Platz 6, Nico Hülkenberg:
Die Updates am Renault scheinen zu funktionieren. Nachdem Hülk in Silverstone glänzte, war sein Franzosen-Renner erneut konkurrenzfähig. Der Emmericher nutzte das im Qualifying mit Platz sieben.
Ins Rennen ging es dann wegen eines Getriebewechsels trotzdem außerhalb der Top 10 los. Doch die Pace des Emmerichers war so stark, dass er - auch dank eines mitspielenden Stallgefährten - zügig den Weg zurück in die Punkteränge fand.
Dass sich Hülkenberg am Ende mit leeren Händen in die Sommerpause verabschiedete, lag nicht an ihm. Beim Reifenwechsel verhakte sich das rechte Vorderrad, sodass er viele Sekunden verlor. Bei seiner erneuten Aufholjagd kam es dann zum Intermezzo mit Kevin Magnussen, das letztlich in einem Ausfall und einem nicht ganz jugendfreien Wortgefecht endete.
Platz 7, Valtteri Bottas:
Was für Hamilton gilt, gilt auch für Bottas: Man darf ihm keinen Vorwurf machen, dass er es nicht an den Ferraris vorbei schaffte. Dafür war der "Mickey-Mouse-Kurs" an diesem Wochenende einfach nicht ausgelegt. Beanstanden muss man allerdings, dass Bottas die Pace der Top 3 nicht mitgehen konnte, nachdem er Hamilton vorbei ließ. Mehrere Sekunden Abstand zum Teamkollegen in ein paar Runden sind zu viel.
Dass er es dennoch aufs Podest schaffte, verdankte er der Tatsache, dass Mercedes auf keinen Fall mit einer einseitigen Teamorder Schlagzeilen machen wollte und der Güte von Hamilton. Und dem Fakt, dass er es dank eines guten Qualifyings und eines soliden ersten Stints überhaupt in der Region des dritten Platzes fuhr.
Platz 8, Paul di Resta:
Samstag, kurz vor 11 Uhr. Paul di Resta steht am Bügelbrett und richtet sein Hemd für den anstehenden TV-Auftritt als Experte für Sky. Dann plötzlich die Nachricht: Felipe Massa fällt aus. Er, der Ersatzpilot bei Williams, muss im Qualifying und Rennen ran.
Ohne auch nur einen einzigen Meter im 2017er-Boliden gefahren zu sein, lieferte der Schotte aus dem Stand - und wohlgemerkt mit Massas Setup - konkurrenzfähige Zeiten, die ihn in der Startaufstellung sogar vor Saubers Marcus Ericsson brachten, mit nicht einmal acht Zehnteln Rückstand auf Teamkollege Lance Stroll. Eine beachtliche Leistung.
Im Rennen hielt di Resta die Sauber dann tatsächliche einige Zeit hinter sich, mit zunehmender Dauer des Geschehens musste er dann aber doch abreißen lassen. Schade für ihn, dass er seinen ersten GP seit 1344 Tagen wegen eines Öllecks dann vorzeitig beenden musste.
Platz 9, Sergio Perez:
Es sei das schwierigste Qualifying des Jahres gewesen, gab der Mexikaner zu. In der Tat war Platz 14 eine Enttäuschung. Doch dank eines guten Starts ging es schnell nach vorne. Zwar beschädigte er sich hier bei einer Berührung mit Ocon den Frontflügel, Auswirkungen auf seine Pace hatte das aber keine. In der Folge hing er hinter Alonso und Sainz fest, ohne eine Chance auf ein Manöver zu haben.
Platz 10, Esteban Ocon:
Zum zweiten Mal in dieser Saison schlug der Mercedes-Junior seinen Teamkollegen in der Qualifikation. Nutzen tat ihm das nur reichlich wenig: Dank schlechtem Start fiel er sofort hinter Perez, der ihm den Unterboden so beschädigte, dass Ocon laut eigener Aussage einen Performance-Verlust hinnehmen musste. Dem Druck von Vandoorne hielt er trotzdem wacker stand, sodass am Ende das zehnte Top-10-Ergebnis im elften Rennen heraussprang.
Härtefall, Max Verstappen:
Eigentlich hätte der Youngster einen der vorderen Plätze verdient gehabt. Er fuhr ein gutes Qualifying und wies auch im Rennen ein starkes Tempo vor. Dank einer alternativen Strategie, die einen langen ersten Stint vorsah, sammelte er sogar einige Führungsrunden.
Doch Verstappen überschritt in der Startphase - mal wieder - das Limit und fuhr seinem eigenen Teamkollegen in die Karre. Verstappen böse Absicht zu unterstellen, wäre falsch. Doch etwas überlegter darf sich ein Top-Pilot trotzdem anstellen. Immerhin hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits Hamilton kassiert und Ricciardo ließ ihm auf der Innenseite der Kurve reichlich Platz. So zerstörte Verstappen Ricciardos Rennen und wegen der 10-Sekunden-Zeitstrafe auch sein eigenes.