Der Präsident des Fußball-Weltverbandes FIFA, Joseph S. Blatter, hat mit Blick auf das Abstellungstheater für die U-20-WM in Ägypten die Haltung der europäischen Klubs und damit vor allem die der deutschen scharf kritisiert.
"Es ist nicht richtig, dass große europäische Klubs ihre jungen Spieler nicht freigeben, selbst wenn sie nicht in der ersten Mannschaft spielen. Wenn sie nicht spielen, können sie auch keine Erfahrungen sammeln", sagte der Schweizer am Donnerstag.
Am stärksten betroffen unter den WM-Teilnehmern ist der Deutsche Fußball-Bund. DFB-Trainer Horst Hrubesch hatte 25 Absagen hinnehmen müssen, insgesamt stehen ihm 29 Spieler nicht zur Verfügung. "Es ist besser für sie, das zweitgrößte Weltturnier zu genießen als zuhause zu bleiben, um die Ersatzbank zu wärmen", sagte Blatter.
Während andere Nationen außer mit Abstrichen England auf fast alle Wunschspieler zurückgreifen können, fehlen der DFB-Auswahl Talente wie Holger Badstuber, Thomas Müller (beide Bayern München) oder Toni Kroos (Bayer Leverkusen). DFB-Sportdirektor Matthias Sammer hatte die Auswahl des Termins für die U20-WM kritisiert.