Schalke wirft drei Spieler raus

Von Haruka Gruber
Peter Lövenkrands (l.) und Albert Streit haben keine Zukunft mehr beim FC Schalke 04
© Imago

Riesenwirbel gleich zum Trainingsstart: Der FC Schalke 04 hat sich zum Radikalschnitt entschlossen und drei Spieler aus der Mannschaft geschmissen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die in Ungnade gefallenen Albert Streit und Peter Lövenkrands trainieren mit sofortiger Wirkung nur noch mit der zweiten Mannschaft, der Vertrag mit dem bereits zuvor suspendierten Uruguayer Gustavo Varela wurde aufgelöst.

"Die Entscheidungen haben wir auch im gesamten Vorstand besprochen und sie werden von allen getragen", sagte  Andreas Müller.

Talent Latza wird befördert

Der S04-Manager weiter: "Sie hat allein sportliche Gründe. Beide Spieler haben in der Vergangenheit geäußert, dass sie Schalke gerne verlassen würden. Wir haben weiterhin ehrgeizige sportliche Ziele in der Rückrunde zu erreichen. Hierzu brauchen wir einen Kader, in dem jeder sich voll und ganz allein auf Schalke konzentriert."

Um den Kader wiederaufzufüllen, wurde Youngster Danny Latza dauerhaft in die Profimannschaft befördert. Der 19-jährige Mittelfeldspieler gewann 2008 mit der deutschen U-19-Nationalmannschaft die Europameisterschaft.

Zehn Spieler fehlen beim Auftakt

Bereits am Tag zuvor kam es zu Unruhen auf Schalke, nachdem die Mannschaft gleich ohne zehn Spieler in die Vorbereitung gestartet war.

So ließen Kevin Kuranyi, Lewan Kobiaschwili und alle Südamerika-Profis (damit auch Varela) den Waldlauf am Samstagnachmittag sausen - was Spekulationen nährte, dass das Verhältnis zwischen der Mannschaft und Trainer Fred Rutten gestört sei.

"Das ist so abgestimmt, ich habe das entschieden", entschuldigte Rutten die Abstinenz der Leistungsträger wie Marcelo Bordon oder Rafinha. Doch erklären wollte der Niederländer das ungewöhnliche Fernbleiben nicht: "Dazu sage ich nichts, das bleibt intern."

Führe Deinen eigenen Klub zum Titel: Mit SPOX und Goalunited

Skandale pflastern die Hinrunde

Die Vorfälle der letzten 36 Stunden ist offenbar der Höhepunkt einer Negativentwicklung, die sich bereits die Hinrunde über angedeutet hatte.

Zuletzt suchte der peruanische Youngster Carlos Zambrano den Weg in die Medien und beschwerte sich über sein Reservisten-Dasein. Der mit Übergewicht kämpfende Millionen-Flop Ze Roberto II wiederum ließ aus seiner brasilianischen Heimat verlauten, dass er nicht daran denke, nach Schalke zurückzukommen und ist folgerichtig zum Trainingsauftakt nicht erschienen.

"Das ist ein klarer Verstoß gegen seinen Arbeitsvertrag. Wir werden jetzt Kontakt zu ihm suchen und dann alles Weitere klären", sagte S04-Manager Andreas Müller.

Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen: Rafinha wurde alkoholisiert am Steuer erwischt, Aufsichtsrats-Boss Clemens Tönnies kritisierte Müller und Rutten öffentlich, Streit und Lövenkrands äußerten lautstark den Wunsch zu wechseln, Carlos Grossmüller und Varela wurden zur Regionalliga-Mannschaft strafversetzt.

Machtkampf auf Schalke?

Hinzu kommen der enttäuschende siebte Platz nach der Bundesliga-Hinrunde, das Verpassen der Champions League sowie das Ausscheiden im UEFA-Cup.

Der "Reviersport" spricht mittlerweile von einem "Machtkampf", den die Spieler gegen die Verantwortlichen führen würden. Eine mögliche Erklärung für das Abschneiden der Schalker in dieser Saison.

Tabellenrechner: Was erreicht Schalke in der Rückrunde?