München - Das wäre ein schwerer Schlag für den FC Schalke 04 gewesen. Abwehrchef Marcelo Bordon hatte in der Sommerpause ernsthaft in Erwägung gezogen, seine Fußballschuhe an den Nagel zu hängen.
Grund dafür war die Krankheit seiner Mutter, die seit acht Jahren an Alzheimer leidet. "Im vergangenen Jahr war es besonders schlimm. Als ich jetzt in der Sommerpause in Brasilien war, da wollte ich nicht mehr zurückkommen", gibt er gegenüber der "Sport Bild" zu.
Und: "Fast hätte ich in dieser Sommerpause meine Karriere bereits beendet. Ich stand kurz davor, um Vertragsauflösung zu bitten", so der 32-Jährige weiter.
Dass er diesen Schritt nun doch nicht geht, verdankt er seiner Familie. Die habe ihn umgestimmt: "Die Krankheit meiner Mutter ist nicht heilbar. Ich hätte zu Hause nichts tun können. Aber hier auf Schalke kann ich noch was tun, hier habe ich meine Aufgabe."
"Engelaar bringt uns weiter"
Und die besteht darin, sich zu allererst für die Champions League zu qualifizieren und auch in der Liga wieder ein Wörtchen um den Titel mitzureden.
Von den Neu-Knappen ist der Kapitän besonders angetan. Orlando Engelaar sei einer, der "uns zuletzt gefehlt hat. Er hat eine große Übersicht und kann den entscheidenden letzten Pass spielen. Er bringt uns weiter."
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In spielerischer und taktischer Hinsicht tut dies auch der neue Trainer Fred Rutten. Die Umstellung vom Slomka-Fußball auf die Forderungen des Holländers war "am Anfang ganz schön hart", so Bordon.
Keine Chance gegen Rafinha
Hauptunterschied: "Unsere Spielweise verändert sich. Endlich ist Schluss mit langen Bällen nach vorn. Wir verbessern uns spielerisch, das ist deutlich zu erkennen."
Man spürt die Vorfreude auf die Saison beim ehemaligen Stuttgarter, die auch nicht vom Olympia-Streit um Landsmann Rafinha getrübt wird.
Bordon hofft, "dass uns dadurch kein Schaden entsteht. Ich hatte nicht die Chance, ihn von seiner Olympia-Idee abzubringen. Hoffentlich wird der Streit schnell beigelegt."