Platz 6, Daniel Ricciardo:
Wenn du von der letzten Startreihe aus ins Rennen gehst und dich am Ende als Fünfter über Punkte freuen darfst, kann dein Auftritt nicht allzu schlecht gewesen sein. Das bestätigte Ricciardo mit Bravour.
In Q1 war der Australier schnellster Mann, bevor sein Renault-Antrieb streikte und er den Red Bull frühzeitig im Gras parken musste. Apropos Gras: Dorthin ging es für Ricciardo auch in der Anfangsphase des Rennens, als sich er und Kevin Magnussen ins Gehege kamen.
Doch von da an nahm die Aufholjagd des Wahl-Monegassen Formen an. Gefühlt gewann Ricciardo eine Position pro Runde, bis er schließlich auf Platz sieben war. Hier hatte er dann doppelt Glück: Erst ging er kampflos an Vettel vorbei, dann profitierte er von Hülkenbergs Motorenproblemen.
Platz 7, Sebastian Vettel:
Wie ein Ferrari-roter Faden zog sich das Schlamassel durch Vettels Wochenende. Erst bekam er im Ausschreibungswettbewerb für die Pole Position keine ideale Runde hin, dann stellte Palmer seinen Renault noch in der Einführungsrunde neben der Strecke ab.
Das Problem dabei: Durch die zweite Formationsrunde überhitzten Vettels Bremsen, fingen Feuer und erwärmten wiederum die Hinterreifen so sehr auf, dass er am Start keinen Grip fand und seinen Platz an Verstappen verlor.
Am jungen Niederländer fand der Heppenheimer dann über viele Runden keinen Weg vorbei. Betrachtet man den Geschwindigkeitsunterschied zwischen Ferrari und Red Bull, muss man ihm das sicherlich ankreiden. Dass Vettel im zweiten Stint eine ordentliche Pace zeigte und den Abstand zu Räikkönen verkürzte, gibt hingegen Pluspunkte. Auch wenn er gegen Bottas chancenlos war und der Reifenschaden in der vorletzten Runde sein Rennen endgültig ruinierte.
Platz 8, Fernando Alonso:
Für das Highlight der Herzen sorgte der Spanier im ersten Quali-Segment. Bei noch leicht feuchter Strecke wechselte er kurz vor Ende der Session auf Slicks, kam mit Rotwerden der Ampellichter über die Ziellinie und knallte dann unter dem Jubel der britischen Fans mit Abstand die schnellste Zeit raus. Alonso auf Eins - ein Bild, das viele Zuschauer vermisst haben dürften.
In Q2 fuhr der einstige Schumacher-Konkurrent, der wegen Umbauten an der Power-Unit mal wieder 30 Startplätze zurückversetzt wurde, dann nicht mehr am Limit. Zum einen hätte er mit dem Einzug in die Top 10 auf gebrauchten Reifen starten müssen. Zum anderen hätte er Teamkollege Stoffel Vandoorne aus Q3 gekegelt.
Im Rennen arbeitete sich Alonso gut nach vorne. Umso bitterer, dass er seinen McLaren wegen technischer Probleme erneut nicht ins Ziel brachte. Wenn man sieht, dass Vandoorne Elfter wurde, wäre für Alonso vielleicht sogar der eine oder andere Punkt drin gewesen.
Platz 9, Esteban Ocon:
Mit einem Mega-Start quetschte sich der Franzose an Sergio Perez und Hülkenberg vorbei. Den Deutschen konnte er dann nicht lange hinter sich halten, dem Druck des Teamkollegen hielt er aber über die gesamte Renndauer stand. Eine gute Vorstellung von Ocon.
Platz 10, Marcus Ericsson:
Schwedische Wochen in der Formel 1! Na ja, nicht ganz. Aber immerhin verdient sich Ericsson seinen ersten Punkt im diesjährigen Driver-Ranking.
Im Qualifying war sein Rückstand auf Sauber-Kollege Pascal Wehrlein mit 0,040 Sekunden nur denkbar knapp. Im Rennen zeigte er dann fast durchgehend die bessere Pace und fuhr sogar vor Lance Stroll im Williams und Daniil Kvyat im Toro Rosso ins Ziel. An diese Leistung darf Ericsson gerne anknüpfen.
Untauglich, Daniil Kvyat:
In Spielberg mimte der Russe den Torpedo und zerstörte Verstappens und Alonsos Rennen direkt nach dem Start. Und diesmal? Da bretterte Kvyat in der ersten Runde wie ein Wilder durch die Kurvenkombination Maggotts-Becketts-Chapel. Er kam von der Linie ab, geriet ins Schlingern und traf Teamkollege Sainz so, dass dessen Bolide K.o. ging.
Kvyat machte mit seiner übertriebenen Fahrt also nicht nur sein eigenes Rennen, sondern gleich das des gesamten Teams kaputt. Da der einstige Red-Bull-Pilot nicht nur regelmäßig über das Limit schießt, sondern auch oft genug schlicht zu langsam ist, dürfte es so langsam aber sicher eng für ihn in der Formel 1 werden.
Oder wie es Jacques Villeneuve gewohnt diplomatisch gegenüber autosport ausdrückte: "Er verdient es, zuhause zu bleiben. Denn inzwischen ist es peinlich."