Zuletzt hatten Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge ihren Star Franck Ribery und dessen Frau Wahiba groß zum Essen eingeladen.
Der Franzose wird beim deutschen Fußball-Meister hofiert, wo es nur geht. Doch der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler lässt trotz aller Liebesbekundungen der Bayern seine sportliche Zukunft weiter offen.
Eine vorzeitige Verlängerung seines Vertrages ist derzeit nicht vorgesehen, sogar ein vorzeitiger Abschied erscheint nicht ausgeschlossen.
Ribery: "Ich bin offen für alles"
Ob er versprechen könne, dass er seinen bis 2011 laufenden Kontrakt erfüllen werde, wurde Ribery im Trainingslager der Münchner in Dubai gefragt.
"Ich habe vier Jahre Vertrag. Aber versprechen, dass ich ihn erfüllen werde? Das ist schwierig", sagte Ribery. "Ich fühle mich sehr wohl, aber das ist schwierig. Ich bin offen für alles. Im Fußball weiß man nie, was passiert", antwortete der Nationalspieler ausweichend und ließ dadurch erneut Raum für Spekulationen.
Schon zuletzt hatte er sich in einem Interview sehr wohlwollend über Real Madrid geäußert, worauf in Spanien umgehend berichtet wurde, dass die Königlichen bereit wären, 60 Millionen Euro für Ribery zu zahlen.
Bayerns Vorstandschef Rummenigge sah sich daraufhin veranlasst, den im Moment besten Spieler der Bundesliga für "unverkäuflich" zu erklären. Zudem versprach er den Fans, dass Ribery bis 2011 in München bleibt.
Ribery fordert Verstärkungen
Die Bayern wissen, dass ihr Spiel in ganz besonderem Maße von den Künsten des kleinen Dribbelkönigs abhängig ist und dass sie sich wohl nur mit Ribery ihren Traum vom Champions-League-Sieg erfüllen können.
Der 25-Jährige wiederum weiß um seine starke Position und forderte deshalb in Dubai erneut Verstärkungen für den Rekordmeister, obwohl es zuletzt deshalb schon einen Rüffel von Rummenigge gegeben hatte. "Wichtig ist, dass der Verein sich bewusst ist, dass man sich verstärken muss. Wir brauchen in jedem Mannschaftsteil noch einen guten Mann. Wenn die Qualität besser ist, haben wir mehr Chancen in der Champions League", sagte Ribery.
Erst kürzlich hatte es Rummenigge in der Bild am Sonntag als "nicht förderlich" bezeichnet, wenn Spieler ihre Forderungen in der Öffentlichkeit stellen würden: "Das habe ich Franck auch gesagt. Man darf nämlich nicht vergessen, dass er damit auch über aktuelle Spieler und Kollegen diskutiert. Wir machen uns grundsätzlich immer Gedanken über neue Spieler."
Keine Sorgen wegen Ermittlungen
Keine allzu großen Gedanken scheint sich dagegen Ribery über die von der Staatsanwaltschaft in Marseille eingeleiteten
Ermittlungen zu machen. Dabei geht es um angeblichen Betrug und Urkundenfälschung bei Transfers des Franzosen.
Anzeige hatte sein Ex-Berater Bruno Heiderscheid erstattet. "Ich denke nicht, dass ich Probleme bekomme. Ich habe Leute, die sich darum kümmern. Ich konzentriere mich voll auf den Fußball", sagte Ribery dazu.
Barca über allen anderen
Sein großes Ziel ist vor allem die Königsklasse, die er "so schnell wie möglich" gewinnen will. Im Moment sieht der Franzose
den FC Barcelona "über allen Mannschaften". Aber danach sei kein großer Unterschied, "wir sind auf Augenhöhe und haben auch Qualität".
Insbesondere die linke Seite mit Ribery, Philipp Lahm und Ze Roberto stach beim FC Bayern in der Vorrunde hervor. Er verstehe sich vor allem mit Lahm "sehr gut", betonte Ribery: "Er ist ein Superspieler und ein Supertyp. Ich bin froh, mit ihm auf einer Seite zu spielen".