München - Mit großem Ehrgeiz hat Weltmeister Luca Toni zwei Tage vor der Rückkehr der deutschen Vize-Europameister um Lukas Podolski die Zusammenarbeit mit Jürgen Klinsmann beim FC Bayern München aufgenommen.
"Klinsmann hatte viel Erfolg mit der Nationalmannschaft und wird auch hier beim FC Bayern Erfolg haben", sagte der 31-jährige Italiener über seinen neuen Trainer.
Nach der verkorksten EM mit Italien will der Bundesliga-Torschützenkönig beim deutschen Meister wieder seinen Job mit mehr Erfolg erledigen: "Ganz einfach: Viele Tore schießen", sagte er am Dienstag zur persönlichen Zielsetzung für die Saison 2008/09: "Ich werde mein Bestes geben, um mit dem FC Bayern unsere Ziele zu erreichen."
Wirbel um Interview
Toni rechnet mit einer arbeitsreichen Saison, bei der die Bayern ein besonderes Augenmerk auf die internationale Bühne richten: "In der Champions League werden wir hart gefordert werden, hier spielen die besten Mannschaften."
Schon vor seinem Trainings-Einstieg hatte der Angreifer für Wirbel gesorgt, als er in einem Interview ("Bild am Sonntag") Verstärkungen für die Champions League angemahnt hatte.
"Um in der Champions League vorne dabei zu sein, braucht man 15, 16 Top-Spieler", sagte Toni nun. Und ergänzte: "Auf dem Papier gibt es in der Champions League stärkere Mannschaften als unsere."
Kader muss reichen
Klinsmann hatte den Wunsch nach Verstärkungen bereits abgeblockt. "Luca kriegt deswegen aber keinen Ärger", versicherte der Trainer: "Es ist ja toll, dass alle die Champions League so im Blick haben."
Klubchef Karl-Heinz Rummenigge bekräftigte, dass der Rekordmeister nach der Großinvestition von 80 Millionen Euro in neue Profis im Vorjahr für diese Saison mit dem vorhandenen Kader plant.
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"Wir haben nicht die Notwendigkeit gesehen, etwas Dramatisches zu verändern. Wir haben eine Mannschaft, die sich im letzten Jahr zusammengefunden hat und gespickt ist mit Superstars und tollen Spielern", betonte Rummenigge.
Diesem Team wolle man nun unter Klinsmann "Zeit geben, sich einzuspielen, sich zu finden und mehr aus sich herauszuholen".
Volle Konzentration auf die Bayern
Der frühzeitige EM-K.o. im Viertelfinale gegen Europameister Spanien hat Toni schwer zugesetzt: "Ich wurde in Italien stark kritisiert nach der EM, weil ich kein Tor geschossen habe." Er sei natürlich enttäuscht gewesen, weil in Italien alle erwartet hätten, dass der Weltmeister mindestens ins Finale komme.
"Aber jetzt denke ich nicht mehr daran und konzentriere mich nur noch auf Bayern."
Nach einer Führung durch das neue Leistungszentrum unter Leitung von Klinsmann absolvierte der Stürmer wie alle Urlaubsrückkehrer zunächst einen Eingangstest, bei dem Beweglichkeit, Koordination und Stabilität gemessen werden.
"Damit wir gleich sehen, wo wir ansetzen können", sagte Klinsmann auf der Internetseite des Rekordmeisters.