Formel 1 - Erkenntnisse zum Ungarn-GP: Jetzt wird der Titelkampf richtig schmutzig - Vettels P2 ist noch zu retten

Von Christian Guinin
Max Verstappen und Lewis Hamilton bei der Fahrerparade beim Ungarn-GP.
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3. Fernando Alonso wird zum Königsmacher

Esteban Ocon war der alles überragende Mann des Rennens auf dem Hungaroring. Mit dem nötigen Rennglück sowie sehr starker Pace holte der Franzose den ersten Sieg seines Teams seit Kimi Räikkönens Triumph in Australien 2013 (damals noch als Lotus-F1-Team) sowie den überhaupt allerersten Sieg seiner Karriere.

Neben der eben genannten fehlerfreien Performance gab es aber noch einen anderen Grund, weshalb Ocon den Triumph letztlich sicher nach Hause fahren konnte. Und dieser hört auf den Namen Fernando Alonso.

Der Ex-Weltmeister zeigte in Budapest einmal mehr, weshalb er mit seinen 40 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Im Schlusssprint hielt der Spanier über 10 Runden lang Lewis Hamilton hinter sich, der neben seinem deutlich schnelleren Boliden auch die frischeren Reifen aufgezogen hatte. Das verschaffte Ocon die nötige Zeit. "Es war nicht wirklich sehr hart. Er hatte knapp 1,5 Sekunden Vorteil gegen mich und das schnellere Auto. Aber er hat das nicht ausnutzen können und hat auch ein paar kleine Fehler gemacht. Deswegen ist er lange hinter mir geblieben", beschrieb Alonso den rundenlangen, teils harten, aber insgesamt sehr fairen Zweikampf.

Erst fünf Runden vor Rennende fand der Brite den Weg an seinem ehemaligen Teamkollegen vorbei, da war es aber schon zu spät. Zwar schnappte sich Hamilton noch den an Position drei liegenden Carlos Sainz (Ferrari), ein Angriff auf das Spitzenduo Ocon/Vettel gelang aber nicht mehr. Bei nur 1,5 Sekunden Rückstand auf Vettel hätte Hamilton vielleicht noch zwei bis drei Runden länger gebraucht, um sich den Sieg zu schnappen. Diese Chance hatte er dank Alonso nicht mehr.

Ocon: Alonso "ein fantastischer Kerl"

"Das fühlt sich so gut an. Glückwunsch auch an Fernando, weil ich den Sieg auch ihm und seinen Kämpfen zu verdanken habe. Das ist Teamwork. Es war ein fantastischer Tag", dankte Ocon nach dem Rennen seinem Teamkollegen. "Wir arbeiten zusammen und pushen das Team, damit wir uns verbessern und näher an die Spitze kommen", sagte der Franzose über die Zusammenarbeit mit Alonso, der zuvor bei vielen - vor allem Teamkollegen - nicht immer den besten Ruf genoss und als schwieriger Typ gilt. "Alle haben mir vorher Dinge über Alonso gesagt, aber das ist alles nicht wahr. Ich kann sagen, dass er im Team ein fantastischer Kerl ist, mit dem ich wirklich gerne zusammenarbeite", stellte Ocon klar.

Auch nach dem Rennen konnte man das gute Verhältnis beider Piloten zueinander sehen. Beinahe die gesamte Auslaufrunde fuhren beide nebeneinander her, später ließ Alonso seinen jungen Teamkollegen für dessen Sieg hochleben.

Formel 1: Die WM-Wertung nach 11 von 22 Rennen

  • Fahrerwertung:
PlatzFahrerTeamPunkte
1Lewis HamiltonMercedes195
2Max VerstappenRed Bull187
3Lando NorrisMcLaren113
4Valtteri BottasMercedes108
5Sergio PerezRed Bull104
6Carlos SainzFerrari83
7Charles LeclercFerrari80
8Pierre GaslyAlphaTauri50
9Daniel RicciardoMcLaren50
10Esteban OconAlphaTauri39
  • Konstrukteurswertung:
PlatzTeamPunkte
1Mercedes303
2Red Bull291
3McLaren163
4Ferrari163
5Alpine77
6AlphaTauri68
7Aston Martin48
8Williams10
9Alfa Romeo3
10Haas0