Als Vierter überquerte Sebastian Vettel die Ziellinie. Der Ferrari-Pilot profitierte dabei von den Ausfällen von Teamkollege Kimi Räikkönen und Max Verstappen (Red Bull).
Der Finne musste seinen Ferrari abstellen, nachdem er die Boxengasse mit einem losen Rad verließ. Die Mechaniker hatten den rechten Hinterreifen nicht fest gezogen.
Verstappen erlebte einen doppelt schwarzen Nachmittag: Erst steuerte er nach einem missverstandenen Funkspruch die Box zu früh an und verlor so viel Zeit, dann schied er mit einem Motorschaden aus.
Das Rennergebnis im Überblick
Auf Platz fünf beendete Fernando Alonso (McLaren-Honda) das Rennen knapp vor Carlos Sainz Jr. (6./Toro Rosso). Felipe Massa im Williams wurde Siebter, Sergio Perez im Force India Achter, Jenson Button (McLaren-Honda) Neunter. Den letzten Punkt sicherte sich Romain Grosjean (10.) beim Heimspiel seines Haas-Teams. Nico Hülkenberg (Force India) schied nach einer Startkollision frühzeitig aus.
In der WM-Wertung führt Rosberg mit 331 Zählern vor Hamilton (305), der den Abstand aber auf 26 Punkte verkürzte. Ricciardo ist Dritter (227), dann folgen Vettel (177) und Räikkönen (170) sowie Verstappen (165).
Die Reaktionen:
Lewis Hamilton (Mercedes): "Die USA sind immer ein gutes Jagdrevier für mich. Ich kann nur versuchen, immer weiter so zu fahren. Nico hatte ein starkes Jahr, aber die Schlacht geht weiter."
Nico Rosberg (Mercedes): "Ich habe beim Start ein bisschen was verloren. Unter dem Strich ist der zweite Platz in Ordnung - Schadensbegrenzung eben. Ich bin auf jeden Fall voll gefahren."
Daniel Ricciardo (Red Bull): "Das Rennen war nicht so spannend. Der Start lief fast nach Plan, eigentlich wollten wir aber beide Mercedes kriegen. Wir waren auf Platz zwei, dann brachte das Virtual Safety Car Nico nach vorne. Das ist frustierend."
Der Spielfilm:
Vor dem Start: Strafen? Fehlanzeige! Das Ergebnis vom Samstag hat Bestand, alle Piloten gehen ihrer Quali-Leistung entsprechend ins Rennen.
Start: Beide Mercedes kommen vorne eigentlich gut weg, doch Ricciardo sticht innen in Turn 1 hinein und zwingt Rosberg so auf die Außenbahn. In Kurve 2 hat der Australier dann die bessere Linie, kann Rosberg aufschnupfen und setzt sich hinter Hamilton. Dahinter schnappt sich Räikkönen den zweiten Red Bull von Verstappen. Vettel quetscht Bottas und Hülkenberg ein. Der Force-India-Pilot wird auf den letzten Platz durchgereicht.
Runde 1: Vettel attackiert Verstappen über mehrere Kurven, der junge Niederländer kann sich aber vor dem Supersoft-Ferrari halten. Im Mittelfeld wird Perez von Kvyat umgedreht.
Runde 3: Bitter! Hülkenberg muss seinen Force India abstellen. So hat er sich seine Abschiedstournee sicher nicht vorgestellt.
Runde 7: An der Spitze tut sich wenig. Hamilton fährt die schnellsten Runden, Ricciardos Supersofts beginnen langsam, etwas abzubauen. Doch noch ist Rosberg nicht in Schlagdistanz.
Runde 8: Ricciardo und Räikkönen suchen bereits jetzt die Box auf. Der Finne hat Pech, Button setzt sich genau vor ihn - das kostet Zeit. Doch nur kurz: Räikkönen überholt den McLaren-Honda auf der langen Geraden.
Runde 10: Frühe Boxenstopps sehen wir hier! Nachdem Red Bull auch Verstappen reingeholt hat, beordert Mercedes Rosberg zum Reifenwechsel. Der WM-Führende bekommt die härteste Mischung aufgeschallt und reiht sich knapp vor Räikkönen ein.
Runde 11: Hamilton kommt rein. Er verliert die Führung an Vettel, der noch nicht zum Reifenwechsel drin war.
Runde 13: Am Ende der langen Gerade bremst sich Verstappen überraschend neben den Iceman. Das Manöver geht gut, stark gemacht!
Runde 15: Der führende Vettel kommt rein. 14 Runden auf dem Supersoft? Das riecht nach einer Zwei-Stopp-Strategie. Jetzt fällt er naturgemäß erst einmal wieder auf Platz sechs zurück.
