Der Europäischen Fußball Union (UEFA) droht aufgrund des ausgedehnten Wettskandals möglicherweise ein Millionenschaden: Es könnte wegen der vermuteteten Verschiebung von Spielen der Champions-League- und der Europa-League-Qualifikation millionenschwere Einbußen durch Schadenersatzforderungen der Sponsoren geben.
Denn laut den Verträgen, die der europäische Verband für seine Wettbewerbe mit den Exklusiv-Sponsoren eingegangen ist, dürfen diese Regressansprüche stellen, wenn die UEFA nicht für die "Sauberkeit" ihrer Wettbewerbe garantieren kann. Ein anonymer Sponsor-Vertreter wird in der französischen Sport-Tageszeitung "L'Equipe zitiert: "In diesem Fall kann es Schadenersatzansprüche geben. Aber so weit sind wir noch nicht."
Sieben Spiele unter Verdacht
Nach Angaben der UEFA vom Mittwoch stehen derzeit sieben Qualifikationsspiele zu den Europacup-Wettbewerben (Champions League und Europa League) unter dem Verdacht, verschoben worden zu sein. Die UEFA hatte außerdem fünf Klubs, gegen die ermittelt wird, namentlich genannt.
Bislang ist die Champions League eine finanziell unendliche Erfolgsstory. Der 1991/1992 gegründete Wettbewerb generiert mit 1,1 Milliarden Euro aus TV- und Sponsoring-Einnahmen in diesem Jahr erstmals eine achtstellige Summe. 816 Millionen davon werden an die 32 beteiligten Vereine verteilt.
Der Rest geht an die in der Qualifikation gescheiterten Klubs, an die Verbände oder für Betriebskosten an die UEFA. Noch in der letzten Saison wurden "nur" 820 Millionen Euro eingenommen, von denen 583 Millionen an die Klubs verteilt wurden.Die Steigerung für die nächsten drei Jahre ist vor allem auf den Zuwachs der Fernseheinnahmen zurückzuführen. So werden in England laut "L'Equipe" 190 Millionen Euro pro Jahr erlöst, in Deutschland und Spanien je 90 Millionen. Die garantierten Einnahmen aus der Europa League haben sich durch das neue Format (Gruppenphase mit Hin- und Rückspielen) auf 200 Millionen Euro vervierfacht.