3. Vettel-Crash täuscht über schwache Aston-Martin-Performance hinweg
Für Sebastian Vettel und Aston Martin endete der Große Preis von Österreich enttäuschend. Ohne Punkte verlässt der britische Traditionsrennstall den Red-Bull-Ring. Gesprächsthema nach dem Rennen war aber nicht die magere Ausbeute der Grünen, sondern die Kollision zwischen Vettel und seinem Ex-Teamkollegen und heutigem Alfa-Romeo-Piloten Kimi Räikkönen in der letzten Runde des Rennens.
Räikkönen hatte zuvor versucht, George Russell im Williams zu überholen und kam beim Ausgang aus Kurve vier etwas zu weit von der Ideallinie. Vettel sah seine Chance und ging innen am Iceman vorbei. Sichtlich überrascht konnte Räikkönen schließlich nicht mehr ausweichen und krachte dem Heppenheimer ins Heck. Statt der Positionen zwölf und 13 standen am Ende die Plätze 17 und 18 zu Buche, der Finne bekam wegen des Crashes sogar noch eine 30-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt.
"Ich weiß es nicht. Ich muss mir das erst noch einmal anschauen und mit ihm sprechen", sah Vettel jedoch keinen klaren Schuldigen. Für ihn sei die Szene "ein Missverständnis mit Kimi" gewesen. Ich war innen und dachte, ich sei vorne. Keine Ahnung. Bisschen komisch. Ich glaube aber, das hat keiner von uns mit Absicht gemacht."
Ohnehin: Beide befanden sich zu jenem Zeitpunkt außer Reichweite der Punkte, viel mehr als ein Blechschaden gab es also nicht zu beklagen. "Ein bisschen enttäuschend", beschrieb Vettel deshalb die Pace seines AMR21. Von P11 kommend sah es zunächst ganz ordentlich für den 34-Jährigen aus, spätestens nach dem ersten Stopp hing Vettel aber zu lange im Verkehr fest. Auch das Überholen stellte sich als schwierig heraus. "Wir haben versucht, immer wieder Druck zu machen. Die Balance war okay. Im Auto fühlte es sich gut an. Wir waren nur nicht schnell genug, damit wir um Punkte hätten kämpfen können", rätselte er.
Aston Martin: In Silverstone wieder stärker?
Unterm Strich bleiben somit zwei punktlose Wochenenden für Vettel auf dem Red-Bull-Ring. Nach den guten Auftritten in Monaco, Baku und Le Castellet eine herbe Enttäuschung. Nach wie vor scheint der Aston Martin - ähnlich wie Mercedes - große Probleme auf Highspeed-Kursen zu haben. Dort fehlt in den schnellen Kurven der Grip, zusätzlich ist der Mercedes-Motor im Vergleich mit den Antrieben von Honda, Ferrari und Renault nicht mehr derart dominant. All das macht Probleme.
Was in zwei Wochen beim Heimspiel in Silverstone (Sonntag, ab 16 Uhr im Liveticker) drin ist, lässt sich daher kaum beantworten. "Schwer zu sagen", meinte Vettel: "Es ist eine andere Strecke. Heute hat sich das Auto ganz gut angefühlt, aber wir waren nicht schnell genug. Wir waren zu langsam. Das müssen wir analysieren."
Formel 1: Die WM-Wertung nach 9 von 23 Rennen
- Fahrerwertung:
Platz | Fahrer | Team | Punkte |
1 | Max Verstappen | Red Bull | 182 |
2 | Lewis Hamilton | Mercedes | 150 |
3 | Sergio Perez | Red Bull | 104 |
4 | Lando Norris | McLaren | 101 |
5 | Valtteri Bottas | Mercedes | 92 |
6 | Charles Leclerc | Ferrari | 62 |
7 | Carlos Sainz | Ferrari | 60 |
8 | Daniel Ricciardo | McLaren | 40 |
9 | Pierre Gasly | AlphaTauri | 39 |
10 | Sebastian Vettel | Aston Martin | 30 |
- Konstrukteurswertung:
Platz | Team | Punkte |
1 | Red Bull | 286 |
2 | Mercedes | 242 |
3 | McLaren | 141 |
4 | Ferrari | 122 |
5 | AlphaTauri | 48 |
6 | Aston Martin | 44 |
7 | Alpine | 32 |
8 | Alfa Romeo | 2 |
9 | Williams | 0 |
10 | Haas | 0 |