Gelsenkirchen - Der VfB Stuttgart drückt bei der möglichen Verpflichtung von Nationaltorwart Jens Lehmann aufs Tempo. Der Bundesligist will den Kurzurlaub der deutschen Nationalspieler vor der EM nutzen und nach Angaben von Präsident Staudt nicht bis nach dem Turnier warten.
"Das wird sich hoffentlich in den nächsten Tagen konkretisieren", sagte Staudt am Rande des Länderspiels der deutschen Nationalmannschaft in Gelsenkirchen. "Es läuft nicht nur ein Gespräch, man braucht auch Optionen. Horst Heldt ist dran, Tatsachen zu schaffen", fügte Staudt noch hinzu.
Lehmann selbst schwieg nach dem 2:1-Erfolg gegen Serbien. Dabei hatte der 38-Jährige, dessen Vertrag bei Arsenal London nicht verlängert wurde, fehlerfrei gespielt. Allerdings fehlten der deutschen Nummer 1 die Möglichkeiten, bestehende Zweifel auszuräumen. Wenigstens kamen keine neuen hinzu.
Löw hält zu Lehmann
"Jens hat in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass er ein hervorragender Torhüter ist. Mit den zwei Spielen bekommt er wieder die Sicherheit. Es wird bei ihm von Spiel zu Spiel besser werden. Er ist ein Klasse-Torwart, da brauchen wir nicht zu diskutieren", sagte Kapitän Michael Ballack.
Auch Bundestrainer Joachim Löw vertraut Lehmann weiter. "Er hat bei den Rückpässen oder der Spielauslösung konsequenter agiert als gegen Weißrussland", sagte Löw, gestand jedoch auch: "Eigentlich musste er keinen Ball halten. Die erste Chance der Serben war ein Tor, die zweite ging an die Latte. Aber die Ausstrahlung war eigentlich gut."
Zukunft von Gomez offen
Beim VfB, der nicht mit einem Problem auf der Torhüter-Position gerechnet hatte (Staudt: "Wir sind in einer dummen Situation"), könnte auch die Personalie Mario Gomez ein größeres Thema werden. Sollte der Nationalstürmer eine herausragende Europameisterschaft spielen, dürfte er kaum zu halten sein.
"Es gibt Gesetzmäßigkeiten im Markt. Wenn ein Angebot in entsprechender Größenordnung kommt, wird Mario Gomez im Ausland spielen", erklärte Staudt. Eine Summe nannte er nicht, ein Angebot liege derzeit auch nicht vor.
Schwacher Test gegen Serbien
Bei der Testpartie gegen Serbien konnte Gomez keine Werbung für einen Stammplatz in der deutschen EM-Elf machen. Dem 22-Jährigen war die Spielpause deutlich anzumerken. Sein Sturmpartner Kevin Kuranyi sieht jedoch Einsatzchancen für Gomez und sich.
"Mario Gomez und ich haben einige gute Kombinationen gehabt und auch einige Chancen erspielt. Ob man bei der EM spielt, hängt nicht von einem Spiel ab", sagte der Schalker Angreifer, der beim Heimspiel ebenfalls glücklos agierte.