einen Getriebeschaden, der Einsatz eines neuen Bauteils hätte ihn in der Startaufstellung um fünf Plätze zurückgeworfen. Doch Ferrari prüfte intensiv und gab am Sonntagmittag Entwarnung: "Charles behält seine Pole Position."
Schon bei seiner Installationsrunde lange vor dem Start merkte Leclerc allerdings, dass etwas anderes nicht in Ordnung war. "Das Getriebe war nicht das Problem", sagte er später, "es war irgendetwas anderes." Die Crew arbeitete daraufhin fieberhaft in der Garage, doch 25 Minuten vor dem Start stieg Leclerc aus und gab auf. "Schade für ihn, aber gut für mich", sagte Red-Bull-Pilot Max Verstappen, der damit ganz vorne in der Startaufstellung stand.
Für Leclerc setzte sich damit eine schwarze Serie in seiner Heimat fort. Noch nie hat er in Monaco die Zielflagge gesehen, weder in der Formel 2, noch in der Formel 1. Dabei bleibt es auch im Jahr 2021.
Dabei schien dieses Wochenende wie aus dem Nichts die große Erlösung zu bringen: Eigentlich hat Ferrari auch in diesem Jahr mit der Spitze nichts zu tun, völlig überraschend war die Scuderia im freien Training am Donnerstag dann aber konkurrenzfähig. Im Qualifying raste Leclerc zur Pole, der ersehnte Heimsieg schien greifbar - dann schlug der Fluch wieder zu, dieses Mal auf besonders dramatische Weise.