Hamilton zeigt Nerven - Rosberg vorn

Nico Rosberg war beim letzten Qualifying 2014 im Mercedes-Duell nicht zu bezwingen
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Nico Rosberg hat den ersten Wettbewerb mit Lewis Hamilton beim Saisonfinale für sich entscheiden und ist beim Qualifying zum Großen Preis von Abu Dhabi (So., 14 Uhr im LIVE-TICKER) in 1:40,480 Minuten die schnellste Runde gefahren. Es ist die 18. Pole für Mercedes in der Formel-1-Saison 2014, was den Red-Bull-Rekord aus der Saison 2011 egalisiert.

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"Das war ein guter Tag. Ich war richtig glücklich mit dem Setup und am Ende hatte ich Glück, dass alles zusammenlief. Das ist aber nur ein kleiner Schritt. Es geht um die Weltmeisterschaft und nicht um die Pole Position oder sowas", sagte der deutsche Weltmeister-Anwärter.

WM-Konkurrent Hamilton zeigte dagegen Nerven. Er kam mit seinem Silberpfeil nicht wirklich zurecht, klagte über Vibrationen und leistete sich mehrere Verbremser. Am Ende trennten ihn fast vier Zehntelsekunden von der Zeit seines deutschen Teamkollegen. "Ich habe nicht gerade die besten Runden erwischt", gab er ziemlich wortkarg zu.

Das Ergebnis des Qualifyings in der Übersicht

Das Team gab sich da deutlicher. "Das war eine schlampige Runde von Lewis", kritisierte Motorsportchef Toto Wolff: "Das war so nicht zu erwarten, denn er hatte im zweiten Teil des Qualifyings eine sehr gute." Vielleicht hatte Rosberg aber auch nur davon profitiert, dass das Setup seines Wagens in letzter Sekunde nochmals umgebaut wurde.

Immerhin: Zum achten Mal in Folge starten beide Silberpfeile aus der ersten Reihe. Zudem sicherte sich Mercedes einen Rekord der für alle Zeiten Bestand haben wird: Kein anderer Motorenhersteller stellte in diesem Jahr ein Auto auf die Pole. Nur Felipe Massa unterbrach in Österreich die Dominanz. Doch auch sein Williams wird von einem Aggregat der Stuttgarter angetrieben.

Williams kommt näher

Hinter den Werksautos schnappten sich die Williams in Abu Dhabi zudem die Startreihe zwei und überraschten dabei leicht, indem sie auf der durch den Sonnenuntergang immer weiter abkühlenden Strecke immer näher an die Werks-Mercedes herankamen. Im ersten und zweiten Sektor fuhren die Piloten des englischen Privatrennstalls mehrmals die absolute Bestzeit.

Für Valtteri Bottas reichte es am Ende zu Startplatz drei, wobei er nur 0,159 Sekunden hinter Hamilton lag. Felipe Massa belegte dahinter den vierten Rang und verwies die Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel auf die Plätze fünf und sechs.

"Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Im Qualifying hatte ich unheimlich viel übersteuern und es wurde nicht besser, obwohl wir viel probiert haben. Der sechste Platz ist absolute Schadensbegrenzung", so Vettel bei "RTL": "Das ist nicht das erste Mal dieses Jahr. Es fuchst einen, wenn es nicht erklärbar ist. Wenn ich die Kiste raushaue, dann weiß ich wenigstens, was ich falsch gemacht habe."

Red-Bull-Flügel illegal

Zudem kam weiteres Ungemach hinzu. Nach der technischen Überprüfung der RB10 bestellten die Verantwortlichen des Automobilverbands unter anderem Technikdirektor Adrian Newey und die Fahrer ein. Die Frage: Ist der Frontflügel der Red Bull zu flexibel und verbiegt er sich bei hoher Geschwindigkeit zu stark?

Die Stewards befanden so und strichen die Zeiten von Vettel und Ricciardo, die somit ans Ende des Feldes müssen. Wobei ein Start aus der Box wahrscheinlicher ist.

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Der Weltmeister hatte zuvor davon profitiert, dass sein langjähriger Rivale und Vorgänger bei Ferrari sich einen Fehler erlaubte. Bei seinem letzten schnellen Run kam er neben die Strecke und fiel dadurch ans Ende der Top Ten zurück. Vor ihm starten Daniil Kvyat (5./Toro Rosso), Jenson Button (6./McLaren) und sein Teamkollege Kimi Räikkönen (7.). Alonso rutscht auf Rang 8 vor.

Hülkenberg und Sutil in Q2 raus

Die beiden übrigen Deutschen hatten schon Feierabend, als der Kampf um die Pole entschieden wurde. Sie schafften zwar die Qualifikation für Q2, konnten da aber nicht mehr mithalten. Nico Hülkenberg startet im Force India als 12. und damit nur einen Platz vor Sauber-Pilot Adrian Sutil.

Noch schlimmer erwischte es Romain Grosjean. Der Franzose kassiert für den Einsatz seiner sechsten Powerunit nicht nur eine Strafversetzung ans Ende des Feldes, sondern zusätzlich eine Zeitstrafe.

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