München - Der zweite Neue für die Bayern: Der Wechsel von Torhüter Hans-Jörg Butt zum deutschen Rekordmeister FC Bayern München ist perfekt.
Der 34-Jährige habe einen Zweijahresvertrag unterschrieben, teilten die Münchner am Mittwoch mit.
"Wir sind sehr glücklich über diesen Transfer, denn Hans-Jörg Butt passte mit seiner internationalen Erfahrung genau in unser Anforderungsprofil", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.
"Hans-Jörg Butt soll vor allem unseren jungen Torwart Michael Rensing in dessen Entwicklung unterstützen und freut sich auf diese Aufgabe beim FC Bayern München", so Rummenigge auf der Homepage des deutschen Meisters.
Keeper kommt ablösefrei als Nummer zwei
"Vom Charakter her kenne ich keinen besseren Spieler", hatte Rummenigge den Keeper zuvor schon in der "Sport-Bild" gelobt.
Zuvor hatte Butt bei Benfica Lissabon seinen Vertrag aufgelöst und den ablösefreien Wechsel möglich gemacht. Butt soll in München Ersatzmann für Rensing werden, der als Nachfolger von Oliver Kahn in die neue Saison geht.
Der 34-Jährige kehrt damit nach nur einem Jahr in Portugal wieder in die Bundesliga zurück. Bei Benfica war er hinter Portugals Nummer zwei Quim nicht über die Reservistenrolle hinaus gekommen.
26 Bundesliga-Tore
Zuvor hatte Butt für den Hamburger SV und Bayer Leverkusen 324 Bundesliga-Spiele bestritten und dabei 26 Elfmetertore erzielt (Steckbrief).
Insgesamt kam Butt auch auf drei Länderspiele. Als größte Erfolge stehen in seiner Vita Platz zwei bei der Weltmeisterschaft 2002 (als dritter DFB-Keeper) und das Erreichen des Champions-League-Finals 2002 mit Leverkusen (1:2 gegen Real Madrid).
Nach Tim Borowski von Werder Bremer ist Butt der zweite ablösefreie Neuzugang der Bayern.
Offiziell keine weiteren Transfers geplant
Weitere Transfers seien derzeit nicht geplant, sagte Rummenigge in einem Interview mit der "Sport-Bild".
Nach dem geplatzten Transfer des Italieners Gennaro Gattuso will man keinen weiteren defensiven Mittelfeldspieler verpflichten.
Rummenigge berichtet von einem Gespräch mit Jürgen Klinsmann: "Er sagte, dass wir es intern lösen. Wir haben Ze Roberto, Mark van Bommel, Tim Borowski, Andreas Ottl. Es ist nicht so, dass wir große Qualitätsprobleme hätten."
"Tafelsilber statt Ribery oder Toni"
Auch Abgänge habe der FC Bayern nicht auf dem Zettel. Zur causa Schweinsteiger meinte der Bayern-Boss: "Ich bin optimistisch, dass der bei uns noch lange bleibt." Auch mit Lukas Podolski plane man weiterhin.
Ebenso aussichtslos sei für andere Vereine das Unterfangen, an Franck Ribery oder Luca Toni hinzubaggern. Rummenigge: "Wir hatten zwei Anfragen für Ribery aus England und Spanien. Doch lieber würde ich das Tafelsilber von Bayern München verkaufen als einen Ribery oder einen Toni."
Auch Oliver Kahn soll nicht vollständig von der Bayern-Bildfläche verschwinden. Auch nach dessen Karriere-Ende sieht die Bayern-Führung den langjährigen Kapitän als möglichen Anwärter auf die Nachfolge von Manager Uli Hoeneß.
Die Seele des FC Bayern
"Oliver Kahn, das kann ich mir vorstellen, könnte so ein Kandidat sein", bekräftigte Rummenigge. "Ich bin überzeugt, dass er dem FC Bayern, egal in welcher Rolle, gut zu Gesicht steht."
Der Vertrag von Hoeneß läuft Ende 2009 aus. "Wir werden einen erstklassigen Mann, möglicherweise zwei brauchen", sagte Rummenigge. "Uli Hoeneß ist die Seele des FC Bayern. Einen Ersatzmann zu finden wird sehr schwierig."