Runde 17: Verstappen fliegt! Der Red-Bull-Youngster schließt auf Rosberg auf. Bald könnte es hier die nächste Attacke geben. Währenddessen muss Gutierrez seinen Boliden beim Haas-Heimspiel abstellen. Sieht nach Bremsproblemen aus.
Runde 25: Räikkönen ist der Erste, der die zweite Runde der Boxenstopps einläutet. Der Ferrari-Mann bekommt Supersofts aufgeschnallt, das wird ein kurzer Spurt. Einen Umlauf später kommt auch Ricciardo rein.
Runde 28: Monaco-Deja-Vu bei Red Bull! Verstappen kommt in die Box, doch weder Reifen noch Mechaniker stehen parat! Doch diesmal sind nicht die Österreicher Schuld, sondern Verstappen selbst. Er hat einen Funkspruch falsch verstanden und kam zu früh in die Pit.
Runde 30: Verstappen rollt aus! Der Oranje-Pilot meldet Motorenprobleme. Das waren jetzt bittere Minuten für den 19-Jährigen.
Runde 32: Weil Verstappen seinen Wagen im Gras abgestellt hat, gibt es Virtual Safety Car (VSC). Die Schleichfahrt der Konkurrenz nutzen die beiden Mercedes zum Boxenstopp. Der große Profiteur: Rosberg. Er kommt an Ricciardo vorbei. Doppel-Pech also für Red Bull.
Runde 38: Hamilton führt 10 Sekunden vor Rosberg. Fährt der Deutsche schneller, kontert der Engländer im nächsten Umlauf. Passiert hier kein Wunder mehr, sind die Positionen vorne besetzt. Auch Ricciardo hat seinen dritten Platz wohl sicher.
Runde 39: Räikkönen kommt zum letzten Stopp. Doch was ist das? Ein Rad ist nicht fest gezogen! Am Ende der Boxengasse muss er abstellen.
Runde 46: Rosberg fährt am Limit. Ein kleiner Verbremser ist die Folge. Im vorderen Mittelfeld bahnt sich derweil ein Dreikampf an. Massa hängt hinter Sainz auf Platz sechs fest, Alonso saugt sich an das Duo heran. Wer wird hier the Best of the Rest und wird Fünfter?
Runde 52: Alonso sticht im letzten Sektor gegen Massa innen herein. Es kommt zur Berührung, doch der McLaren-Pilot geht vorbei. Hartes, aber starkes Manöver!
Runde 54: Vettel steuert die Box an und holt sich nochmals rote Gummis. Da von hinten keine Gefahr drohte, konnte Ferrari diesen Sicherheitsstopp machen.
Runde 56: Alonso geht auf der langen Geraden an Sainz vorbei. Stark gekämpft vom McLaren-Honda-Fahrer - zur Belohnung gibt's Platz fünf.
Ziel: Nach 56 Runden macht Hamilton den Sieg vor Rosberg und Ricciardo perfekt.
Mann des Rennens: Carlos Sainz. Von den zahlreichen Ausfällen profitiert, arbeitete sich der Toro-Rosso-Fahrer Stück für Stück bis auf Platz fünf nach vorne. Gegen Rennende ließ er Massa im Williams hinter sich rundenlang verzweifeln, gegen den deutlich schnelleren Alonso war er dann chancenlos. Starke Leistung des jungen Spaniers!
Flop des Rennens: Die Boxenstopps von Verstappen und Räikkönen. Der Red-Bull-Pilot kam zur Überraschung seiner eigenen Mechaniker zum Reifenwechsel und verlor damit viel Zeit. Der Grund: Er hatte einen Funkspruch falsch verstanden. Bei Räikkönen patzte Ferrari und ließ ihn mit einem losen Rad weiterfahren.
Das fiel auf:
- Die frühen Boxenstopps von Red Bull zwangen Mercedes dazu, ebenfalls früh die Pneus zu tauschen. Das nutzte Vettel für eine Alternativstrategie. Ferrari ließ den Heppenheimer extra lange auf den Supersofts draußen. Am Ende zeigte diese Taktik aber wenig Wirkung.
- Im Gegensatz zur direkten Konkurrenz, die beim ersten Stopp die Softreifen nahm, bekam Rosberg die Mediums für den zweiten Stint aufgezogen. Damit hätte er im Schlussabschnitt mit weicheren Gummis attackieren können. Doch: Das Virtual Safety Car machte diesen Plan zunichte.
- Darüber ärgern konnte sich Rosberg aber trotzdem nicht. Weil Ricciardo schon vor dem - ausgerechnet von Teamkollege Verstappen ausgelöstem - VSC zum Pitstopp kam, schob sich der Mercedes am Red Bull vorbei.
Formel 1: Kalender und WM-Stand 2016 im Überblick