Drei frühere westdeutsche Weltstars, ein DDR-Idol und eine Trainerlegende sind neu in die Hall of Fame des deutschen Fußballs aufgenommen.
Bei der Sitzung der 28-köpfigen Jury, zu der auch DAZN-Chefredakteur Michael Bracher und SPOX-Chefredakteur Martin Volkmar gehören, am Tag des deutschen Länderspiels gegen Argentinien in Dortmund wurden Oliver Kahn, Jürgen Klinsmann, Wolfgang Overath, Hans-Jürgen "Dixie" Dörner und Helmut Schön neu in die "Ruhmeshalle" gewählt.
"Etwas komisch, dass ich schon in einem Museum bin. Nichtsdestotrotz bin ich sehr stolz, von der Hall of Fame des deutschen Fußballs nominiert worden und in einer Reihe mit den Größten dieses Sports zu sein. Vielen Dank für diese Ehre", sagte Kahn.
Das Quintett ergänzt die Gründungself der Hall of Fame, die im April feierlich im Deutschen Fußballmuseum eröffnet worden war. Diese besteht aus Sepp Maier, Paul Breitner, Franz Beckenbauer, Andreas Brehme, Matthias Sammer, Lothar Matthäus, Günter Netzer, Fritz Walter, Uwe Seeler, Helmut Rahn und Gerd Müller sowie Sepp Herberger als Trainer.
"Beckenbauer des Ostens" setzt sich durch
Im zweiten Jahrgang folgen ihnen nun Klinsmann (108 Länderspiele, Weltmeister 1990, Europameister 1996), Overath (81 Länderspiele, Weltmeister 1974), Kahn (86 Länderspiele, WM-Zweiter 2002, Champions-League-Sieger 2001), der zu seiner Glanzzeit "Beckenbauer des Ostens" genannte Dörner (100 Länderspiele für die DDR, Olympiasieger 1976) sowie der frühere Bundestrainer Schön, der die DFB-Auswahl 1972 zum EM- und 1974 zum WM-Titel führte.
SPOX-Chefredakteur Volkmar: "Es war eine mehrstündige, intensive Diskussion, in der lediglich Overath einstimmig gekürt wurde. Kahn konnte sich am Ende relativ klar gegen Toni Turek und weitere Konkurrenten durchsetzen, weil er für das Torwartspiel nach Ansicht der Jurymehrheit in seiner erfolgreichen Karriere weltweit prägend war. Knapper war die Wahl Klinsmanns gegen namhafte Konkurrenten wie Karl-Heinz Rummenigge, Rudi Völler oder Klaus Fischer, sowie von Schön gegen Trainerkollegen wie Udo Lattek, Otto Rehhagel oder Hennes Weisweiler. Die engste Entscheidung aber war die Wahl bei den Verteidigern, wo sich Dörner erst in der Stichwahl gegen den einstigen "Terrier" Berti Vogts durchsetzen konnte."
Jury entscheidet im jährlich über Neuaufnahmen
Die Hall of Fame des deutschen Fußballs ist Teil der Dauerausstellung im Fußballmuseum in Dortmund. Die Aufnahme der fünf Neuzugänge erfolgt im Rahmen einer Preisverleihung im kommenden Jahr. Die Jury entscheidet im jährlichen Rhythmus über weitere Neuaufnahmen aus dem Männer- und Frauenfußball. Allerdings soll dabei immer nur eine begrenzte Anzahl nachrücken.
Zur Wahl standen ausschließlich Spieler, die ihre Karriere vor mindestens fünf Jahren beendet haben. Am Samstagabend findet im Deutschen Fußballmuseum die Gala für "Die erste Elf" des deutschen Frauenfußballs statt.
Die Jury zur HALL OF FAME des deutschen Fußballs bilden: Frederik Ahrens (Hamburger Morgenpost), Gernot Bauer (Eurosport), Michael Bracher (DAZN, SPOX, Goal), Gianni Costa (Rheinische Post), Alfred Draxler (BILD), Ralph Durry (SID), Marco Fenske (RND), Stefan Frommann (WELT/WELT am SONNTAG), Thomas Fuhrmann (ZDF), Pit Gottschalk (Fever Pit'ch), Anno Hecker (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Christian Hollmann (dpa), Jörg Jakob (kicker), Sascha Klaverkamp (Ruhr Nachrichten), Erich Laaser (VDS), Alexander Laux (Hamburger Abendblatt), Christian Löer (Kölner Stadt-Anzeiger), Manfred Loppe (RTL), Peter Müller (FUNKE Sport), Mario Nauen (Sky), Manuel Neukirchner (Deutsches Fußballmuseum), Dirk Preiß (Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten), Katrin Schulze (Der Tagesspiegel), Dirc Seemann (Sport1), Steffen Simon (WDR/ARD-Fernsehen), Sabine Töpperwien (WDR-Hörfunk), Martin Volkmar (SPOX, Goal), Mark Weishaupt (Saarbrücker Zeitung)